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Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Titel: Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Rad war frei, und er begann hektisch zu kurbeln.
    Endlich bewegte sich die Luke. Es war mühselig und langwierig sie von Hand zu öffnen, aber es ging nicht anders. Normalerweise war das von Hand-Öffnen nur vorgesehen, wenn das Schiff an einem Spacedock lag und gewartet wurde.
    Als die Luke endlich so weit offen stand, dass der Lieutenant mit Mühe seinen großen, muskulösen Körper durchquetschen konnte, verlor er keine weitere Sekunde. In dem Schacht war es stockdunkel.
    Doch das störte Jefferson nicht. Im Infrarotbereich sah er mehr als genug. Das war auch der Grund gewesen, weshalb er sein Vorhaben selbst umsetzen musste und keinen seiner Leute schicken konnte. Bis die sich erst einmal mit tragbaren Lampen versorgt hatten, wäre die STERNENFAUST vielleicht schon auf dem Boden des namenlosen Planeten, der nur mit einer astronomischen Ordnungsnummer bezeichnet wurde, zerschellt.
     
    *
     
    Dana Frost und vor allem ihr Erster Offizier hatten auf der Brücke alle Hände voll zu tun, die aufkeimende Panik unter der Besatzung angesichts der schrecklichen Momente im Angesicht des sich rasend nähernden, alles vernichtenden Aufschlags in den Griff zu bekommen. Tongs Gesicht war fahlbleich, aber seine Stimme klang bestimmt und beherrscht wie immer.
    »Jeder an seinen Platz, Sicherheitsgurte anschnallen …«, sagte er.
    Zuvor hatte er sich davon überzeugt, dass bereits alle größeren beweglichen Objekte im Schiff – soweit es ging und sei es nur notdürftig – gesichert worden waren.
    Der Befehl, der ausnahmslos jedem galt, erreichte Jefferson nicht mehr. Um sich nicht in seiner Konzentration stören zu lassen, hatte er das Armbandkom abgeschaltet.
    »Höhe: 1100 Meter …«, ertönte David Steins Stimme, obwohl sich längst jeder, der dazu befugt war, die Ortungsdaten auf seinen Schirm geholt hatte.
    Mittlerweile waren auf den Ortungsschirmen bereits Einzelheiten der dicht bewachsenen, dschungelartigen Planetenoberfläche zu erkennen.
    »Waffen«, rief Frost. »Machen sie zwei Tesla-Missiles und eine Gung-Ho scharf!«
    Robert Mutawesi, der die Stimme Frosts deutlich in seinem Kopfhörer hatte, drehte sich mit dem Ausdruck grenzenloser Verblüffung zum Kommandosessel um, der nur wenige Meter von ihm entfernt stand.
    »Höhe: 800 Meter …«
    »Sofort, Lieutenant!«, bellte Dana Frost.
    »Aye, Ma’am.«
    Auch Mutawesis Gesicht war bleich und voller mühsam gebändigter Panik. Es war ihm anzusehen, dass er ernsthaft an der Klarheit von Frosts Verstand zweifelte. Auf wen, bitte sehr, wollte sie jetzt – kurz bevor sie alle in einem gewaltigen Crash starben – die Raketen abfeuern, die zudem für den Einsatz im Weltraum konzipiert waren?
    Will sie etwa, dass ich die Sprengköpfe zünde, wenn sich die Raketen noch im Schiff befinden? , schoss es ihm durch den Kopf. Sein Gesicht wurde noch bleicher, als es ohnehin schon war. Will sie uns da mit einen raschen Tod verschaffen …
    »Höhe: 500 Meter …«
    Immer wieder wurde die STERNENFAUST durch die atmosphärischen Druckverhältnisse und die Windströmungen hin und her gerissen. Jetzt raste der Boden so rasch auf sie zu, dass sie bereits einzelne Höhenunterschiede erkennen konnten.
    »300 Meter …«
    Für einen Augenblick war auf einmal alles still. So als sei die STERNENFAUST durch eine dünne Membran gestoßen, hinter der sich die Welt völlig verändert hatte. Kein freier Fall mehr, kein drohender Aufschlag in einer grünen Hölle, die sich endlos von Horizont zu Horizont unter ihnen ausbreitete.
    »Das kann nicht wahr …«, erklang Tongs Stimme.
    Also habe ich das nicht alleine gespürt , dachte Dana.
    Doch es war, als wäre mit dieser Äußerung der Zauber, der sie berührt hatte, auch schon wieder verflogen. Erneut setzte das Kreischen, das Heulen, der infernalische Lärm wieder ein.
    »150 Meter …«
    Sie hatten sich getäuscht.
    »100 Meter …«
    Es gab keine Hoffnung mehr.
    »70 Meter …«
    Wie ein riesiges, gefräßiges grünes Maul schoss der Dschungel auf sie zu, um sie zu verschlingen.
    »30 Meter …«
    »Feuer frei, Lieutenant, jetzt!«, rief Dana und übertönte damit Steins Ansage.
    Führte er den Befehl noch aus? In diesem letzten Moment ihrer aller Leben, führte er da noch einen scheinbar völlig unsinnigen Befehl aus?
    Alle hatten angesichts des drohenden Aufpralls die Augen geschlossen und hofften darauf, dass ihre Gurte wenigstens das Schlimmste abhielten.
    Ein furchtbarer Stoß erschütterte in diesem Moment das Schiff, begleitet von

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