Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
Vom Netzwerk:
stattfinden und die Erde zu einem technisch hochentwickelten, kriegerischen Planeten werden könnte. Die Lunarier haben sich selbst zerstört, bevor sie das Sonnensystem verlassen konnten. Was die Erde angeht, so könnte es vielleicht anders kommen. Mit anderen Worten: Wir haben die Erde als potentielle Bedrohung für andere Teile der Galaxis, vielleicht sogar für uns alle angesehen.« Showm vermittelte den Eindruck, sie selbst sei auch jetzt bei weitem noch nicht davon überzeugt, daß das nicht zutraf. Sie war jedenfalls keine Freundin der Erde, dachte Hunt. Der Grund dafür konnte nicht überraschen.
    Da die Ganymeder so waren, wie sie waren, und die Lunarier so gewesen waren, wie es sich gezeigt hatte, mußten solche Gefühle fast zwangsläufig entstehen.
    »Und was soll dann die Geheimnistuerei?« fragte Heller neben Caldwell. Caldwell setzte sich hin, um sie überneh-

    men zu lassen. »Sie behaupten, Sie seien die Vertreter der Thurier-Rasse, aber Sie sprechen offensichtlich nicht für alle. Sie möchten vermeiden, daß diejenigen, die die Überwachung durchgeführt haben, von diesem Dialog erfahren.
    Sind Sie also wirklich das, wofür Sie sich ausgeben? Wenn Sie es wirklich sind, warum müssen Sie dann Ihre Handlungen vor Ihren eigenen Leuten verbergen?«
    »Die Überwachung wird von einer autonomen... na, sagen wir mal ›Organisation‹ innerhalb unseres Systems durchgeführt«, antwortete Calazar. »Wir hatten Grund zu dem Verdacht, daß die gemeldeten Informationen nicht stimmten. Wir mußten sie überprüfen – aber diskret, falls sich herausstellen sollte, daß wir unrecht hatten.«
    »Grund zu dem Verdacht!« wiederholte Hunt und breitete seine Hände aus, um sich mit einer flehentlichen Geste an die ganze Versammlung zu richten. »Das hört sich so an, als sei das nicht mehr als hier und da eine unbedeutende Abweichung. Herrgott noch mal – Sie haben Ihnen nicht einmal etwas davon gesagt, daß die Shapieron zurückkehrte und auf der Erde landete – Ihr eigenes Schiff mit Ihren eigenen Leuten darin! Außerdem war das Bild, das Sie sich von der Erde machten, nicht einfach nur unstim-mig, sondern systematisch verzerrt. Was ist da also los, zum Teufel?«
    »Das ist eine interne Thurien-Affäre. Inzwischen sind wir in der Lage, an dieser Situation etwas zu ändern«, ver-sicherte ihm Calazar. Er war anscheinend etwas aus dem Gleichgewicht geraten, vielleicht deshalb, weil er nicht darauf vorbereitet gewesen war, daß die Terraner soviel wußten.
    »Das ist nicht nur eine interne Affäre«, insistierte Heller.

    »Unser gesamter Planet ist davon betroffen. Wir möchten wissen, wer uns falsch dargestellt hat und warum.«
    »Wir wissen nicht, warum«, sagte ihr Calazar einfach.
    »Das wollen wir ja herausbekommen. Der erste Schritt soll darin bestehen, korrekte Fakten zu sammeln. Ich möchte mich noch einmal entschuldigen, aber ich denke, das haben wir jetzt geschafft.«
    Caldwell zog ein finsteres Gesicht. »Vielleicht sollten Sie uns direkt mit dieser ›Organisation‹ sprechen lassen«, knurrte er. »Wir werden den Grund schon herausbekommen.«
    »Das ist nicht möglich«, sagte Calazar.
    »Warum nicht?« fragte ihn Heller. »Wir haben doch wohl ein legitimes Interesse an der Sache. Sie haben die Fakten jetzt diskret überprüft, und Sie haben Ihre Antworten. Wenn Sie tatsächlich diesen Planeten vertreten – was hindert Sie dann daran, sich auch entsprechend zu verhalten?«
    »Sind Sie denn in der Position, solche Forderungen an uns zu richten?« fragte Showm herausfordernd. »Wenn unsere Einschätzung der Situation zutrifft, sind Sie auch keine offizielle Delegation der gesamten Erde. Diese Funktion liegt doch sicher in den Händen der Vereinten Nationen, oder?«
    »Wir stehen schon seit Wochen mit dieser Organisation in Verbindung«, sagte Calazar in Weiterführung von Showms Argument. »Sie hat nichts unternommen, um einen falschen Eindruck, den wir von der Erde haben könnten, zu berichtigen, und man scheint dort nicht gewillt, sich mit uns zu treffen. Ihre Funksprüche kommen aber aus einem anderen Teil des Sonnensystems, was vielleicht ein Hinweis darauf sein könnte, daß auch Sie nicht gewillt sind, unsere Antworten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und ebensosehr um Geheimhaltung bemüht sind.«
    »Was ist der Grund für die merkwürdige Haltung der Vereinten Nationen?« fragte Showm und ließ ihren Blick über die Terraner schweifen, bis sie ihn auf Heller ruhen

Weitere Kostenlose Bücher