Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stern der Rebellen

Stern der Rebellen

Titel: Stern der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
Vom Netzwerk:
hinunter und wischte sich die Spuren von der ohnehin fleckigen Uniformbrust.
    »Wie man uns behandelt. Sieh uns an. Wir sind Offiziere. Kontrakthändler. Milliarden Credits hängen von unseren Entscheidungen ab. Aber sieh dich um. Wir sind hier auf der Erstwelt, dem Herzen des Imperiums. Aber behandelt man uns vielleicht mit dem nötigen Respekt? Nicht die Bohne!«
    »Ohne uns würde das ganze Imperium doch zusammenbrechen!« schrie einer seiner Offiziere.
    »Was erwartet ihr denn?«
    »Wie schon gesagt: Respekt. Noch vor zwei-, dreihundert Jahren hätten sie uns die Füße geküsst, wenn wir uns bloß über ihrem Planeten gezeigt hätten. Alle wollten wissen, wie’s da draußen ist. Die Weiber sind über uns hergefallen, ich kann dir flüstern …«
     
    Der Kapitän stand auf und reckte einen Finger in die Luft. Leider wurde der Effekt von einem Rülpsen neutralisiert, das die Wände leicht erbeben ließ.
    »Wenn ein Reich vergisst, wie man seine Helden behandelt, bricht es auseinander!« Er nickte triumphierend und wandte sich an seine Offiziere. »Ist das Beweis genug oder nicht?«
    Raschid ignorierte die lautstarke Zustimmung. »Du meinst wirklich, es sollte noch so sein wie früher? Als es, sagen wir mal, noch Fackelschiffe gab?«
    »Soweit musst du nicht unbedingt zurückgehen, aber das Beispiel ist trotzdem gut. Mehr Bier! Damals, als es noch Ionenschiffe gab – und die dazu passenden Männer.«
    »Verflucht sollen sie sein, die Fackelschiffe«, fauchte Raschid. Er spuckte auf den Boden. »Weißt du, wie diese Fackelschiffe funktioniert haben? Alles per Computer, vom Start bis zur Landung.«
    Die anderen Raumfahrer am Tisch sahen ihn verdutzt an.
    »Und was ist mit der Besatzung?«
    »Ach ja, die Besatzung! Ich erzähl dir mal, was man in den Sendungen nie zu hören kriegt. Sieht ganz so aus, als seien die meisten dieser Schiffe ein bisschen zu heiß gewesen, von der Schnauze bis zu Schleuse 33, dort wo die Fracht und die Passalere waren.
     
    Nach ein paar Jahren hatten sie Probleme, junge Helden für ihre Mannschaften zu finden, nachdem diese jungen Helden auf den Trichter kamen, dass ihnen nach zwei oder drei Ausflügen die Knochen verfault aus den Uniformärmeln fielen.
    Und wisst ihr, woraus diese Mannschaften bestanden? Schluckspechte aus dem Hafen, die gerade mal noch genug Grips hatten, den Antrieb abzustoßen, wenn es über 33 hinaus heiß wurde. Sie schütteten sich mit billigem Synthalk voll, bis sie gar nicht mehr wissen wollten, was da auf der anderen Seite vor sich ging, drückten auf den START-Knopf und machten sich schleunigst aus dem Staub. Das waren eure verdammten Fackelschiffe und ihre heldenhaften Offiziere.
    Und ihr glaubt, die Leute wussten nichts davon? Glaubt ihr etwa, diese Suffköppe hätten Fackelparaden gekriegt, wenn sie eine Reise überlebten? Wenn ihr das glaubt, dann seid ihr noch dümmer als ihr ausseht.«
    Der Kapitän sah seine Mannschaft an. Sie warteten nur auf sein Zeichen.
    »Woher weißt du denn so viel davon? Schleuse 33 und so. Das kann nur einer wissen, der selbst dabei war.« Der alte Mann knallte seinen Becher auf die Theke. »Das reicht! Wir sind hergekommen, um in Ruhe einen zu bechern, ein bisschen herumzusitzen und uns zu unterhalten … Aber wir lassen uns von niemandem für dumm verkaufen, schon gar nicht, wenn er uns erzählen will …«
    »Stimmt aber«, sagte Raschid barsch.
    Der Mann verstummte. Sein Maat erhob sich.
    »Willst du damit sagen, du bist tausend Jahre alt, Häuptling?«
    »Nein. Älter.«
    Der Kopf des Kapitäns fuhr zu seinem Maat herum. Der Maat ballte eine Faust, die man ohne weiteres als Abrissbirne hätte einsetzen können, und holte aus.
    Raschids Kopf war bereits woanders.
    Er warf sich quer über den Tisch nach vorn. Mit der Stirn krachte er gegen den dritten Offizier, der zusammen mit einem weiteren Mann in einem Tumult zerbrechender Stühle zu Boden ging.
    Als sich der Maat umdrehte, kam Raschid wieder auf die Beine. Er unterlief den zweiten Schwinger des Maats und trieb drei messerscharfe Finger in die Innenseite des Oberarms seines Gegners. Der Maat klappte zusammen.
    Raschid wirbelte herum, als sich die beiden anderen Männer vom Boden erhoben … und duckte sich. Nicht tief genug. Der Becher des Kapitäns erwischte ihn noch am Hinterkopf, und Raschid taumelte gegen die Theke.
    Sofort schnellte er wieder hoch, winkelte die Füße an und trat kräftig nach hinten aus. Der Arm des dritten Offiziers knackte, und der Mann ging

Weitere Kostenlose Bücher