Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Titel: Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
Vom Netzwerk:
davon. Irgendetwas hielt Tarn Karan trotz seiner schweren Verletzung am Leben. Das faulig stinkende Methangemisch überlagerte nun alle anderen Gerüche.
    Es war dem Prediger unbegreiflich, wie es der Sharaan geschafft hatte, ihm hinterher zu kommen. Offensichtlich arbeiteten die Pumpen der Methanversorgung des Schutzanzugs noch und versorgten den Verräter zumindest mit einem Minimum an überlebensnotwendigem Gas. Und was wusste Satren-Nor schon von der Physiologie dieser Spezies, zu deren wichtigsten Glaubenssätzen gehört, dass kein Vertreter einer anderen Art jemals das unverhüllte Gesicht eines Sharaan zu sehen bekam.
    Vielleicht , so überlegte Satren-Nor, während sie um den Graser kämpften verfügen Sharaan über ganz andere Selbstheilungskräfte als wir Kridan. Vielleicht ist der Verlust eines Fußes oder Beins für sie eine Verletzung, die sie nicht in Lebensgefahr bringt. Vielleicht wachsen ihnen verlorene Gliedmaße einfach wieder nach und vielleicht sind auch ihre Schutzanzüge so konstruiert, dass sie derartige Beschädigungen selbsttätig wieder reparieren …
    Doch da wurde die heftige Intensität, mit der ihm Tarn Karan die Waffe entwinden wollte, immer schwächer. Auch das unartikulierte Röcheln, das der Translator übertrug, wurde leiser und ebbte schließlich ganz ab.
    Keuchend lag der Prediger neben dem reglosen Attentäter auf dem sandigen Boden. Er wusste später nicht mehr, wie lange er dort verharrte, bevor er Stück für Stück den Graser unter der metallenen Hand hervorzog und den kleinen Sicherungshebel in die Position Null schob. Jetzt entlud sich die Restenergie der Waffe, und diese würde erst wieder einsetzbar sein, wenn man ihre Akkus neu auflud.
    Dabei ließ er den reglosen, metallen schimmernden Körper Tarn Karans nicht aus den Augen. Die nachlassenden Funktionen des technisch hoch komplexen Schutzanzugs erzeugten weiterhin leise Geräusche, die der Prediger nicht einordnen konnte.
    Inzwischen kam auch Milgor wieder herangesprungen. Aber auch ihn stimmte dieses reglose Ding, das dennoch weiterhin Reste verborgenen, geheimen Lebens zu besitzen schien, äußerst misstrauisch. In weitem Abstand umrundete der Gengo wieder und wieder den Prediger und den Attentäter …
     
    *
     
    Immerhin gehörte Schetzchens Schwarm bereits seit mehr als einhundert Jahren zum unumstrittenen Einflussgebiet der Solaren Welten. Etwa 40 Lichtjahre von Sol entfernt, geriet die ungewöhnliche stellare Anhäufung von Planeten, Planetoiden, Monden und Asteroiden des ungleichen Sonnenpaars schon früh ins Blickfeld der Astronomen.
    Der Astrophysiker Hank Schetzchen hatte die Besonderheiten des Systems bereits in der Mitte des 21. Jahrhunderts entdeckt und erstmals beschrieben. Deshalb trug die Planetenballung seinen Namen. Allerdings bot keine der zahllosen Welten gute Bedingungen, die eine dauerhafte Ansiedlung von menschlichen Kolonisten empfahlen. Das Zentralgestirn, der Blaue Riese spie in unregelmäßigen Abstände gewaltige Protuberanzen aus, die mit ihren starken radioaktiven Strahlungen ganze Welten nachhaltig verseuchen konnten.
    Einige der Planeten verfügten dennoch über mittlerweile jedoch schon seit Jahrzehnten aufgegebene wissenschaftliche Forschungsstationen.
    Schetzchens Schwarm galt als möglicher Rohstofflieferant der Kategorie B-d.5 – eventuell für zukünftige Generationen interessant, nicht jedoch heute. Hinzu kam, dass das System abseits der bisher überwiegend frequentierten Routen lag. Im Gegensatz zum Wega-System maß man Schetzchens Schwarm aus diesen Gründen nur eine untergeordnete strategische Bedeutung bei.
    Trotz dieser im Vergleich marginalen Rolle, gab es für die Führung des Star Corps wie auch die meisten Mitglieder des Rats der Solaren Welten keinerlei Veranlassung, die Planetenballung ohne Not aufzugeben. Jetzt jedoch deutete die gewaltige militärische Präsenz der Kridan darauf hin, dass die Solaren Welten diesen Teil ihres Einflussbereiches würden opfern müssen.
    Der kleine, namenlose, von dichtem Dschungel bewachsene Satellit der weißen Zwergsonne am Rand von Schetzchens Schwarm war ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Zum einen versuchten die schon bald nach dem Beinaheabsturz ausgeschwärmten Erkundungseinheiten der STERNENFAUST möglichst viele Daten über diese Welt zu sammeln. Zum anderen tasteten die Orterstrahlen einer Reihe kridanischer Schiffe jeden Quadratkilometer der Oberfläche ab, um die Nadel im Heuhaufen zu finden, die ihrerseits alles

Weitere Kostenlose Bücher