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Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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die Täler passabwärts Richtung Windish-Enge führte. War es ein unbestimmter Verdacht? War es die Aussicht noch irgendwelche Hinweise auf den oder die unbekannten Saboteure der Leitung zu finden? Wrugal jedenfalls dachte nicht näher darüber nach, sondern folgte nur seinem Instinkt.
    Er konnte bereits an manchen Wegbiegungen über die vor ihm liegenden, niedrigeren Hügel hinweg das offene Meer sehen, als er von einem fauchenden Geräusch aufgeschreckt wurde, das dicht über ihn hinwegzischte. Unwillkürlich zog er den Kopf und ein und auch sein Reittier blieb abrupt stehen. Dann sah er noch wie ein seltsamer, schnell fliegender Gegenstand hinter einer Kette von Bäumen auf dem gegenüberliegenden Hügel verschwand.
    Es war zu schnell gewesen, um auszumachen, worum es sich gehandelt hatte. Doch fast zeitgleich erklang nun ein fernes Krachen und der fauchende Ton, den er eben noch gehört hatte, war verstummt.
    Hätte er es nicht besser gewusst, hätte er an eine moderne imperiale Waffe gedacht, an ein neues gewaltiges Geschoss, aber das wäre – wenn es denn überhaupt Geschosse solcher Größe gab – genau aus der entgegengesetzten Richtung gekommen, aus der relativ nahe liegenden Grenzregion des Kaiserreichs auf der anderen Seite der Windish-Enge.
    Es erfolgte auch keine Explosion oder irgendein anderes Anzeichen eines Geschosseinschlags, sodass Wrugal nur den Kopf schüttelte und seinen Weg fortsetzte. Was er erst vor kurzem erlebt hatte, beschäftigte ihn noch so sehr, dass er neuerliche Merkwürdigkeiten einfach hintenanstellte.
    Doch es war ihm nicht lange vergönnt, seine bisherigen Erlebnisse zu verarbeiten. Denn kaum hatte er das kleine Tal durchquert und mit seinem Ruschtu den nächsten Hügelkamm erreicht, musste er erneut anhalten.
    Hohe Bäume versperrten ihm jetzt die Sicht, aber er konnte deutlich Stimmen und andere Laute hören. Langsam ließ er sich von seinem Tier hinunter gleiten und führte es seitlich vom Weg direkt in den dichten Wald. Dort leinte er es an einem Ast an, legte ihm sanft die Hand über den Schnabel in der Hoffnung, es würde ihn verstehen und leise sein.
    Dann schlich er vorsichtig und jede Deckung nutzend in die Richtung, aus der er eben die Stimmen vernommen hatte. Einige Schritte weiter blieb er erneut hinter einem Busch stehen.
    Vor ihm – nur wenige Sprünge vom eigentlichen Weg entfernt, aber durch die Büsche von dort aus nicht zu sehen – öffnete sich eine große Lichtung, an deren Ende eine Quelle entsprang.
    Einige niedrige Hütten und provisorische Zelte waren auf der Lichtung errichtet worden und überall lagen Waffen und andere Gerätschaften herum. Wären sie nicht gewesen, die zum Trocknen aufgehängte Wäsche hätte den Eindruck einer zwar rückständigen, aber friedlichen kleinen Siedlung einer randständigen Sippe vermittelt.
    Mittelpunkt der Ansammlung von Behausungen war eine große Feuerstelle. Doch sie diente ganz offensichtlich nicht nur dazu, Mahlzeiten zuzubereiten. Die sorgfältig gearbeiteten Metallstelen, die man in der Feuerstelle aufgerichtet hatte, verrieten Wrugal, dass er es mit den unter Randständigen gefürchteten Anhängern der fanatischen Zentralbeter, den Schtukuhl-Rebellen zu tun hatte.
    Waren sie für die zerstörte Telegrafenleitung verantwortlich? Gut möglich. Kuchta hatte ihn vorhin zudem über den Selbstmordanschlag eines Gleiterkriegers gegen eines der imperialen Luftschiffe berichtet, das nach den letzten in der Hauptstadt eingegangenen Botschaften irgendwo in der Wargato-See notwassern musste.
    Auch wenn Wrugal nur ein einfacher Telegrafenmeister war, kannte er doch die Vorurteile des Imperiums den Randständigen gegenüber zur Genüge. Dieses Attentat war von einem Randständigen verübt worden. Deshalb waren alle Randständigen terroristische Barbaren, egal wie stark man sich von den Extremisten auch absetzte.
    Doch dann wurden seine Überlegungen jäh unterbrochen. Bisher hatte er kaum jemand in dem Lager gesehen. Mit Ausnahme einiger herumtollender Kinder und Frauen schienen alle ausgeflogen zu sein. Nun aber kamen sie lärmend zurück und in ihrer Mitte schleppten sie einen seltsamen, unbekannten Gegenstand. Etwas, das Wrugal noch nie zuvor zu Gesicht bekommen hatte und doch war es eben noch über ihn hinweggeflogen.
    Es schien ein seltsames, metallisch glänzendes Lebewesen zu sein.
    Offensichtlich war das von den Aufständischen eingefangene Metallwesen noch nicht tot, denn es zuckte und bewegte sich. Als es von den

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