Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Titel: Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
Vom Netzwerk:
dem Panzeranzug abzuwenden, aber es gelang ihm nicht.
    Als sie ihn wenig später aus seiner misslichen Lage befreiten, konnte er allmählich wieder ein bisschen von dem verstehen, was die anderen sagten.
    »Er ist wohl vorübergehend taub von der Explosion«, sagte Olafsson.
    »Wollen wir hoffen, dass es vorübergehend ist«, knurrte Dana, während sie half, den Christophorer aus dem Loch zu ziehen.
    William schüttelte den Kopf.
    »Wir müssen untersuchen, ob er weitere Verletzungen erlitten hat«, sagte David Stein.
    Wieder schüttelte William den Kopf.
    »Verstehen Sie mich, Bruder William«, fragte ihn Dana jetzt direkt.
    »Einigermaßen, Ma’am«, keuchte der Christophorer und wunderte sich, dass er ohne Hilfe stehen konnte.
    »Sollen wir Dr. Gardikov anfunken?«, fragte Michael Tong.
    »Wir sollten uns zuerst einmal wieder schleunigst zurückziehen«, sagte Dana Frost. »Wer weiß, ob es einem der Kridan noch gelungen ist, einen Hilferuf mit Positionsangabe abzusetzen.«
    »Einer von ihnen«, sagte William stockend, »konnte entkommen.«
    »Wohin? Vielleicht erwischen wir ihn noch …«, sagte Sergeant Olafsson.
    »Kommt mit«, rief William und lief verdreckt und zerschrammt, wie er war, voran.
    Stein und Tong folgten. Nach wenigen Metern konnte der Christophorer die Spur entdecken, die der flüchtige Tanjaj hinterlassen hatte. Dana Frost eilte ihnen hinterher. Vor allem um Bruder William zurückzupfeifen. Sie holte die anderen auf einer kleinen Lichtung ein. Mitten auf der Lichtung lag ein Graser. Es war eindeutig eine kridanische Handfeuerwaffe.
    »Hat er ihn auf seiner Flucht verloren?«, rätselte Stein.
    »Wohl kaum«, sagte William.
    »Wenn er ihn verloren hätte, dann im dichten Gebüsch, aber nicht hier«, ergänzte Tong.
    »Er hat den Graser mit Absicht hierher gelegt«, sagte Dana. »William, gehen Sie zu Olafsson. Wenn das eine Falle ist, sind Sie hier mitten auf dem Präsentierteller …«
    »Das ist keine Falle«, erwiderte William und begann auf einmal mit lauter, fester Stimme in einer für die anderen unverständlichen Sprache zu rufen.
    »Gehen Sie bitte einen Schritt zurück und lassen Sie bitte die Waffen unten«, sagte William. »Er steckt hier irgendwo und ich werde das Gefühl nicht los, dass er sich ergeben will.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr«, sagte Dana und rief Olafsson herbei, da sie den Christophorer offenbar nicht zurückschicken konnte.
    Sie alle starrten auf das sie umgebende Pflanzendickicht, konnten aber nichts erkennen.
    »Wenn er sich hier versteckt hält«, ertönte die Stimme des Sergeants aus dem Lautsprecher, »könnte ich ihn schon dazu bringen, sich zu zeigen.«
    Dana ahnte, worauf der Sergeant anspielte. »Es wird nur auf meinen Befehl geschossen, Sergeant«, sagte sie leise. »Ich würde Sie bitten, sich ein Stück zurückzuziehen …«
    »Hören Sie, Captain, Sie sind die weichen Ziele – nicht ich. Ich bleibe hier!«
    Bevor Sie etwas erwidern konnte, bewegten sich ihnen direkt gegenüber die Zweige.
    »Erst schießen, wenn wir angegriffen werden …«, zischte Dana.
    Jeder von ihnen stand da wie eine aufs Äußerste gespannte Stahlfeder, bereit im nächsten Augenblick wegzuspringen.
    Das Dickicht raschelte, und der Kridan kroch hervor. Er richtete sich mit seinen so ungelenk wirkenden, nach hinten abknickenden Gelenken auf und hob vorsichtig die Hände. Eine Geste, die galaxisweit verstanden wurde.
    »Er scheint unbewaffnet zu sein«, sagte Tong.
    Da ging Bruder William bereits auf den regungslos dastehenden Tanjaj zu und sprach stockend auf ihn ein.
    »Schalten Sie Ihren Translator ein«, befahl Dana Frost dem Sergeant. Jeder schwere Kampfanzug verfügte über solch ein Gerät.
    William drehte sich um und rief: »Er ist unbewaffnet, er ergibt sich freiwillig. Wir kommen jetzt.«
    Tong bückte sich und hob den Graser vom Boden auf und betrachtete die für ihn so fremdartig wirkende Waffe.
    »Fesseln wir ihn sicherheitshalber«, sagte Olafsson.
    Lieutenant Stein nickte und sah sich nach geeigneten Lianen um. Mittlerweile redete Bruder William mit dem Gefangenen, als habe er einen alten Bekannten getroffen.
    »Das wird nicht notwendig sein«, sagte William, als er sah, dass Stein mit seinem Messer einige Lianen abschnitt. »Er steht auf unserer Seite. Er ist ein Anhänger von Satren-Nor, dem Friedensbringer, dessen Bekanntschaft wir bereits gemacht haben.«
    »Das kann jeder von diesen Geierköpfen behaupten«, knurrte Olafsson.
    »Falsch«, sagte Bruder William.

Weitere Kostenlose Bücher