Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
Vom Netzwerk:
Bitte entschuldigen Sie mich, aber ich habe dringende Angelegenheiten zu erledigen.«
    Janet stand auf und ging schnell zur Tür. Sie wollte sie gerade hinter sich zumachen, als Pacey ihr nachrief: »Und Janet...« Sie blieb stehen und sah zurück. »Versuchen Sie um Gottes willen, rechtzeitig zur Arbeit zu kommen und Ihren russischen Professor nicht mehr aufzuregen.«
    »Das verspreche ich.« Sie bewerkstelligte mühsam ein kurzes Lächeln und ging.
    Pacey war es schon seit einiger Zeit aufgefallen, daß Sobroskin wie er aus der Clique ausgeschlossen zu sein schien, die sich um Sverenssen gesammelt hatte, und er war immer mehr zu der Überzeugung gekommen, daß der Russe als Einzelgänger für Moskau tätig war und die Politik der UN ihm einfach nur gelegen kam. Wenn das der Fall war, konnte er die Information nicht kennen, die Janet teilweise aufgeschnappt hatte. Er wollte die Funkstille zur Erde über alles, was mit Thurien zu tun hatte, nicht durchbrechen und entschloß sich daher, seiner Eingebung zu folgen. Er rief den Russen an und verabredete sich für den Abend in einem Lagerraum in einem wenig besuchten Teil der Basis mit ihm.
    »Ich kann da keine sichere Aussage machen, das ist klar, aber es könnte sich um die Shapieron handeln«, sagte Pacey. »Es gibt anscheinend zwei Gruppen von Thuriern, die nicht ganz offen miteinander sprechen, um es gelinde auszudrücken. Wir haben mit der einen Gruppe gesprochen, und ihr scheinen die Interessen des Schiffs wirklich am Herzen zu liegen, aber woher sollen wir wissen, ob es hier nicht andere Leute gibt, die mit der anderen Gruppe in Verbindung stehen? Und woher sollen wir wissen, ob die andere Gruppe genauso denkt?«
    Sobroskin hatte aufmerksam zugehört. »Sie beziehen sich auf die codierten Funksprüche«, sagte er. Wie erwartet, hatte jeder abgestritten, damit etwas zu tun zu haben.
    »Ja«, antwortete Pacey. »Wir haben angenommen, das sei Ihre Seite, weil wir verdammt gut wissen, daß wir es nicht sind. Ich bin aber bereit einzugestehen, daß wir uns da getäuscht haben können. Nehmen Sie einmal an, die UN
    haben das alles hier in Bruno nur zum Schein eingerichtet, aber hinter den Kulissen spielen sie ein ganz anderes Spiel.
    Möglicherweise versuchen sie nur, uns aufzuhalten, während sie sich hinter unserem Rücken mit... was weiß ich, mit einer Partei von Thurien in Verbindung setzen oder mit der anderen oder vielleicht sogar mit beiden.«
    »Was für ein Spiel?« fragte Sobroskin. Offensichtlich fischte er nach Ideen, weil er momentan selbst wenig oder keine anzubieten hatte.
    »Wer weiß? Wirklich Gedanken mache ich mir aber um das Schiff. Wenn ich unrecht habe, habe ich eben unrecht, aber wir können nicht einfach so dasitzen, nichts machen und das Beste hoffen. Wenn es einen Grund zu der Annahme gibt, daß das Schiff in Gefahr sein könnte, müssen wir das den Thuriern mitteilen. Vielleicht können sie ja etwas unternehmen.« Er hatte sich lange überlegt, ob er das Risiko eingehen und in Alaska anrufen sollte, aber schließlich hatte er sich dagegen entschieden.
    Sobroskin dachte eine Weile konzentriert nach. Er wußte, daß die codierten Funksprüche eine Antwort auf die sowjetische Sendung waren, aber er sah keinen Grund, war-

    um er das erzählen sollte. Trotzdem war schon wieder etwas Merkwürdiges in Verbindung mit dem Schweden herausgekommen, und hinter dieses Geheimnis wäre der Russe gern gekommen. Moskau wünschte sich nichts lieber als eine herzliche Beziehung zu den Thuriern, und wenn sie mit Pacey zur Verfügung stehenden Mitteln gewarnt werden konnten, so hatte er dadurch nichts zu verlieren. Wenn die Befürchtungen der Amerikaner sich als grundlos erweisen sollten, so vermochte Sobroskin keinen Schaden erkennen, der daraus erwachsen könnte. Wie auch immer, für eine Rückfrage in Moskau war jetzt keine Zeit. »Ich freue mich über Ihr Vertrauen«, sagte er schließlich, und das meinte er auch so, wie Pacey deutlich sehen konnte. »Was soll ich jetzt machen?«
    »Ich möchte die Funkanlage von Bruno benutzen und einen Funkspruch losschicken«, antwortete Pacey. »Offensichtlich dürfen wir die Delegation nicht einweihen und müssen uns daher direkt an Malliusk wenden, damit er die technische Seite abwickelt. Er kann einem schon auf die Nerven gehen, aber ich glaube, wir können ihm vertrauen.
    Auf eine Bitte nur von mir könnte er vielleicht nicht reagieren, aber wenn Sie beteiligt sind, sieht die Sache möglicherweise anders

Weitere Kostenlose Bücher