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Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Titel: Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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macht nichts«, sagte er, »denn wer interessiert sich schon noch für das Exil des Predigers, wenn er erst einmal tot ist …«
    Lauernd sanken die beiden mächtigsten Führer des kridanischen Imperiums wieder in ihre Polster zurück. Sie blickten den Agent durchdringend, mit kaum verhohlener Neugierde an.
    »Sharaan sind Händler«, fuhr Kelkek ungerührt fort. »Sie bewegt nur ein einziges Interesse. Profit. Nur um Gewinne zu erzielen, verlassen sie ihre Methanplaneten und zwängen sich in ihre unförmigen Raumanzüge – um auf zahllosen für sie lebensfeindlichen Welten Profite zu erzielen. Fast jedes Raumschiff der Sharaan verfügt über Bereiche, die mit Sauerstoffgemisch geflutet sind. Ein Gemisch, das für jeden Sharaan tödlich ist. Sie tun das nur, um darin verderbliche Waren transportieren zu können, die auf einem Planeten unseres Imperiums hergestellt und auf anderen dringend gebraucht werden.«
    Nun verlor auch der Oberste Prediger allmählich die Geduld und klapperte nervös mit dem Schnabel. Aber er sagte nichts.
    »Es ist dem Bolpor gelungen, ein paar Sharaan – gegen gute Entlohnung natürlich – für unsere Arbeit anzuwerben«, sagte der Agent. »Einer von ihnen ist gerade auf besagtem Planeten der verborgenen Welt, auf dem die Sharaan dem Ketzer Exil gewährt haben. Sobald er ihn findet …« Kelkek machte mit seiner Kralle eine viel sagende Geste und blickte seine beiden Gesprächspartner an.
    Ein Augenblick des Schweigens trat ein. Jeder schien für einen Moment seinen eigenen Gedanken nachzuhängen.
    »Gut«, sagte Lajtan-Dor schließlich und sah den Agenten kalt an. »Wissen wir etwas darüber, wie groß diese verborgene Welt ist? Wie gut man sich auf ihr verstecken kann? Wie lange es dauern mag, bis dieser Sharaan das Versteck des Ketzers gefunden hat …«
    »Das sollte kein größeres Problem sein«, antwortete Kelkek ruhig. »Wie gesagt, handelt es sich um den einzigen Planeten dieses Systems, der eine Sauerstoffatmosphäre aufweist. Mit anderen Worten, Sharaan leben nicht dort. Nach unseren Informationen lebt dort außer dem Prediger und einer Hand voll seiner Anhänger überhaupt niemand. Es ist wohl eine ansonsten sehr karge, lebensfeindliche Welt, die – von wenigen Wasserstellen abgesehen – nur aus Wüste besteht …«
    »Verstehe«, warf Ratan-Lai ein. »Die Ketzer können sich nur in der Nähe der Wasserlöcher aufhalten. Und wenn es davon nur ein paar gibt, dann sollte der Prediger in der Tat nicht schwer zu finden sein. Schade ist nur, dass wir nicht unsere eigenen Leute hinschicken können …«
    »Das ist unmöglich«, erwiderte der Agent. »Das ist Tabu und das wissen wir alle! Die Sharaan würden uns niemals die Position ihrer verborgenen Welt verraten …«
    »Pah«, sagte der Priester verächtlich. »So ein Unsinn! Warum haben sie dann ausgerechnet den Ketzer dorthin gebracht? Warum weiß er, was wir nicht wissen dürfen?«
    »Auch der Ketzer weiß nicht, wo er sich befindet«, sagte Kelkek. »Er wurde mit einem Sharaan-Schiff dorthin gebracht. Seine Fluchthelfer haben ihm zweifellos die Position des Planeten nicht verraten, zu dem sie ihn brachten.«
    Man sah deutlich, dass diese Antwort weder Ratan-Lai noch den Obersten Priester richtig zufrieden stellte.
    »Auch uns beim Bolpor wäre lieber gewesen, eigene Agenten dorthin zu schicken«, fügte Kelkek noch hinzu. »Aber das wäre viel aufwändiger und komplizierter gewesen. Vor allem wäre das Risiko ungleich größer gewesen, dass wir noch nicht einmal in die Nähe der verborgenen Welt gelangt wären. So ist es besser. Ich verbürge mich für den Sharaan. Ich habe ihn schließlich selbst ausgebildet. Er ist ein hervorragender Schütze …«
    Besser als die meisten Tanjaj der kridanischen Armee … Doch diesen Gedanken sprach der Agent wohlweislich nicht laut aus …
     
    *
     
    Die Bordbeleuchtung flackerte wie die Stroboskopblitze bei einem Robotronic-Konzert. Nur konnte man das Kreischen sich festfressender Turbinen, das schrille Heulen der Alarmsirenen, das Krachen von sich deformierendem Metall, vermischt mit dem Gebrüll panikerfüllter Menschen selbst bei großzügigster Auslegung nicht als Musik bezeichnen. Ganze Kabelstränge verschmorten und legten weitere Bereiche lahm. Es roch beißend nach verbranntem Kunststoff, und überall lagen bewusstlose, verletzte oder tote Körper im Weg, die entweder zu viel der giftigen Dämpfe eingeatmet hatten oder denen eine abgesprengte Leitung wie ein Knüppel über den

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