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Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Titel: Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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gegen meine Verspannungen tun«, sagte sie dann. »Ich bin für die nächste Stunde im Fitness-Raum zu finden. IO, Lieutenant Stein, wollen Sie mich begleiten? Etwas Gymnastik täte Ihnen sicher auch gut.«
    Tbng und Stein nickten. »Natürlich, Ma’am.«
    »Ich möchte Ihnen übrigens noch danken, dass Sie uns so gut durch diese fürchterlichen Stunden gebracht haben, Ma’am«, sagte Stein, während sie im doch sehr beengten Fitness-Raum ihre Dehnübungen machten. »War eine ziemlich unerwartete Idee, diese äh … Art von Gesprächen zu beginnen.«
    »Dem möchte ich mich voll und ganz anschließen, Ma’am«, fügte der Erste Offizier keuchend hinzu. Er war gerade mit Situps beschäftigt.
    Dana war ein wenig gerührt, wollte es aber nicht zu deutlich zeigen.
    »Ich freue mich, dass Sie mir Ihr Vertrauen schenken, meine Herren«, gab sie betont neutral zurück und beendete ihre Dehnübung. »Sie haben übrigens auch meines voll und ganz.« Und nach einer kleinen, bedeutungsschweren Pause: »Michael, David.«
    Sie lächelte und genoss die Verblüffung auf den Gesichtern der beiden Offiziere. Die Anrede mit dem Vornamen war das größte Zeichen der Vertrautheit, auf das ein Captain mit Mitgliedern seiner Crew laut Vorschrift eingehen konnte. Dana Frost bot ihren Offizieren natürlich nicht das Du an, und beide wussten, dass sie ihren Captain nicht mit »Dana« ansprechen durften. Das hätte die Schiffsdisziplin unterminiert.
    Doch sowohl Michael Tong als auch David Stein wussten, dass ihr Captain ihre Freundschaft suchte. Und das Lächeln auf ihren Gesichtern, nachdem sie ihre Verblüffung überwunden hatten, zeigte, dass sie diese Freundschaft gerne annahmen …
     
    *
     
    Dana erhielt von der Genetischen Mutter die Erlaubnis, das heilige Standbild des Allgottes Charadanuck direkt zu sehen.
    Die Herrscherin der Chaarck schien einen Narren an den Sternenfahrern gefressen zu haben. Immer wieder betrachtete Dana verblüfft die gut dreißig Meter hohe Statue, die tatsächlich einen echten, sechsbeinigen Mantiden in allen Details darstellte. Es war nicht nur eine starke Ähnlichkeit vorhanden, es handelte sich ganz zweifellos um einen Mantiden.
    Dana hätte gerne mehr gewusst, aber damit konnte die Genetische Mutter nicht dienen. Oder sie wollte es nicht.
    Zudem bekam die Führungscrew der STERNENFAUST die Erlaubnis, dem Prozess gegen den Genetischen Vater Arachnuck beizuwohnen.
    »Der Kerl ist sich ziemlich sicher, dass ihm aufgrund seiner herausgehobenen Stellung nichts passieren wird, Michael«, sagte Dana zu ihrem Ersten Offizier »Aber er wird sein blaues Wunder erleben.«
     
    *
     
    Arachnuck wunderte sich zwar, dass ihn die Genetische Mutter fünf Tage lang nicht zu sich hatte rufen lassen. Das war seltsam. Trotzdem marschierte er mit hoch erhobenen Augenfühlern und kieferzangenklappernd vor das »Gremium des gerechten Urteils«, als äußeres Zeichen großer innerer Selbstsicherheit.
    Bald würde er frei sein und wieder seine vielen Vollstreckerinnen um sich haben, die ihn zum absoluten Mittelpunkt seiner zahlreichen Heißphasen werden ließen. Es war entwürdigend, Heißphasen alleine ausleben zu müssen, aber damit hatte es sich bald.
    Rist liebevoll streichelte Arachnuck über das »weiße Gewand der noch nicht erwiesenen Schuld«. Als er aber fünf Menschen, darunter zwei seiner drei Entführungsopfer unter den Priestern der Ersten Ordnung stehen sah, sank seine Selbstsicherheit.
    Das war ungeheuerlich, etwas Vergleichbares hatte es nie zuvor gegeben! Nur Priester Erster Ordnung durften einer Gerichtsverhandlung als Zuschauer beiwohnen, niemand sonst. Und schon gar keine fremden Wesen. Arachnuck ahnte, dass dies nicht sonderlich gut für ihn war.
    Er trat trotzdem nicht direkt vor die Gremiumsbank hin, wie es Angeklagte seit Urzeiten taten, sondern hielt etwas Abstand, sodass er nicht halsverrenkend nach oben schauen musste. Die Gremiumsbank war leer, was Arachnuck wiederum als gutes Zeichen wertete. Das würde auch so bleiben.
    Er täuschte sich.
    Plötzlich traten die sieben Richter aus der Tür unter dem »Siegel des allsehenden Auges« und stellten sich auf die Gremiumsbank. Arachnuck fielen fast die Augen aus dem Kopf, als er Keschreck, den Ersten Ingenieur, in deren Mitte sah, auf dem Platz also, der dem Großen Richter zustand.
    Arachnuck klapperte empört mit den Kieferzangen.
    »Einspruch«, sagte er. »Ein Erster Ingenieur kann niemals über einen Genetischen Vater zu Gericht sitzen, selbst

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