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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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schlechten Kaffees nach draußen und lehnte sich an die Betonplatte mit dem Stadtwappen und der Aufschrift POLIZEI . Nebenan war ein normales Wohnhaus. Gaffende Nachbarn standen in der Einfahrt.
    Es war kühler als zuletzt. Die Flagge über dem Revier schlug im Wind.
    Henrys Wagen hielt mitten auf der Straße vor dem Polizeigebäude. »Steig ein«, sagte Henry. »Sie haben ihn gefunden.«
    Archie ließ seinen Kaffee auf der Betonplatte stehen und stieg in den Wagen.
    Neunzig bewaffnete Beamte suchten nach Colin Beaton, und gefunden hatte ihn ein Zimmermädchen.
    Zimmer Nummer sechs. Im Hamlet Inn.
    Archie ohrfeigte sich innerlich selbst, weil er nicht daran gedacht hatte.
    Zwei Streifenwagen waren bereits eingetroffen, als Archie auf den Parkplatz des Motels fuhr, und hinter sich hörten sie Sirenen von allen Seiten näher kommen.
    Einer der uniformierten Beamten erbrach sich über das Geländer im Obergeschoss.
    Archie und Henry stürmten die Treppe hinauf. Die Tür zu dem Zimmer war offen, ein Wägelchen des Zimmermädchens stand davor. Ordentlich gestapeltes Toilettenpapier. Frische Handtücher. Archie hatte das Gefühl, dass Colin nichts mehr davon brauchen würde.
    Der Polizist, der sich erbrochen hatte, sah zu ihnen auf, grau im Gesicht. »Gehen Sie da nicht rein«, sagte er.
    »Schon gut«, sagte Archie. »Ich sehe das nicht zum ersten Mal.«
    Archie trat durch die Tür.
    Henry folgte ihm.
    Minutenlang sagten beide nichts, sondern nahmen nur die Szenerie auf. Es gab ein Verfahren zur Inspektion eines Tatorts, das allen Polizisten eingebläut wurde: links anfangen, den Blick nach rechts wandern lassen. Nach oben schauen, nach unten schauen. Keine Einzelheiten übersehen. Aber manchmal zog die Sache in der Mitte den Blick so sehr an, dass man die Augen nicht davon abwenden konnte.
    Die geblümte Bettdecke und das obere Laken des Doppelbetts waren abgezogen worden und lagen auf dem Boden. Das Betttuch über der Matratze war so von Blut getränkt, es hätte auch rot sein können.
    Colin Beaton war nackt und mit ausgestreckten Armen und Beinen an Kopf- und Fußgitter des Betts gefesselt. Sein Oberkörper stand klaffend offen, aufgeschlitzt vom Brustkorb bis zum Becken. Sein Unterleib war eingesunken, der Inhalt war herausgeholt worden und lag wie Metzgereiabfall neben dem Bett. Ein Gewirr von Därmen. Ein Klumpen Leber. Batzen von Fett und Muskeln. Blut und Galle tränkten das Laken. Der Gestank war überwältigend. Die Fäkalien waren aus dem Darm gequetscht und in sein Gesicht geschmiert worden. Fliegen krabbelten überall darauf herum.
    Sie hatte ihn nicht einfach getötet, sie hatte ihn abgeschlachtet.
    An die Wand über dem Kopfteil des Betts hatte sie mit seinem Blut ein Herz gemalt.
    Archie hörte Stimmen hinter sich, Leute, die im Laufschritt die Treppe heraufkamen. In wenigen Augenblicken würden Dutzende von Polizisten hier sein. Er wandte sich dem graugesichtigen Streifenbeamten zu. »Sichern Sie den Tatort«, sagte er.
    Der Polizist war jung und trug eine Uniform der Polizei von St. Helens. Er hatte Erbrochenes am Kinn. »Auf wessen Befehl?«, fragte er.
    »Auf meinen«, sagte Archie.
    »Das ist ein Beauty-Killer-Fall«, erklärte Henry und gab ihm eine Visitenkarte der Task Force. »Wir übernehmen ab jetzt. Außer unseren Leuten darf hier keiner rein.«
    Der Polizist nickte und wischte sich das Kinn ab. Er schien froh zu sein, dass er seine Ehre mit einer wichtigen Aufgabe wiederherstellen konnte.
    Als Archie und Henry weiter in den Raum traten, hörten sie, wie der Polizist gebieterisch die Stimme hob. Beauty Killer. Verboten. Task Force. Sie passten auf, wo sie hintraten. Archie überflog den Raum. Auf der Kommode lag etwas. Als er näher kam, sah er, dass es eine schmutzige rote Brieftasche war. Archie holte einen Kugelschreiber aus der Tasche und klappte sie damit auf. Sie war leer.
    »Was ist das?«, fragte Henry.
    »Wirf mir einen Beweismittelbeutel rüber.«
    Henry tat es, und Archie ließ die Brieftasche hineingleiten und verschloss ihn. Unter der festgebackenen Erde konnte er soeben noch schwach ein goldenes Monogramm ausmachen. GS.
    Gretchen hatte auf Archies Frage gesagt, Gretchen Stevens sei tot. Sie habe sie auf Sauvie Island begraben, sagte sie. Der Akte der Jugendbehörde zufolge war Gretchen schmutzig und voll Blut gewesen, als sie in St. Helens aufgetaucht war. Sie war von der Insel gekommen, wo sie ihre Vergangenheit begraben hatte. Und jetzt war sie dorthin zurückgegangen und hatte

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