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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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ich aufpassen sollte, ist tot«, sagte sie. Sie zupfte an ihrem nassen Haar. »Eben haben zwei Männer mit Pinzette und Vergrößerungsglas Gehirnmasse aus meinem Haar geklaubt.« Dann schlug sie sich mit der Faust auf die Brust. »Ein Mann ist wegen mir gestorben.«
    Sie war nicht unschuldig.
    »Das ist nicht deine Schuld«, sagte Leo. »Colin Beaton hat diese Bombe gebaut.«
    Susans Lippen bebten. Rotz tropfte ihr aus der Nase. Sie brauchte die Umarmung ihres Lebens. Sie war sich nur nicht sicher, ob sie sie von Leo brauchte. Sie sah ihm in die Augen. »Wer bist du?«
    Er blickte zur Tür.
    »Bist du Polizist?«, fragte Susan.
    Er hatte die Hände in den Taschen und sah sie an. Mehrere Minuten lang war er vollkommen still. Susan sagte nichts. Sie wartete nur.
    »Drogenbekämpfung«, sagte Leo leise und ohne sich zu rühren. »Ich operiere verdeckt im Unternehmen meines Vaters. Der hat auch Polizisten auf der Gehaltsliste. Ich darf in keinem Bericht auftauchen.«
    »Archie wusste es?«, fragte Susan.
    Leo blickte zu Boden. »Er hat mich meinem Rekrutierungsbeamten vorgestellt.«
    Susan schüttelte den Kopf. Das alles ergab keinen Sinn. »Aber er mag dich nicht.«
    Leo blickte auf. »Er versucht, dich zu beschützen«, sagte er. »Vor mir.«
    Die Tür flog auf, und Bliss kam hereingerauscht, schleuderte ihre Clogs von den Füßen und stieg zu Susan ins Bett. Bliss hatte kein Make-up aufgelegt. Ihre platinblonden Dreadlocks sahen aus wie ein Mopp. Sie trug ein T-Shirt mit dem Wort ATHEIST auf der Brust. Sie legte den Kopf an Susans Schulter und nahm ihre Hand. Susan betrachtete die beiden Hände, die sich so ähnelten – quadratische Handfläche und schlanke kurze Finger mit bis zum Nagelbett abgeknabberten Fingernägeln.
    »Er hat sie getötet«, sagte Susan und schloss die Augen. Sie konnte es immer noch nicht wirklich glauben.
    Bliss setzte dazu an, etwas zu sagen, musste sich aber unterbrechen, und Susan begriff, dass ihre Mutter weinte. Bliss war eine große Flennerin vor dem Herrn, sie war in der Lage, einen ganzen Kinosaal leer zu heulen. Sie löste sich jedes Jahr an John Lennons Geburtstag in Tränen auf. Sie weinte bei Joni-Mitchell-Songs und plärrte los, wenn sie Hummer in einem Aquarium in der Fischtheke herumkrabbeln sah. Dieses Mal weinte sie völlig geräuschlos.
    Susan brach zusammen. Sie wurde geschüttelt von Weinen. Sie konnte nicht sprechen, bekam kaum Luft und wimmerte atemlos, während ihre Mutter sie in den Armen hielt. Irgendwann war sie dann erschöpft; sie fing sich wieder und hob den Kopf.
    Leo stand immer noch da und wartete darauf, sie nach Hause bringen zu können.
    Bliss strich Susan das nasse Haar aus der Wange, mit dieser Hand, die ihrer eigenen so ähnelte. In diesem Moment wurde Susan von Liebe zu ihrer Mutter erfüllt. Bliss konnte einen gelegentlich zum Wahnsinn treiben, aber wenn es darauf ankam, wenn Susan sie wirklich brauchte, war sie immer zur Stelle.
    »Ich habe gehört, du hast einen Reverend in die Luft gesprengt«, sagte Bliss aufgeregt und in verschwörerischem Tonfall.
    Susan blinzelte ihre Mutter verblüfft an. Dann sah sie zu Leo, der mitfühlend mit den Achseln zuckte. Sie hatten beide peinliche Eltern.
    »Was ist?«, fragte Bliss.
    Susan seufzte und legte den Kopf in die Halsbeuge ihrer Mutter. »Nichts«, sagte sie.

71
    Archie war die ganze Nacht wach gewesen und hatte mitgeholfen, die Jagd nach Colin Beaton zu organisieren. Die kleine Polizeistation von St. Helens diente als Einsatzzentrale. Das flache weiße Gebäude sah aus wie eine Zahnarztpraxis, die der Staat per Enteignungsrecht übernommen hatte. Ein Teil der Kräfte war für die Jagd nach Gretchen Lowell abgezogen worden, aber es ging immer noch eng zu. Huffington war im Krankenhaus auf dem Operationstisch gestorben. Sie war fünf Jahre zuvor unter neuem Namen in die Stadt zurückgekehrt. Sie hatte in Kalifornien geheiratet und nach der Scheidung den Nachnamen ihres Mannes behalten. Ihren zweiten Vornamen Samantha benutzte sie als ersten. Der Identitätswechsel war problemlos gewesen. Niemand hätte sie je mit dem dürren Beaton-Mädchen in Verbindung gebracht, das die Stadt vor vielen Jahren verlassen hatte und einem Krebsleiden erlegen war.
    Sechzig Polizisten drängten sich in dem Gebäude, und nicht einer war auf die Idee gekommen, ihr Foto unter dem Messingschild mit dem Titel CHIEF OF POLICE von der Wand zu nehmen.
    Ich stand in ihrer Schuld, hatte Huffington gesagt.
    Archie ging mit einer Tasse

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