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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Nebenraum geführt, wo sie gebeten wurden, sich einige Minuten lang auf flachen Liegen auszustrecken. Es wurde ihnen nicht erklärt, warum sie das tun sollten. Die Ganymeder hatten das merkwürdige Erlebnis, wie ihre Sinne nacheinander in Verwirrung gerieten, und danach war alles wieder normal. Minuten später trat Garuth mit seiner Gruppe aus dem Nebenraum heraus in den größeren Raum, wo die Thurier versammelt waren – und plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen, und die Augen traten ihm vor Staunen hervor.
    Kurz vor den Thuriern stand eine kleine Gruppe der wohlbekannten rosigen Zwerge, und sie grinsten alle breit über die totale Verwirrung der Ganymeder. Garuths Mund öffnete sich, seine Kinnlade hing einen Moment schlaff herab, und dann schloß er sie wieder, ohne einen Ton zu produzieren. Die beiden Gestalten nämlich, die sich da von den anderen Menschen lösten und langsam auf ihn zukamen, waren niemand anders als...
    »Wo bleiben Sie denn so lange, Garuth?« fragte Hunt fröhlich. »Haben Sie unterwegs irgendwo ein Richtungs-schild übersehen?«
    »Bitte entschuldigen Sie, daß ich hier so über Sie lache«, sagte Danchekker. Er war nicht in der Lage, ein leichtes Lachen zu unterdrücken. »Aber ich fürchte, Ihr Gesichtsausdruck ist einfach unwiderstehlich.«
    Hinter ihnen konnte Garuth eine weitere vertraute Gestalt ausmachen – gedrungen und breit gebaut, mit grauen Strähnen in dem drahtigen Haar und scharf geschnittenen Gesichtszügen. Das war Hunts Vorgesetzter aus Houston, und neben ihm stand das rothaarige Mädchen, das ebenfalls dort beschäftigt war. Neben ihnen standen noch eine Frau und ein Mann, die Garuth nicht kannte. Garuth zwang sich, seine Füße wieder in Bewegung zu setzen, und wie durch einen Schleier sah er, wie Hunt in der auf der Erde übli-chen Begrüßungsgeste die Hand ausstreckte. Garuth schüttelte ihm warm die Hand und dann auch den anderen.
    Das waren keine wie auch immer gearteten optischen Illusionen – sie waren wirklich da. Die Thurier mußten sie für diese Gelegenheit von der Erde durch Methoden hergeschafft haben, die zur Zeit Minervas noch nicht bekannt waren.
    Als er zurücktrat, um seine Begleiter auf die Terraner zuströmen zu lassen, sprach Garuth leise in das Kehlkopfmikrophon, über das er noch immer mit der nicht weit von dem Raumfahrzeug der Thurier entfernten Shapieron in Verbindung stand. »ZORAC, träume ich nicht vielleicht?
    Passiert das alles wirklich?« ZORAC konnte die Szene über die Miniatur-Fernsehkamera verfolgen, die die Ganymeder vom Schiff meistens in ihrem Stirnband trugen.
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen«, antwortete ZORACs Stimme aus dem Hörgerät, das Garuth ebenfalls trug. »Ich sehe nur eine Decke. Sie liegen dort alle auf einer Art Couch, und Sie haben sich seit ungefähr zehn Minuten nicht bewegt.«
    Garuth verstand das nicht. Er sah sich um und bemerkte Hunt und Calazar, die sich durch die Menge von Ganymedern und Terranern auf ihn zudrängten. »Siehst du sie denn nicht?« fragte er verblüfft.
    »Wen denn?«
    Bevor Garuth antworten konnte, sagte eine andere Stimme: »Das war in Wirklichkeit nicht ZORAC, sondern ich. Ich habe ZORAC nachgeahmt. Darf ich mich vorstellen – mein Name ist VISAR. Vielleicht wäre es an der Zeit, das eine oder andere zu erklären.«
    »Aber nicht hier im Vorraum«, sagte Hunt. »Gehen wir doch in das Schiff hinein. Es gibt nämlich eine ganze Menge zu erklären.« Jetzt war Garuth noch verblüffter. Hunt hatte den Wortwechsel gehört und verstanden, obwohl er keine Kommunikationsgeräte trug und Ganymedisch gesprochen worden war.
    Calazar blieb stehen und wartete, bis die Begrüßungen und Vorstellungen abgeschlossen waren. Danach winkte er der gemischten Gruppe von Ganymedern und Terranern zu und führte sie in das riesige Raumfahrzeug vom Planeten Thurien, der jetzt nur noch Stunden entfernt war.

    16
    Hunt und Danchekker schwebten irgendwo im riesigen Weltraum. Um sie herum konnten sie einen großen verdunkelten Bereich erkennen, der aus von Wänden umgebe-nen Räumen bestand, die wie Kabinen aussahen, sowie aus offenen Korridoren, die sie verbanden. Dies alles erstreckte sich bis in eine in Schatten gehüllte Ferne. Nur dann und wann wurde die Dunkelheit von gedämpften Lichtquellen unterbrochen. Die vorherrschende Beleuchtung war ein sanftes, geisterhaftes Licht von den Sternen, die alle hell waren und nicht flackerten.
    Nach dem Empfang der Shapieron in einiger Entfernung vom

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