Sternenfaust - 013 - Schlacht um die Wega
– wir sind getrennt, aber trotzdem verbindet uns immer noch etwas. Ein unsichtbares Band … Mein Gott, ich weiß auch nicht, wie ich es beschreiben soll.«
»Das ist nur natürlich. Schließlich haben Sie sich mal geliebt, wie ich doch annehme.«
»Ja.«
»Und diese Tatsache wird immer Teil Ihrer Persönlichkeit bleiben, Dana«, versicherte der Mönch.
Sie sah ihn an, und er begegnete ihrem Blick ruhig und mit einer erstaunlichen Gelassenheit.
Wer von uns beiden ist nun eigentlich acht Jahre älter und reifer? , fragte sie sich etwas verwirt. Aber Alter und Reife scheinen sehr individuell zu sein und sind wohl nicht immer in Jahren zu messen …
Sie hätte sich eigentlich noch gerne mit Bruder William unterhalten, aber in diesem Moment schrillte ein akustisches Signal durch den Aufenthaltsraum und die Schiffskorridore.
Gelber Alarm! , durchfuhr es sie.
Dana hob ihre Hand und aktivierte den Armbandkommunikator. »Captain an Brücke, was ist los?«
»Eine Aufklärungssonde der Kridan hat Kurs in unsere Richtung genommen«, erklärte Michael Tong.
»Ich bin gleich bei Ihnen, I.O.«
*
Als Dana Frost wenig später auf der Brücke erschien, herrschte dort hektische Aktivität.
»Objekt nähert sich weiter und beschleunigt noch«, stellte Ortungsoffizier Lieutenant David Stein fest. »Energiesignaturen zeigen eine Übereinstimmung von über 98 Prozent mit bisher georteten Beobachtungssonden der Kridan. Außerdem melden unsere Sensoren gerade ein zweites, ähnliches Objekt, das aus der Stratosphäre von Wega Stranger heraustaucht.«
»Nimmt es ebenfalls Kurs auf uns?«, hakte der Erste Offizier sofort nach.
Stein starrte einige Augenblicke lang auf das Display, nahm ein paar Schaltungen am Terminal vor und schüttelte schließlich entschieden den Kopf.
»Negativ«, erklärte er und drehte sich um. »Das muss aber nichts heißen, es macht keinen Sinn, zwei Beobachtungssonden auf ein und denselben Kurs zu schicken. Das Beobachtungsfeld wird dadurch nicht größer.«
Tong wandte sich an Frost. »Captain, Sie sehen ja, was hier los ist. Vor ein paar Minuten hat unsere passive Ortung das Auftauchen des ersten Objekts gemeldet, das offensichtlich von der Oberfläche aus gestartet wurde. Jetzt taucht ein zweites auf … Auch wurden Funktransmissionen von der Kommandostation zu den im Wega-System stationierten Schiffen gesandt. Wir versuchen sie zu entschlüsseln, aber das kann eine Weile dauern.«
»Offenbar handelt es sich um Anweisungen zu konkreten Manövern«, erklärte nun Stein im Brustton der Überzeugung.
»Wie kommen Sie darauf, David?«, fragte Dana.
»Drei Schiffe haben mit Positionsveränderungen reagiert, nachdem die Signale bei ihnen angekommen sind. Mindestens eine dieser Einheiten hat Fahrt in Richtung Wega Stranger aufgenommen. Daran besteht für mich überhaupt kein Zweifel mehr, auch wenn der Computer aus den bisher aufgezeichneten Flugdaten nur eine Wahrscheinlichkeit von 46 Prozent errechnet. Jetzt 47 …«
»Ich fürchte, in einer Viertelstunde wird der Bordrechner Ihnen hundertprozentig Recht geben«, meinte Tong trocken.
Dana ließ sich im Schalensitz des Captains nieder und schlug die Beine übereinander.
Mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger der linken Hand berührte sie die leichte Erhöhung, die sich am Halsansatz unter ihrer blauen Star Corps Uniform abzeichnete. Sie trug dort das Projektil einer primitiven Steinschloss-Waffe an einer Kette um den Hals, das ihr auf Dambanor II einst beinahe das Leben gekostet hatte, weil sie die Gefahr nicht richtig eingeschätzt hatte. Etwas, was ihr seitdem nie wieder in vergleichbarer Weise geschehen war. Dennoch lautete ihr Wahlspruch nach wie vor: Bedenke, dass du sterblich bist.
Ganz besonders galt das während so riskanter Operationen, wie jener, an der die STERNENFAUST im Augenblick teilnahm.
»Ihre Interpretation, Michael!«, verlangte Frost.
»Ich neige zu der These, dass man uns entdeckt hat, Ma’am.«
»Wie hoch würden Sie die Wahrscheinlichkeit dafür ansetzen?«
»Ich bin kein Rechner, Captain«, wandte er ein.
»Versuchen Sie es trotzdem.«
»Sagen wir: mindestens fünfzig Prozent. Vielleicht haben Sie die STERNENFAUST und den YXC-3 noch nicht entdeckt. Aber ihnen muss irgendetwas auf den Schirm gekommen sein, was ihr Misstrauen erregte und sie dazu veranlasst hat, vorsichtiger zu sein.«
»Ein weiteres Objekt wurde soeben von der Oberfläche aus ab in den Weltraum geschossen«, meldete Stein. »Diesmal
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