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Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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wirtschaftliches Chaos wäre die Folge. Eine dreijährige Energieverknappung. Der Thronräuber würde so geschwächt sein, daß er bei der geringsten Berührung kippte, sobald Kea Richards sich von den Toten zurückmeldete.
    Als neugeborener Held.
    Es war eine machtvolle Legende, auf die er da aufbauen konnte.
    Imbrociano erwartete ihn.
    Er trank aus, stellte das Glas auf das Tablett und schob alles von sich. Dann klingelte er nach Kemper, seinem Stabschef. Sie gingen noch einmal alles durch, was während seiner Abwesenheit erledigt werden mußte. Letzte gesetzgeberische Einzelheiten. Beförderungen. Dergleichen Dinge.
    Seine Mitarbeiter hatten sich widerwillig an sein gelegentliches mysteriöses Verschwinden gewöhnt.
    Er hatte sich sogar regelmäßig davongestohlen, um diese Toleranz weiter auszubauen. Manchmal in Verkleidung, als einfacher Ingenieur Raschid.
    Manchmal in Begleitung einiger Erwählter, um ein bißchen Geheimpolitik zu betreiben.
    "Was sollen wir bei einem Notfall tun, Herr Präsident?" fragte Kemper dienstbeflissen. Er kannte die Antwort, wollte aber dennoch seiner Pflicht nachkommen und danach fragen. "Wie können wir Sie im Notfall erreichen?"
    Richards gab ihm die übliche Antwort: "Machen Sie sich keine Sorgen. Ich komme bald zurück."
    Nachdem Kemper gegangen war, zog Richards ein voluminöses Reiseset aus einer Schublade und drückte auf eine Erhebung unter der
    Schreibtischplatte. Ein Segment der
    Wandvertäfelung glitt zur Seite. Kea schob sich in den dunklen Durchgang, und die Täfelung schloß sich hinter ihm. Kurz darauf war er an Bord einer kleinen Raumyacht und hörte zu, wie der Captain mit seinem Ersten Offizier plauderte und dabei auf grünes Licht vom Tower wartete. Kea drehte sich in seinem Sessel um und vergewisserte sich, daß Imbrociano und ihre Leute es bequem hatten.
    Imbrociano winkte ihm zu. Lächelte. Ein trauriges Lächeln. Kea erwiderte ihr Winken und lehnte sich zum Start zurück.
    Dann erfolgte der Schock der Beschleunigung ...
    ein Donnern in den Ohren .,. dann die
    Schwerelosigkeit. Kea genoß jeden einzelnen Sinneseindruck des Flug:.. Als könnte es sein letzter sein.
    Imbrocianos Stimme drang an sein Ohr:
    "Möchten Sie ein Beruhigungsmittel?"
    Er wandte sich zu ihr um und winkte sie auf den Sitz neben sich. Sie kam nach vorn. Ihre Augen lagen aufgrund des Schlafmangels tief in den Höhlen. "Lieber nicht", sagte Kea. "Ich möchte lieber ... ich weiß auch nicht... bei vollem Bewußtsein bleiben."
    "Das verstehe ich", erwiderte Imbrociano. "Aber wir erreichen unser Ziel ohnehin erst morgen.
    Warum gönnen Sie sich nicht ein wenig Ruhe?"
    "Falls das hier nicht klappt", sagte Kea, "habe ich schon bald mehr als genug Zeit dafür. Permanente Ruhe."
    "Sie können es immer noch abbrechen", erinnerte ihn Imbrociano. "Wirklich. Ich rate es Ihnen sogar."
    "Ich habe meine Entscheidung getroffen", gab Kea zurück. "Sie müssen sich nicht schuldig fühlen."
    Imbrociano versank in Schweigen. Zupfte an ihrem Ärmel. Dann sagte sie: "Falls es Ihnen hilft: ich kann Ihnen versprechen, daß Sie morgen keinerlei Schmerzen verspüren werden. Ich gebe Ihnen als erstes ein Beruhigungsmittel. Sie werden keine Angst haben. Als nächstes kommt die tödliche Dosis. Sie werden sie inhalieren ... und noch bevor Sie ganz ausgeatmet haben, sind Sie ...tot."
    "Besser gesagt, wiedergeboren", widersprach Kea mit erzwungener Heiterkeit. "Oder, wie manche sagen würden, von einem Gefäß ins andere übergewechselt."
    "Aber das können unmöglich Sie sein!" entfuhr es ihr. "Vielleicht bei oberflächlicher Betrachtung, ja.
    Es wird reden, gehen und denken wie Sie, in jeder Hinsicht. Und doch können das nicht Sie sein. Die Essenz in jedem von uns ist es, die uns zu Individuen macht. Die Seele."
    "Sie hören sich wie ein Priester an", sagte Kea.
    "Ich bin Ingenieur. Pragmatiker. Wenn es wie eine Ente läuft... wie eine Ente redet ...dann muß es einfach Kea Richards sein."
    Imbrociano legte den Kopf nach hinten. Müde.
    Geschlagen. Dann tätschelte sie seinen Arm. Stand auf. Ging zu ihrem Platz zurück.
    Kea tat das, was jetzt gleich geschehen mußte, unendlich leid. Er kramte seinen Reisekoffer hervor, schob einen kleinen Deckel zur Seite, unter dem sich eine Vertiefung verbarg. Ein wärmeempfindlicher Schalter. Richards mochte Imbrociano wirklich.
    Trotz ihrer steifen Art war sie zutiefst menschlich: behaftet mit dem Fluch der Empathie.
    Seine Zuneigung zu ihr war der zweite Grund dafür gewesen,

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