Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain
zur JEFFERSON her!«, verlangte Frost.
»Verbindung steht.«
Auf dem Panoramabildschirm erschien jetzt das Gesicht von Captain Damien D. Waters, dem Kommandanten der JEFFERSON.
Frost fasste knapp zusammen, wie die Lage war.
»Botschafter Paljanov ist bereits von Ihrem Ersten Offizier über den Sachverhalt informiert worden«, erklärte Waters. »Er denkt nicht daran, die Verhandlungsmission abzubrechen und geht das Restrisiko ein. Die Chance auf Frieden ist es wert, sagt er.«
Ist da ein Vorbehalt gegenüber Paljanovs Ansichten? , ging es Frost durch den Kopf.
Aber die Argumente des Botschafters waren nicht von der Hand zu weisen. Wenn die Kridan Wind von dem Attentatsvorbereitungen bekamen, fand das Treffen nicht statt.
Und wer wusste schon, wann sich die nächste Gelegenheit ergab …
Der nach dem neuen Verschlüsselungssystem codierte Kanal zur JEFFERSON wurde geschlossen.
»Hier ist etwas, was Sie sich ansehen sollten, Ma’am«, sagte Stein plötzlich.
Frost hatte schon die ganze Zeit über bemerkt, dass der Lieutenant an seiner Konsole stark beschäftigt war. Viel stärker, als es die Position eines Ortungs- und Kommunikationsoffiziers in der derzeitigen Situation eigentlich erforderte.
Sie trat an Steins Konsole und blickte auf die Displays.
»Ich konnte es einfach nicht lassen, und habe weiter an der Aufklärung von Captain Leslies Tod gearbeitet.« Der Lieutenant deutete auf eines der Displays.
Frost begriff sofort. »Es ist Ihnen gelungen, einige der kurz vor der Explosion gelöschten Daten zu rekonstruieren!«
»Exakt. Das Material ist bruchstückhaft und enthält noch viel Datenschrott. Aber es handelt sich um Privataufzeichnungen von Captain Leslie. Er beschreibt hier seinen Eindruck von Jassan Brendup, dem Geheimdienstoffizier, der ihm für die bevorstehende Mission im Allister-System zugeteilt wurde. Besonders gut kommt der Kerl nicht weg …«
»Überrascht Sie das, Lieutenant?«
»Nein, Ma’am, nicht im Mindesten. Wir alle wissen ja, dass er nicht gerade ein sympathischer Typ ist.«
»Sie sagen es.«
»Aber das hier geht über Sympathie und Antipathie weit hinaus«, berichtete Stein. »Wie gesagt, der Text hat Bruchstücke, aber es lässt sich das Wesentliche zusammenfassen. Captain Leslie überwachte die Reparaturen an Bord der STERNENFAUST. Brendup kam an Bord, um sich das erste Mal mit Leslie zu treffen, weil Leslie keine Lust hatte, deswegen zur Erde zu fliegen. Was Brendup nicht wusste: Es lief gerade ein Test-Scan der Ortungssysteme. Sie zeichneten eine sehr schwache, abgedämpfte Energiesignatur auf, die Leslie sofort bekannt vorkam. Sie ähnelte den Energiemustern, die wir aus der Kridan-Technik kennen. Er ging der Sache nach und fand das hier!«
Stein drückte auf einen Knopf. Auf einem der Displays erschien eine Abbildung, die einem antiken Röntgenbild ähnelte.
»Der M-Scan!«, entfuhr es Frost.
Jeder, der ein Kriegsschiff wie die STERNENFAUST betrat, wurde in der Schleuse durch ein so genanntes M-Strahlungsfeld durchleuchtet, um Sabotage zu verhindern. Das war auch mit Brendup geschehen, als er zum ersten Mal die Schleuse passiert hatte.
Stein zoomte den Kopf heran. Im Nackenbereich befand sich etwas Metallisches von der Größe eines Fingernagels.
»Ein implantierter Chip, würde ich sagen«, sagte Frost.
»Exakt«, bestätigte Stein.
»Aber das ist noch nichts Besonders. Milliarden von Menschen haben Chips, die Medikamente oder ultraleichte Stromstöße abgeben und meistens medizinischen Zwecken dienen.«
»Dieser nicht. Er arbeitet wie eine Kamera, ist mit dem Auge verbunden und speichert alles, was der Betreffende sieht. Captain Leslie fand das allerdings allein heraus. Er nahm Kontakt mit einem Spezialisten an der University of New L.A. auf und der bestätigte anhand des Scans, dass es sich wahrscheinlich nicht um menschliche Technik handelt.«
Lieutenant Stein blickte seinen Captain jetzt direkt an. »Ich denke, Brendup bekam Wind von Leslies Aktivitäten. Vermutlich überwachte er Leslies Datenverkehr. Er kehrte noch einmal zurück zur STERNENFAUST und den Rest wissen wir. Er tötete Leslie, bevor dieser seine Erkenntnisse weitergeben konnte, brachte ihn dorthin, wo die Explosion stattfand und konnte sich sicher sein, dass keine Spuren bleiben.«
Frost nickte. »Das macht erschreckend viel Sinn.«
»Nicht wahr? Captain Leslie hat übrigens einige aufschlussreiche Dinge über Brendup herausgefunden. Er war für mehrere Wochen auf einem Planeten
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