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Stern der Göttin

Stern der Göttin

Titel: Stern der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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zuversichtlich, aber ihr Gefühl sagte ihr, dass sie einer unbekannten Gefahr entgegenging.
    In dem Moment musste sie über sich selbst lachen. Sie hatte von einem abenteuerlichen Leben geträumt, aber so gefahrvoll hätte es nicht sein müssen. Jammern war jedoch sinnlos, und so machte sie sich auf, um ihre Begleiter über die Einladung des Propheten zu informieren.
    ☀ ☀ ☀
    Obwohl es seinen Leuten gelungen war, die Nixe schnell und ohne Aufsehen einzufangen, und die Katzenfrau der Einladung zugestimmt hatte, konnte Salavar seine Befürchtungen nicht abschütteln. Er hatte mit seiner Aktion in Gamindhon viel gewagt, war aber trotz seiner sorgsamen Planung und Vorsicht mächtigen Leuten auf dieser Seite des Großen Stromes aufgefallen. Also würde er rasch handeln müssen, wenn er seine Beute in Sicherheit bringen wollte. Aus diesem Grund überwachte er persönlich die Zubereitung des Mahls, das seinen Gästen vorgesetzt werden sollte, und mischte eigenhändig den Teig für jene ganz speziellen Leckereien, die er für die Katze und ihre Begleiter vorgesehen hatte.
    Danach befahl er Kedrok zu sich und achtete darauf, dass niemand sie belauschen konnte. »Du wirst einen deiner Leute zu den Freistädten schicken müssen, um Schiffe zu besorgen. Dich brauche ich hier.«
    Der Freistädter hob hoffnungsvoll den Kopf. »Darf ich diesem Katzenbiest das Rückgrat brechen?«
    Der Magier lachte leise. »Im offenen Kampf würde sie dich in kleine Stücke zerfetzen und diese genüsslich verspeisen. Nein, die Katze ist ein zu großer Bissen für dich. Außerdem brauche ich sie lebend. Ich will sie mit in meine Heimat nehmen.«
    »So wie den weißen Trottel, den Ihr vor ein paar Wochen eingefangen habt, und die Nixe? Die könntet Ihr mir mal für eine Nacht überlassen. So ein Weibsstück hatte ich noch nie. Wie treibt man es eigentlich mit so einer? Die hat doch keine Beine, die sie spreizen kann.«
    Salavars Gesicht zuckte vor Heiterkeit. Der Freistädter wusste wirklich nicht, mit welchen Kräften er sich eingelassen hatte. »Vielleicht überlasse ich sie dir drüben, wenn du deine Arbeit gut gemacht hast«, sagte er, ohne auch nur im Traum daran zu denken, dieses Versprechen einzuhalten. Kedroks Schicksal würde ganz anders aussehen, als der Freistädter es sich vorstellte. Zusammen mit seinen Leuten, die jetzt noch glaubten, die engsten Vertrauten des Propheten zu sein, würde er das endlose Sklavenheer verstärken, das Salavar in seine Heimat zu führen gedachte. Aber vorerst brauchte er den Mann und seine Kumpane noch.
    »Sieh zu, dass alles für den Empfang dieser kätzischen Missgeburt vorbereitet wird. Danach wirst du dich mit zweien deiner Männer im Nebenzimmer auf die Lauer legen. Ich gebe euch Lähmartefakte. Damit werdet ihr dieses Gesindel ausschalten. Sorge aber dafür, dass ihr nicht mich trefft!« Noch während er es sagte, beschloss Salavar, ein spezielles Abschirmgerät umzulegen. Er würde es allerdings erst einschalten können, wenn der Schlag gegen die weiße Katze und ihre Leute bereits lief. Wenn sie das schwarze Artefakt zu früh bemerkte, konnte die Aktion misslingen.
    Kedrok nickte beeindruckt. »Keine Sorge, Herr, wir passen schon auf. Ich frage mich nur, wo Ihr all diese Artefakte herhabt. Seid Ihr vielleicht gar selbst ein Magier?«
    »Zumindest weiß ich ein wenig über Zauberei Bescheid, sonst hätte ich die Kristallsäule in dieser Stadt nicht meinem Willen unterwerfen können.« Salavars Gesichtsausdruck warnte Kedrok davor, weiter nachzufragen, und mit einem Mal verspürte der Freistädter Angst vor seinem Anführer. Als Salavar ihn und seine Leute angeworben hatte, hatte er ihn für einen Scharlatan gehalten, der einige Leute beschwatzen und ihnen das Geld aus dem Beutel hatte ziehen wollen. Doch inzwischen war so viel Seltsames und Unvorhergesehenes geschehen, dass der Prophet ihm unheimlich wurde.
    Salavar ließ Kedrok jedoch keine Zeit, darüber nachzudenken. Seine Hand fiel schwer auf die Schulter des Freistädters, und als er sprach, lag in seiner Stimme ein scharfer Unterton, der keinen Widerstand zuließ. »Lass die wertvollsten Schätze einpacken und auf das größte Flussboot laden, das im Hafen liegt. Nimm nur das Gold, die größeren Silbermünzen, die Edelsteine und den Schmuck. Das geringere Silbergeld und das Kupfer lassen wir hier. Wenn die Katze erledigt ist, bringst du sie und die übrigen Gefangenen ebenfalls auf das Schiff. Ich will heute Nacht noch aufbrechen und nehme

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