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Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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Anwesen hielten sich zwischen zehn und fünfzehn Bargetas auf, darunter Cousins und Cousinen und angeheiratete Familienmitglieder. Und das Personal der Familie. Er fragte nach, und man klärte ihn darüber auf, daß man für jeden "Gast"
    dreißig Männer oder Frauen beschäftigte. Zu
    "besonderen" Anlässen natürlich mehr. Kea fühlte sich daran erinnert, daß die Superreichen sich doch deutlich vom gemeinen Volk unterschieden.
    Der Besitz der Bargetas war nur einhundert Meter von der Kante der beinahe senkrecht in die Tiefe stürzenden Klippe entfernt, an deren Fuß sich der neue Ozean befand. Auf dem gleichen Grundstück war damals eine der ersten Blasen errichtet, später von den Bargetas erworben und in einen
    Vergnügungsdom umgewandelt worden. Das war es auch geblieben, selbst als die Kunststoffkuppel, für die schon bald keine Verwendung mehr bestanden hatte, abgerissen worden war. Auf dem Gelände standen jetzt mehrere Häuser und Nebengebäude sowie Hallen zum Trinken oder Tennisspielen.
    Selbst Kea konnte sich dafür begeistern, was man auf einem Planeten mit niedriger Schwerkraft so alles mit einem Ball anstellen konnte. Hinzu kamen Rasenflächen. Beheizte Schwimmbäder. Erst vor kurzem hatte man am Klippenrand eine Cabana errichtet. Von dort aus führte ein runder, rundum verglaster Fahrstuhl mit einer McLean-Plattform bis hinunter zu einem schwimmenden Dock, das auf dem schäumenden Ozean schaukelte.
    Genau dort schwamm Tamara in sein
    Bewußtsein. Im wahrsten Sinne des Wortes. Er mühte sich gerade mit den Segeln und dem Tauwerk eines Trimaran ab, der am Dock festgemacht war.
    Kea war zwar auf der Erde schon einige Male gesegelt, aber nur auf Booten mit einem Rumpf. Er versuchte gerade sich vorzustellen, was wohl bei einer scharfen Wende mit dem Boot passieren würde. Vielleicht würde es zu schlingern anfangen; vielleicht würde ein Ausleger abbrechen - dann könnte er versuchen, es wie einen Katamaran zu steuern. Vielleicht würde es aber auch völlig manövrierunfähig werden ... Und dann kam Tamara wie ein Seehund aus dem Wasser aufs Deck geschossen.
    Zuerst dachte er, sie hätte überhaupt nichts an; dann sah er, daß die Farbe ihres winzigen, einteiligen Badeanzugs genau auf ihre tief gebräunte Haut abgestimmt war. Nachdem er sich vom ersten Schreck erholt hatte, fragte er sich, warum sie nicht zitterte. Er selbst trug einen einteiligen Neoprenanzug mit kurzen Armen und Beinen gegen die frische Brise und das kalte Wasser. Dann fiel ihm die Miniheizung auf, die in Höhe der Taille in ihrem Badeanzug versteckt war. Ohne ein Wort zu sagen, kam Tamara auf ihn zugeschlendert. Sie betrachtete Kea interessiert. Kea drehte sich ein wenig zur Seite. Sein Anzug lag sehr eng an, und er wollte sich nicht in eine peinliche Situation bringen.
    "Du bist Austins Heiliger Georg." Ihre Stimme klang wie ein Schnurren.
    "Stimmt. Meine Karte habe ich leider in der anderen Rüstung vergessen. Drachen retten, Jungfrauen erschlagen, das sind so meine Spezialitäten."
    Tamara lachte. "Na ja, hier auf dem Mars gibt es jedenfalls keine Drachen. Du kannst dich also entspannen." Sie stellte sich vor und ließ sich neben ihm nieder, wobei ihre Schulter die seine berührte.
    "Sieht so aus, als würde dir die Familie etwas schulden, weil du meinem Bruder geholfen hast", sagte sie.
    Kea zuckte die Achseln. "Meiner Meinung nach nicht. Wir sind quitt."
    "Kann schon sein. Bleibst du den ganzen Sommer über bei uns?"
    "Genau. Der Rückflugtermin auf meinem Ticket wurde offengelassen. Aber Austin meinte, am besten nehmen wir die ... wie heißt sie gleich ... die Copernicus. Sie soll am ... herrje, ich habe mich noch immer nicht darum gekümmert, wie hier die Monate gezählt werden ... Jedenfalls nach Erddatum gemessen, fliegt sie in der ersten Septemberwoche."
    Kea erkannte flüchtig, daß er hirnlos
    drauflosquasselte.
    "Da ist noch lange hin", erwiderte sie. "Wir müssen dafür sorgen, daß du dich nicht langweilst.
    Findest du nicht auch?"
    "Ich, äh, glaube nicht, daß ... Ich meine, wie kann man sich auf dem Mars langweilen?"
    "Das ist nicht die Art von Langeweile, von der ich geredet habe", verkündete Tamara mit Nachdruck. Sie fuhr mit einem Fingernagel an Keas Arm hinunter; er fühlte sich heiß an, wie ein Brandeisen. Sie stand schon wieder. "Der Mondaufgang auf dem Mars ist etwas ganz Besonderes. Am besten sieht man ihn von der Cabana aus. Sie liegt ein wenig von den anderen Gebäuden entfernt, deshalb stört dort kein

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