Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stern der Liebe ueber Sizilien

Stern der Liebe ueber Sizilien

Titel: Stern der Liebe ueber Sizilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
Vom Netzwerk:
schwacher Ersatz für Liebe und Achtung.
    „Ich habe schon als Kind gelernt, wie wichtig Selbstdisziplin im Leben ist. Und in meinem Beruf die Kontrolle zu verlieren, kann lebensgefährlich sein.“
    „Trotzdem wird dir himmelangst bei dem Gedanken, wegen einer Frau schwach zu werden.“
    „Mit Angst hat es nichts zu tun!“, erwiderte er verärgert.
    „Ich bitte untertänigst um Vergebung.“
    „Du hast verlangt, ich soll dich nicht anrühren, und wie du siehst, halte ich mich daran. Genügt dir das nicht?“
    „Ich sage doch, es tut mir leid.“
    „Genug, um mit mir zu schlafen?“
    Sie lachte. „Sex aus Mitleid? Damit gibst du dich nicht zufrieden, dafür kenne ich dich zu gut.“
    „Meinst du?“
    Die unterdrückte Leidenschaft in seiner Stimme lag wie etwas Greifbares in der Luft und schürte ihr eigenes Verlangen, wie sehr sie sich auch dagegen wehrte. Dieser Mann hatte sie schnöde verlassen, wie konnte sie ihm da noch vertrauen?
    Ist er nicht zu dir zurückgekommen?, flüsterte eine innere Stimme. In der schwersten Stunde deines Lebens hat er dir zur Seite gestanden und später immer wieder versucht, Kontakt mit dir aufzunehmen.
    Zum ersten Mal fragte sie sich, warum.
    „Weshalb bist du damals zurückgekommen?“
    „Weil du gesagt hast, du erwartest ein Kind von mir.“
    „Aber das hast du mir nie geglaubt.“
    „Mir wurde klar, dass es keine Rolle spielte“, entgegnete er.
    „Wie meinst du das?“
    „Du warst überzeugt, dass es von mir war. Deshalb hätte ich dich geheiratet und das Baby als mein eigenes akzeptiert.“
    Elisa lachte. „Das nehme ich dir nicht ab.“
    „Und doch ist es so.“
    „Für Sofia hast du das nicht getan.“
    „Damals war ich ein junger Spund. Außerdem hat sie mich belogen.“
    „Das habe ich deiner Ansicht nach auch.“
    „So dachte ich zuerst, aber dann erkannte ich, für dich war es keine Lüge. Du wolltest, dass es mein Baby ist, und du selbst warst davon überzeugt. Sofia hat versucht, mich reinzulegen.“
    „Ich wusste, dass du der Vater warst“, erklärte Elisa voller Nachdruck.
    Lange schwieg er.
    Als er schließlich antwortete, waren seine Worte nicht die, die sie hören wollte. „Ich habe dich im Stich gelassen, Elisa.“
    „Das stimmt.“
    „Es tut mir leid.“
    „Das hilft mir auch nicht.“
    „Ich weiß.“
    Wusste er das wirklich? Jetzt, wo sie die Vorgeschichte kannte, fiel es ihr leichter, sein Verhalten zu verstehen – welcher Mann wäre nach so einer Erfahrung nicht misstrauisch geworden? Aber das änderte nichts an der Tatsache, dass er sie nie geliebt hatte, sonst hätte er sich gewünscht, dass das Baby seins war. Stattdessen hatte er das Weite gesucht. Weil er sie nicht liebte, weder damals noch heute.
    Letztlich lief alles darauf hinaus, dass sie in ihrer Naivität Lust mit Liebe verwechselt hatte. Antonio hatte mit ihr geflirtet und sie umgarnt, weil er mit ihr schlafen wollte.
    Und da sie sich bei ihrer ersten Begegnung auf Sizilien sofort hoffnungslos in ihn verliebt hatte, fiel sie ihm später in Mailand wie eine reife Frucht in den Schoß. Ein paar Wochen hatte sie sich der Illusion hingegeben, dass er ihre Gefühle erwiderte. Erst als sie schwanger wurde, erkannte sie ihren Irrtum. Doch da war es zu spät.
    Es ist eine ganz alltägliche Geschichte, ging es ihr durch den Kopf. Aber wenn es einem selbst passiert, kommt man nicht darüber hinweg.
    „Wie lange sitzt du schon dort in deiner Ecke?“
    „Keine Ahnung, ich habe nicht auf die Uhr geschaut.“
    „Wenn du willst, schlafe ich auf dem Fußboden, ich kann dein Jackett als Unterlage benutzen.“
    „Das kommt nicht infrage.“
    „Warum nicht? Für mich ist es allemal bequemer als für dich.“
    „Nein.“
    „Mit deinen Machoallüren schneidest du dich nur ins eigene Fleisch.“
    „Ach! Deiner Meinung nach bin ich also ein Macho“, bemerkte er mit einem Anflug von Galgenhumor.
    „Ich bitte dich! Du und kein Macho? Schau dich doch an, du bist größer und athletischer als alle Sizilianer, die ich kenne. Von deinem übertriebenen Stolz ganz zu schweigen. Und wie du auf Frauen wirkst, brauche ich dir gewiss nicht zu sagen.“
    Ein leises Rascheln ließ sich vernehmen, und im nächsten Moment saß er neben ihr. „Du meinst, ich wirke anziehend auf Frauen?“
    Elisa biss sich auf die Zunge – es war dumm von ihr, sein Ego zu streicheln, aber bestreiten ließ es sich kaum. „Ja.“
    „Trotzdem willst du das Bett nicht mit mir teilen.“
    „Ich habe dich nicht

Weitere Kostenlose Bücher