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Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Titel: Sternenfaust - 011 - Der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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verfluchte Schott ist geschlossen.«
    Kasmaar Alainen hob die rechte Hand mit dem Raumgewehr und schwenkte es wild über dem Kopf. »Was mache ich gerade, J’omuul?«
    »Sie schwenken Ihr Gewehr über dem Kopf«, gab Drelur die richtige Antwort.
    »15 Schritt zurücktreten!«, befahl Kasmaar.
    Nachdem sich seine Soldaten auf Abstand begeben hatten, beschoss er die Schleuse mit zweien der hochwirksamen Explosivgeschosse, mit denen j’ebeem’sche Raumgewehre geladen waren. Donnernd explodierten die Granaten an der Wand. Die beiden grellen Explosionen schadeten den J’ebeem in ihren schweren Anzügen auf diese Entfernung nicht. Nicht mal die Druckwelle konnte sie von den Beinen reißen.
    Der Erfolg der Aktion war gleich null, die Wand hatte nicht einen winzigen Kratzer abbekommen.
    »Was haben Sie gerade gesehen, J’omuul?«, fragte Kasmaar.
    »Sie haben zwei Geschosse durch die Schleuse gejagt. Sie sind im freien Raum explodiert und …« Drelur verstummte irritiert.
    »Im freien Raum? Finden Sie das nicht ein wenig seltsam, J’omuul? Unsere Explosivgeschosse explodieren nur beim Aufschlag.«
    Drelur Laktraan nickte nachdenklich. »Sie haben Recht, Kasmaar, ich hätte es selbst merken müssen. Irgendetwas ist hier oberfaul. Ich schicke Entsatz an die Schleuse.«
     
    *
     
    Der traf dreizehn Minuten später ein. Die Leitende Technikoffizierin Geer Ataasa steuerte den Gleiter selbst und wurde zusätzlich noch von drei Technikern begleitet. Der J’omuul war der Ansicht, dass hier das technische Personal am ehesten etwas ausrichten konnte.
    Geer Ataasa landete den Gleiter direkt neben dem ersten. Die vier J’ebeem schlossen die Anzüge und gingen hinaus. Direkt vor sich konnten sie klar und deutlich die beleuchtete Schleuse und die wartenden Kameraden dahinter erkennen. Geer Ataasa winkte ihnen zu. Keine Reaktion. Sie sahen zwar alle in ihre Richtung, schienen sie aber tatsächlich nicht wahrzunehmen.
    Ein seltsames Gefühl machte sich in ihr breit, als sie mit ihren Technikern die Schleuse betrat. Plötzlich hatte sie das Empfinden, in zähem Sumpf zu schweben. Ihre Bewegungen kamen ihr unheimlich verlangsamt und gleichzeitig doch unendlich schnell vor. Ein Techniker neben ihr schrie, es musste ihm wohl ebenso ergehen. Seine Stimme war gleichzeitig dumpf und hohl und schrill und hell. Die Kameraden vor ihr schienen Lichtjahre weg und doch mit ausgestrecktem Arm greifbar. Alles verzerrte und verschob sich, Raum und Zeit stimmten nicht mehr.
    Geer Ataasa empfand wilde, kreatürliche Angst. Sie hatte das grauenhafte Gefühl, ihre Seele würde zerreißen und verwehen. Schlimmer hatte sie nie zuvor empfunden.
    Urplötzlich war der Spuk vorbei. Die Leitende Technikoffizierin fand sich schluchzend auf dem Boden des Hangars liegend wieder.
    Noch immer stand der Erkundungstrupp im Innern des unheimlichen Schiffes und wartete. Kasmaar und seine Leute hatten wohl nichts von ihren Qualen mitbekommen.
    Wie von Furien gehetzt enterte das Technikerteam die Landefähre und flog auf dem schnellsten Weg zur JALARAI zurück.
    Geer Ataasa schluchzte noch, als sie ihr Ziel erreicht hatten. Sie fühlte sich, als sei sie noch nicht wieder zusammengesetzt, ja mehr noch, als würden sich einige Atome an der falschen Stelle ihres Körpers befinden. Außerdem spürte sie, dass ihre beiden Herzen zugleich schlugen und somit einen viel zu hohen Blutdruck erzeugten!
    Noch bevor sie die Krankenstation erreichte, platzten die ersten Blutgefäße in ihrem Gehirn …
     
    *
     
    DAS SCHIFF bog sich vor Lachen.
    Und das war durchaus wörtlich zu nehmen. Die Innnenwandung vibrierte und bewegte sich wellenförmig.
    Die einseitig durchlässige Schleuse war ein herrlicher Streich! Die Verhaltensweisen, die die J’ebeem dabei an den Tag legten, flossen bereits in die Speicherbänke und veränderten das prozentuale Verhältnis geringfügig.
    Noch viel besser fühlte sich die Angst an, die der Entsatztrupp im fünfdimensionalen Verzerrerfeld verspürt hatte. Schade war nur, dass einer der J’ebeem die Folgen nicht überstanden hatte. Das war wirklich ärgerlich.
    Nun war aber erst mal die STERNENFAUST dran. DAS SCHIFF fuhr den Überraum-Zapfer wieder aus …
     
    *
     
    Catherine Black, die Leitende Ingenieurin der STERNENFAUST, betrat die Brücke.
    »Guten Morgen, Captain, Guten Morgen alle zusammen«, sagte sie fröhlich und strahlte dabei wie ein Honigkuchenpferd.
    Die 43-jährige, etwas mollige Frau mit den kurzen, braunen Haaren ging beschwingten

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