Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
Vom Netzwerk:
einem Drittel der veranschlagten Zeit abgelegt. Kea hatte halb damit gerechnet, daß man ihn trotz seiner Examensnoten ablehnen würde, denn letztendlich verfügte er über keinerlei Erfahrung. Er war auch davon ausgegangen, daß die Konkurrenz bei etwas so Exotischem wie einer Karriere im Weltraum beachtlich sein würde.
    Besonders jetzt, da private Firmen, die gewaltige Profite und garantierte Monopole witterten, sich auf die wenigen Brücken zu den Sternen stürzten, die mit Regierungsgeldern entstanden waren.
    Er kam allmählich dahinter, wie falsch er mit seinen Ansichten lag, als ihn sein erster Job als Putzer an Bord eines Frachters nach Epsilon Indi führte. Seine Mannschaftskollegen waren so dumpf wie der Chefingenieur, und der konnte seine Gehirnzellen an den Fingern seiner verkrüppelten rechten Hand abzählen. Was der Mannschaft an Intelligenz fehlte, machte sie mit Trägheit und Raffgier wieder wett. Jedes Mal, wenn das Schiff abfliegen sollte, lag darin die einzige Möglichkeit des Captain, sie aus den Suff-und Narkohöhlen herauszulocken, um seinen nächsten Auftrag zu erledigen.
    Sein nächster Job - ein weiter Sprung aus Arcturus hinaus - lieferte den Beweis dafür, daß das erste Schiff keinesfalls eine Ausnahme gewesen war.
    Soweit es überhaupt im Bereich des Möglichen lag, waren die Knalltüten, aus denen sich diesmal Mannschaft und Offiziere zusammensetzten, noch unfähiger. Diese Reise endete beinahe mit einer Katastrophe, als der Captain einen eindeutig verzeichneten Meteoriterigürtel einfach ignorierte und sein Schiff von den Steinbrocken durchlöchert wurde. Vier Besatzungsmitglieder starben, bevor es Kea gelang, den betreffenden Sektor abzudichten und das Loch zu versiegeln. Seine Kenntnisse des Yukawa-Antriebs wurden getestet, als man herausfand, daß die Maschine beschädigt war.
    Niemand an Bord war dazu in der Lage, sie zu reparieren. Während der nächsten 72 Stunden wurde viel gebetet, während Kea versuchte, den Stardrive irgendwie zum Laufen zu bringen. Der Sprung nach Hause verlief dann ohne weitere Zwischenfälle.
    Danach war er von seinem gegenwärtigen
    Arbeitgeber rekrutiert worden: Galiot Inc., eine Tochterfirma des gigantischen SpaceWays-Konzerns. "Galiot ist eine verdammt gute und brandneue Abteilung, mein Sohn", hatte der Anwerber geprahlt. "Du wirst Dinge sehen und Sachen tun, von denen normale Menschen noch nicht einmal träumen. Unsere Aufgabe besteht darin, uns neue Möglichkeiten und Ideen auszudenken, mit denen SpaceWays Geld verdienen kann. Sie stecken jede Menge Credits in unsere Expeditionen. Wenn du bei uns mitmachst, mein Sohn, dann hast du dich für höchste Qualität entschieden. Für Galiot Inc. ist das Allerbeste gerade gut genug. Hier ist alles vom Feinsten." Kea hatte zugesagt, nachdem man ihn zwei Besoldungsgruppen hochgestuft hatte. Von dort aus dauerte es nicht lange, bis er sich zum Chefingenieur emporgearbeitet hatte.
    >Genau<, dachte er, als die nadelfeinen Wasserstrahlen seine vor Anspannung verknoteten Muskeln lösten, >der Weg war zwar nicht lang, aber er war gewiß steinig.< Das lag nicht allein am Risiko. Ach was, das Risiko war eher das Salz in der Suppe. Hier bekam er eine Chance, die Träume seiner Knabenzeit auszuleben: Raumschiffe, die sich auf der Suche nach Abenteuern in unbekannte Weiten vorwagten. Aber Galiot tat ihr Bestes, um den Expeditionen jedes Gefühl des Wunderbaren auszutreiben. Sie stellten nur die billigsten Leute ein und kauften nur die schäbigste Ausrüstung, was eine intellektuell befriedigende Zusammenarbeit unmöglich und selbst die allernötigsten Routinehandgriffe aufgrund mangelnder Qualität von Maschinen und Werkzeugen zu frustrierender Knochenarbeit machte. Die Gesellschaft hatte ein Talent dafür, jeden Auftrag in höllische Langeweile zu verwandeln - dazwischen hatte man immer wieder Angst vor einem sinnlosen Tod, wenn die schäbige technische Ausrüstung wieder einmal bei der kleinsten Belastung zu versagen drohte.
    >Was um alles in der Welt tust du hier eigentlich, Richards? Du hängst auf dieser Expedition fest, die mindestens ein E-Jahr dauern wird, umgeben von den erbärmlichsten, streitsüchtigsten und rüpelhaftesten Angestellten von Galiot Inc. Du hättest ebensogut auf Basis Zehn bleiben und auf einen anderen Kontrakt warten können. Na schön, du hast dich zu Tode gelangweilt. Aber was ist denn so neu und großartig daran, für Galiot Inc. zu arbeiten? Du hättest es dir denken können.
    Verdammt noch

Weitere Kostenlose Bücher