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Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Titel: Sternenfaust - 011 - Der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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haben, muss es nicht zwangsläufig unmöglich sein.«
    »Natürlich, J’omuul«, flüsterte sie und schluckte. »Verzeihung, es war die Überraschung.«
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung.
    Urplötzlich stoppten die Energieentladungen, das Leck zum Überraum schloss sich wieder, als der »Finger« teleskopartig einfuhr. Anschließend hing das glitzernde Ding kalt und tot im Raum. Es reagierte nicht auf Funkanrufe. Aber im ungefähren Mittelpunkt war eine gut hundert Meter durchmessende Öffnung wahrzunehmen, die exakt siebeneckig war.
    »Eine Schleuse. Wir gehen rein«, entschied Drelur Laktraan nach zweistündigem Beobachten, in denen sich nicht das Geringste getan hatte. »Großer Erkundungstrupp fertig machen.«
    Eine halbe Stunde später schwebte ein Sturmshuttle zu dem fremden Ding hinüber. Es landete unbehelligt in der Schleuse, die eine Grundfläche von annähernd 3000 Quadratmetern hatte. Die Scheinwerfer des Gleiters stachen in die Finsternis des Hangars. Durch einen seltsamen Effekt, der physikalisch nicht erklärbar war – jedenfalls nicht mit der den J’ebeem bekannten Physik –, war plötzlich der komplette Raum ausgeleuchtet. Boden und Wände bestanden aus dem gleichen Material wie die Außenwandung. Der Hangar, denn nur um einen solchen konnte es sich handeln, war völlig leer.
    »Unheimlich«, sagte Truppführer Kasmaar Alainen, als er die Werte auf seinem Gelenkdisplay ablas. »Eine völlig unbekannte Atomstruktur, wir wüssten nicht einmal, wo wir anfangen sollten, um dies hier nachzubauen.«
    Der kampferprobte Kasmaar spürte, wie es ihm eiskalt den Rücken hinunter lief, zumal er das unbestimmte Gefühl hatte, sich nicht mehr in der richtigen Welt zu befinden. All seine Instinkte schrien ihm zu, sofort umzukehren und fluchtartig das Weite zu suchen. Nur mühsam riss er sich zusammen.
    »Trotz der Helligkeit Helmscheinwerfer anschalten!«, befahl er seinen Männern. »Ich traue dem Ganzen nicht. Bildet Zweierteams, schwärmt aus und findet einen Eingang!«
    Sein souveräner Ton verlangte ihm fast alles an Beherrschung ab, was er noch hatte.
    Strahlen schossen aus den Düsen der Rückentornister. Die Soldaten schwebten zwei Meter nach oben, schwankten kurz, glichen die Pendelbewegung aus und schwebten in ihre Suchsektoren.
    Außer undurchdringlichem, leicht porös wirkendem Material ertasteten sie nichts …
    »Es hat keinen Zweck, hier kommen wir nicht weiter. Wir müssen woanders suchen«, stellte Kasmaar Alainen schließlich über Helmfunk frustriert fest. »Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, wie wir in das verdammte Ding reinkommen sollen. Wir sammeln uns beim Shuttle und rücken ab.«
    »Kasmaar! Dort!«, rief die junge Gerser J’ulaam plötzlich aufgeregt. Der Truppführer fuhr herum und verfluchte sich für seine ungewohnt schwachen Nerven. Was bei den verwachsenen Göttern von Tabat’aan war nur los mit ihnen?
    Fasziniert starrte er auf das aufgegangene Schott, das den Blick auf einen leicht grünlich erleuchteten Gang freigab.
    »J’omuul«, meldete sich Kasmaar Alainen auf der JALARAI, »da ist plötzlich von ganz alleine eine Tür aufgegangen. Es … nun, es sieht so aus, als würden sie uns einladen, wenn da drin wirklich jemand ist. Vielleicht ist es aber auch eine verdammte Falle.«
    »Reingehen!«, befahl Drelur Laktraan. »Sonst werden wir es niemals erfahren.«
    Mit den Waffen im Anschlag drang der Erkundungstrupp in den beleuchteten Gang vor.
     
    *
     
    DAS SCHIFF freute sich, das Spiel begann. Die Technik der J’ebeem war genauso primitiv wie die der Menschen, der Kridan und der Starr. Der Erkundungstrupp hätte niemals auch nur den Hauch einer Chance gehabt, den Eingang zu finden, geschweige denn zu öffnen. Also tat DAS SCHIFF es für ihn und bereitete ihm den Weg in sein Inneres.
    Da standen sie nun, die 25 J’ebeem mit ihren lächerlichen Waffen, und sahen sich staunend um. Gleich würden sie noch mehr staunen – sobald DAS SCHIFF ihnen den Rückweg verschließen würde.
    Mit einer ganz kleinen Überraschung für das Raumboot da drüben, wie hieß er noch mal, ach ja, JALARAI.
    DAS SCHIFF stutzte. Ein zweites Raumschiff flog das System an. Es kam jenseits der Bahn von Kuzmoor-Berida, des siebten Planeten, aus dem Überraum.
    Angesichts der Größe des Universums konnte DAS SCHIFF es kaum fassen, doch es kannte die Einheit, die sich mit einem Zehntel Lichtgeschwindigkeit näherte und jetzt stark abbremste. Es war unglaublich, mit welch primitiven Mitteln

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