Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
Vom Netzwerk:
Helmlautsprecher.
    »Erfasst.«
    Mittlerweile hatten auch sie ihre in den Anzügen integrierten Raketentriebwerke gezündet und flogen über eine auf weiten Strecken fast paradiesisch anmutende Landschaft, die sich auf der Innenseite des weitgehend hohlen Planeten in alle Richtungen ausdehnte. Bedingt durch die Größe dieser Innenwelt war in der relativ geringen Höhe, in der sie dahin rasten, nicht die Spur einer Wölbung am Horizont zu sehen. Während man schon in weniger als hundert Kilometern über der Erdoberfläche die Rundform des Planeten erkennen kann, erstreckte sich diese Welt, selbst wenn sie nur an der Innenfläche eines planetaren Hohlkörpers klebte, in viel größere Weiten.
    Trotz des offensichtlichen Unfalls von Professor Schmetzer fand Dana Frost die Zeit, um über die neu entdeckte und offensichtlich von einer reichhaltigen Flora und Fauna belebte Welt zu staunen.
    Vielfältige Informationen liefen über ihr Helmdisplay und zeigten ihr unter anderem, dass die Atmosphäre, die sie schon beim Sturz durch den Schacht des Pols zu spüren bekommen hatte, aus einem auch für Menschen atembaren Luftgemisch bestand.
    Die Fliehkräfte, die sie – sobald sie landeten – als eine Art Pseudogravitation zu spüren bekommen würden, wichen nur unwesentlich von der tatsächlichen Gravitation ab, die auf der unbelebten Außenoberfläche des Planeten herrschte. Sie lag also nur geringfügig über der Erdanziehungskraft von einem G.
    Trotz aller Verblüffung über Welt, die sich unter ihnen ausbreitete, verlor Dana zu keiner Zeit die Datenflut aus den Augen, die ständig in ihr Display eingespeist wurde. Darunter auch die Parameter des Lebenserhaltungssystem des abgeschmierten Professors, die ihr zeigten, dass Schmetzer zwar weitgehend unverletzt, zurzeit aber bewusstlos war. Warum empfand sie in diesem Moment so verdammt wenig Mitgefühl?
    »Dana …«
    Williams Stimme riss sie aus ihren Überlegungen, aber auch sie hatte es gesehen. Nur für den Bruchteil einer Sekunde, ein winziges Aufflackern der Anzeigen, dann war es schon wieder vorbei. Als sie sich mit wenigen Tastendrücken auf das Bedienungsfeld die Aufzeichnung noch einmal auf den Miniaturbildschirm holte, stieß sie scharf den Atem aus.
    »Das ist ja …«, für einen Moment war sie fassungslos.
    Sie hätte sich weniger über die Hälse urzeitlicher Saurier, die ihnen über die Baumwipfel hinweg nachstarrten, gewundert, als darüber eine kurze Messung eines schwachen elektrischen Impulses aufzunehmen.
    »Sie haben das Gleiche ich wie ich?«, fragte sie Bruder William.
    »Ich schätze schon«, antwortete der Christophorer. »Wären wir auf der Erde, würde ich sagen, wir haben gerade so etwas wie eine Stromleitung überflogen.«
    »Zu schwach für eine Stromleitung. Aber was auch immer das war, wir müssen aufpassen. Irgendwo da unten verstecken sich nicht nur irgendwelche Tiere, sondern ohne jede Frage auch intelligente Lebewesen.«
    »Dann sollte wir uns beeilen und Schmetzer finden«, erwiderte William.
    »Sie haben Recht, aber sehen Sie da vorne, William. Eine Küstenlinie, eine Art Meer.«
    In diesem Augenblick sahen sie einen gewaltigen Lichtblitz, eine donnernde Explosion, die sich in unmittelbarer Küstennähe mit derartiger Wucht ereignete, dass sie sogar noch in ihrer Höhe über die Außenmikrofone ihrer Anzüge vom alles erschütternden Krach überrollt wurden.
     
    *
     
    Über ihnen brannte das Meer. Mit einem Arm und den kräftigen Stößen seiner Beine schwamm Sungur durch das bizarr beleuchtete Wasser. Mit dem anderen Arm zog er den leblosen Körper Mrandils hinter sich her, die bei der Explosion von einem herumfliegenden Trümmerteil am Kopf getroffen worden und ohne einen Laut bewusstlos zusammengebrochen war.
    Ob sie überhaupt noch lebte oder ob er einen toten Körper vor den Flammen zu retten versuchte, wusste Sungur nicht. Es war ihm in diesem Moment auch egal. Ebenso wie die Schmerzen, die ihm das in seine noch kaum verheilten Wunden eindringende Salzwasser zufügte. Es zählte nur eines: raus aus diesem Inferno.
    Zuerst schien es, als hätten sich die schlimmsten Befürchtungen des Oberst a.D. bewahrheitet. Bei ihren vermeintlichen Rettern handelte es sich um Schtukuhl-Rebellen. Die mangelnde Unterstützung durch andere Randständige kompensierten sie mit umso brutaleren Überfällen und Attentaten wie dem, dem letztlich auch die LUCCRA zum Opfer gefallen war, und mit Geiselnahmen. Genau diese Option war auch der Anlass für

Weitere Kostenlose Bücher