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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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sich um eine geplante Maßnahme gehandelt, die darauf abzielte, irgendwelche Animositäten abzubauen, die vielleicht noch als Resultat der ursprünglichen Schocktaktik zurückgeblieben waren. Es gehörte zweifellos auch zu diesem Plan, daß Eesyan aufgetaucht war, um sie zu dem Treffpunkt zu begleiten. »Ganz so hat es eigentlich nicht ausgesehen, als ich mich mit Danchekker am Telephon unterhalten habe, kurz bevor Sie kamen«, sagte er und grinste in sich hinein, als er Lyns Gesichtsausdruck bemerkte.

    »Ich muß zugeben, daß Professor Danchekker und Sie verhältnismäßig hart herangenommen worden sind«, gestand Eesyan ein. »Das tut uns leid, aber Sie beide waren insofern einzigartig, als Sie beide bestimmte Ereignisse im Zusammenhang mit der Shapieron aus erster Hand erlebt haben, auf die wir besonders neugierig waren. Die Erfahrungen Ihrer Begleiter betrafen eigentlich eher Diskussionen ihrer verschiedenen Spezialgebiete. Ihre Berichte ergänzten sich perfekt. Es war sehr aufschlußreich.«
    »Was ist denn mit dir und Chris passiert?« fragte Lyn und sah zu Hunt hinüber.
    »Das erzähle ich dir später«, antwortete er. Was sie getan hatten, mochte vielleicht unkonventionell gewesen sein, sagte er sich mit widerwilliger Anerkennung, aber es hatte jedenfalls funktioniert. In diesen wenigen ersten Minuten hatten die Ganymeder mehr Information erhalten und bestätigt, als das in tagelangen Gesprächen möglich gewesen wäre. Wenn das derart wichtig war, konnte er es ihnen nach der Art, in der sie von den UN behandelt worden waren, nicht verübeln. Er fragte sich, ob Caldwell und die anderen das genauso sahen. Es würde nicht mehr lange dauern, bis er das herausbekam, erkannte er, als er den Blick nach vorn richtete. Sie waren anscheinend an ihrem Bestimmungsort angekommen.
    Sie gingen auf einer niedrigen, fächerförmigen Rampe nach unten, die sie durch einen letzten Bogen ins Freie führte. Sie traten in eine nach unten geneigte Anordnung von miteinander verbundenen geometrischen Formen, Terrassen und Esplanaden hinaus, die eine Seite einer großen kreisförmigen Anlage in der gleichen Struktur bildete. Der tiefste, mittlere Teil direkt vor ihnen bestand aus einer Rei-

    he von stufig angeordneten Sitzen, die über einer rechtek-kigen Fläche einander gegenüberstanden. Die ganze Anlage war eine riesige Komposition aus Farben und Formen, in der durch langsam fließende Bäche gespeiste Becken mit einer leuchtenden Flüssigkeit und Brunnen aus glitzerndem Licht verteilt waren. An drei Seiten der Fläche waren einige Personen versammelt, die alle Ganymeder waren. Sie standen da und schienen zu warten. In der Mitte einer Sektion mit erhabenen Sitzen stand Calazar, den sie an seiner dunkelgrünen Tunika und seinem silberfarbenen Cape er-kannten.
    Und dann sah Hunt, wie Caldwells gedrungene Gestalt aus einem anderen Eingang am hinteren Ende eines offenen Bereichs rechts von ihm heraustrat, von einem Ganymeder begleitet – und hinter Caldwell erschienen Heller und Packard in Begleitung eines weiteren Ganymeders.
    Heller ging mit ruhiger Sicherheit, während Packard von einer Seite zur anderen starrte und einen verwirrten Eindruck machte. Hunt drehte den Kopf und bemerkte gerade noch Danchekker, der durch einen Torbogen kam, mit den Armen herumwedelte und die zwei Ganymeder zu be-schimpfen schien, die ihn zu beiden Seiten begleiteten –offensichtlich waren zwei nötig, um mit ihm fertig zu werden. Die Ankunft der verschiedenen Personen war perfekt synchronisiert. Das konnte kein Zufall sein.
    Plötzlich holte Lyn tief Luft, blieb stehen und starrte mit nach oben gewandtem Gesicht etwas an. Hunt folgte ihrem Blick, blieb ebenfalls stehen – und holte tief Luft.
    Von drei Seiten hinter dem erhobenen Rand der Anlage, in der sie sich befanden, stiegen drei Säulen aus rosa Elfenbein schier unendlich weit nach oben aufeinander zu, bis sie in eine auf den Kopf gestellte Kaskade von Terrassen und Wällen einmündeten, die sich sicherlich meilenweit ausbreiteten und sich nach oben in der Entfernung verloren. Darüber – es ergab keinen Sinn, aber darüber, wo der Himmel hätte sein müssen, breitete sich die Szene pilzartig zu einer sinnenverwirrenden Verbindung von Bauten von verblüffenden Dimensionen aus, die sich er-streckten, so weit das Auge reichte, und an einem Ende von einem weit entfernten Ozean begrenzt wurden. Das mußte die Stadt Vranix sein, aber all das hing meilenweit über ihren Köpfen und war verkehrt

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