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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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in ihren Unterkünften das Brennholz gelagert werden konnte. Am Ende des Stalls tauchten jeweils vier Soldaten Hölzer für Fackeln in ein spezielles Öl, das heller und länger brennen sollte als das herkömmliche. Die Edle hielt zusammengefalteten grünen Stoff in den Händen und lächelte leise, als sie die Zweifel auf Belials und Magariz’ Gesichtern sah. Gleichzeitig schätzte sie diese Männer wegen ihrer unerschütterlichen Treue und Liebe zu Axis.
    »Vertraut mir«, sagte Faraday mit ruhiger Stimme. »Ich kann Euch mit genügend Schutz ausstatten, damit Ihr durch die Reihen der Geisterkreaturen kommt. Und auch das eine oder andere Mittel mitgeben, um eine große Anzahl von ihnen zu erledigen, sobald Ihr sie von Gorken fortgelockt habt.« Sie wandte sich an die Katzenfrau: »Ist Timozel beschäftigt?«
    Yr nickte. »Ja, Bornheld hat ihn zu sich in die Halle gerufen, um die Pläne für den Rückzug nach Süden auszuarbeiten.«
    »Gut.« Faraday faltete den Stoff auseinander. Vor den Augen der Männer entstand ein eigenartiges Muster, in dem sich die Farben Grün, Blau, Lila und Braun lebendig miteinander vermischten. Das Tuch schimmerte, und die Edle strich darüber.
    »Mutter, bitte schützt sie«, sprach sie leise, schloß die Augen und suchte in der Tiefe ihres Inneren nach der Macht der Mutter. Und schon begann die Urkraft wieder durch sie hindurchzuströmen, diesmal noch stärker als früher. Faraday stöhnte unter dem Kräftestrom, und die Wächterin hielt sie an den Schultern. Mit geschlossenen Augen schwankte die Edle vor den Männern, bis der Stoff plötzlich hellgrün aufflammte und alle erschrocken zurückfuhren. Artor, steh mir bei, dachte Magariz, wer ist diese Frau? Zuerst heilt sie den Axtherrn, und jetzt das!
    Faraday atmete tief durch und preßte das Tuch an sich. Es war ein besonderes Tuch, nämlich das Gewand, das sie im Hain von der Mutter erhalten hatte. Sie erinnerte sich an die Wut des Smaragdlichts, als sie durch die Nacht des Skrälingangriffs geschritten war, um Ramu und den Sternenströmer zu erreichen. Die Lichtkraft hatte unbedingt zurückschlagen wollen, aber nicht gewußt, wohin sie ihren Zorn lenken sollte.
    »Mutter, vergebt mir, wenn ich Eure Macht so über die Maßen in Anspruch nehme, aber der Schutz, den ich von Euch erflehe, wird diesmal besonders stark sein müssen.« Sie kämpfte darum, die Gewalt über das Licht nicht zu verlieren. Faraday redete auf die pochende Strahlung ein, erklärte ihr, was sie von ihr verlangte, nannte ihr ein Ziel für ihren Ausbruch und bat schließlich darum, daß ihr dieser Wunsch erfüllt werden sollte.
    Wie eine Antwort flammte das Licht dreimal hintereinander so hell auf, daß der ganze Stall erleuchtet war. Einen kurzen Moment später erlosch es, und Faraday stand wieder wie vorher mit einem Stück Stoff in den Händen da. Die changierenden Farbmuster setzten sich strahlend auf ihren Armen fort.
    Sie wandte den Kopf, um nach der Katzenfrau zu sehen, die den Griff an ihren Schultern verstärkte. Faraday wirkte vollkommen erschöpft. Aber dann setzte sie ein glückliches Lächeln auf: »Es ist vollbracht, Yr.«
    Die Edle wandte sich an Belial und Magariz. »Ihr seid nun geschützt, wenn Ihr Euch durch die Reihen der Skrälinge kämpft, und Eure Schwerter werden noch tödlicher treffen als je zuvor. Doch nun ans Werk, wir haben bis zum Morgengrauen noch einiges zu erledigen.«
    Faraday breitete den Stoff auf dem Boden aus und zerriß ihn. »Trennt ihn auf«, befahl sie den Männern. »Reißt das Tuch auseinander, bis nur noch Fäden übrig sind. Davon gebt Ihr jedem Mann, der mit Euch reitet, einen. Sie sollen sich den Faden um den Arm binden. Und sagt ihnen, während sie das tun, sollen sie der Mutter für ihren Schutz und ihre Liebe danken – sonst wirkt der Zauber nicht. Ihr müßt ihnen das unbedingt sagen.«
    Magariz ging als erster in die Hocke und fing an, den Stoff auseinanderzutrennen. »Das werde ich, Herzogin, und ich will mich gleich hier und jetzt bei der Mutter dafür bedanken, daß Ihr bei uns seid, um uns zu leiten und zu helfen.«
    Faraday seufzte erleichtert. »Artor kann die Männer da draußen nicht beschützen, Fürst. Nur die Mutter ist dazu in der Lage. Deswegen müssen die Soldaten unbedingt ihr danken.« Yr gesellte sich nun zu ihnen, und in diesem Moment faßte die Edle einen Entschluß: »Ich begleite Euch zu den Soldaten, Magariz.«
    Der Fürst sah sie besorgt an. Er wollte nicht, daß sie sich noch mehr

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