Stern der Liebe ueber Sizilien
sein.“
„Wütend?“ Elisa griff nach dem Telefon und wählte die Nummer von Shawnas Büro, dann fiel ihr der Zeitunterschied ein, und sie legte auf. Sie würde es später versuchen. Wieder beugte sie sich über die Teilnehmerliste.
„Eine schwangere Frau gehört nicht in ein Juweliergeschäft, das ist viel zu gefährlich. “
Da seine Stimme so eindringlich klang, sah sie von ihrem Schreibtisch auf. „Was?“
Die dunkelbraunen Augen sprühten vor Entrüstung. „Es ist nur zu deinem Besten.“
„Was ist zu meinem Besten?“
„Dass Signor di Adamo einen neuen Mitarbeiter hat.“
„Behaupte ich das Gegenteil?“
„Nach der Hochzeit kannst du sowieso nicht mehr für ihn arbeiten.“
„Das stimmt.“
Ihre Nachgiebigkeit hatte zum Ergebnis, dass er sein Eingreifen in ihre Angelegenheiten noch hitziger verteidigte. „Du bist mit größter Wahrscheinlichkeit schwanger. Was du auf keinen Fall brauchst, ist Stress.“
„Diese Sache mit dem Stress und der Schwangerschaft macht dir wirklich zu schaffen, wie?“
„ Si.“
„Antonio, habe ich ein Wort gesagt, dass ich mit dem neuen Mitarbeiter für meinen Chef nicht einverstanden bin?“
„Nein, aber du bist so verdammt selbstständig und betrachtest meine Entscheidung zweifellos als überheblich.“
„Habe ich mich beschwert?“
„Nein.“
„Du hast es getan, weil du felsenfest davon überzeugt bist, dass ich dich heirate. Habe ich recht?“
„ Si.“
„Der Gedanke, ich könnte in letzter Minute meine Meinung ändern, ist dir wohl nicht gekommen.“ Seine Selbstsicherheit war unglaublich und gleichzeitig irgendwie tröstlich.
„Nein. Vermutlich findest du mich jetzt arrogant.“
„Eigentlich schon, aber das stört mich nicht.“
„Was?“
„Es stört mich nicht.“
„Dann hast du nichts gegen den neuen Mitarbeiter einzuwenden?“
„Durchaus nicht. Du weißt, wie sehr es mich belastet, Signor di Adamo im Stich zu lassen, und deshalb hast mir du geholfen. Dafür bin ich dir dankbar.“
„Dankbar!“ Ungläubig sah er sie an.
Elisa lachte. „So halsstarrig bin ich auch wieder nicht.“
„Tut mir leid, aber das bist du.“
„Vielleicht habe ich mich geändert.“
Sie sehnte sich nach der Geborgenheit einer Familie, und das beinhaltete auch ein gewisses Maß von Abhängigkeit. Und von wem wäre sie lieber abhängig als von ihm! Sie brauchte ihn, ein Leben ohne ihn konnte sie sich nicht mehr vorstellen. Es war ein beängstigendes Gefühl, doch sie akzeptierte es.
„Heißt das, du vertraust mir endlich?“
„Äh … ja.“
Er neigte sich vor und küsste sie lange und ausgiebig.
Als er sich wieder aufrichtete, sagte er: „Solche Veränderungen lasse ich mir gefallen.“
Sie blieb ihm die Antwort schuldig – sein Kuss hatte ihr die Sprache geraubt.
Zwei Abende später saßen Theresa, Elisa und Annemarie im Esszimmer der Giulianos und waren mit Vorbereitungen für die Hochzeit beschäftigt. Da kamen Francesco und Antonio herein, um ihnen Gesellschaft zu leisten. Antonio beugte sich hinab und küsste Elisa auf den Mund, was Theresa ein Lächeln entlockte und Annemarie rot anlaufen ließ.
„Die Auktion kann beginnen“, verkündete er. „Alles ist bereit.“
„Ich verstehe nicht, weshalb du unbedingt dabei sein musst“, murrte Francesco mit einem Blick auf seine ältere Tochter.
Elisa seufzte – Familienleben hatte auch seine Nachteile. „Ich bin mitverantwortlich für den Ablauf und kann Signor di Adamo nicht im Stich lassen.“
„Soviel ich weiß, hat er einen neuen Mitarbeiter.“
„Sicher, aber für so eine wichtige Veranstaltung fehlt es ihm noch an Erfahrung. Reg dich nicht auf, Papa. Antonio wird mich nicht aus den Augen lassen.“
„Kannst du sie nicht davon abbringen?“, fragte Francesco seinen zukünftigen Schwiegersohn.
„Ich hab’s versucht, leider ohne Erfolg.“
Elisa musterte ihren Vater spöttisch. „Du glaubst doch nicht, dass ich mich den Rest meines Lebens von Antonio am Gängelband führen lasse.“
„Das …“, versicherte Theresa schmunzelnd, „kann ich mir nicht vorstellen.“
„Wie selbstbewusst du bist!“, meinte Annemarie voll Bewunderung.
Elisa klappte das Notizbuch zu und steckte es in die Tasche. „Ich bin nur der Ansicht, dass Frauen ebenso intelligent sind wie Männer und eigene Entscheidungen treffen können.“
Francesco klopfte seiner Jüngsten wohlwollend auf die Schulter. „Meine kleine sizilianische Maus.“ Und mit einem Blick auf die Ältere: „Deine
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