Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
Vom Netzwerk:
massigen Körper des Casinoangestellten auf ein schmales Bett wuchtete.
    »Wie lang bleibt er so, Ma’am?«, fragte er an Valentina gewandt.
    »Madame«, korrigierte Dana mit einem Augenrollen.
    »Zwei Stunden«, sagte Valentina. »Andererseits, er ist ein ziemlicher Koloss, möglicherweise verarbeitet er die Dosis schneller.« Sie ließ einen abschätzenden Blick über den Ohnmächtigen gleiten. »Na ja, ich schätze, für neunundfünfzig Minuten kann ich garantieren.« Sie wandte sich an den Sergeant. »Machen Sie schon. Ziehen Sie seine Uniform an.«
    Philip hatte in etwa Olafssons Figur, und die Uniform der Casinoangestellten war nicht weniger bunt und auffällig als seine.
    »Die brauchen wir auch …«, sagte Dana und zog Miller die riesige Sonnenbrille von der Nase.
    Währenddessen zog Olafsson dem Bewusstlosen mühselig die Kleider vom Leib und streifte sie sich über. Dana reichte ihrem Sergeant die dunkle Brille, der sie sich mit einem verächtlichen Schnauben aufsetzte.
    Valentina drehte sich auf den Spitzen ihrer High Heels um und trat dicht vor Luis.
    »Ralf«, sie zeigte auf Olafsson, »löst Philip ab und wird Sie bei Ihrer Arbeit unterstützen.«
    Noch immer hatte Luis kein Wort hervorgebracht, und noch immer hielt er die beiden Platinchips in der Hand.
    »Und das da«, sie deutete auf das Geld, »verstecken Sie besser gut. Vielleicht direkt hier in diesem Raum. Das könnte Ihnen später Unannehmlichkeiten ersparen.«
    So mechanisch wie ein Roboter folgte Luis ihrer Anweisung und schob die beiden wertvollen, kleinen und flachen Scheiben hinter einen Spiegelschrank, der an der Wand hing.
    »Wir haben uns verstanden?«, fragte Valentina.
    »Jawohl, Madame«, erwiderte Luis. Seine Stimme klang noch heiserer als sonst.
    »Gut, dann nichts wie raus hier, bevor wir noch mehr Aufsehen erregen«, sagte nun Dana und schob Luis aus der Tür des Sanitätsraumes.
    Er stellte sich wieder dort auf, wo er zuvor gestanden hatte. Olafsson positionierte sich direkt neben ihn.
    Danas Besorgnis, dass ihre Aktion irgendwelches Aufsehen erregt haben könnte, erwies sich als unbegründet. Die Überwachungskameras waren auf die normalen Besucherströme gerichtet, und die Besucher selbst wurden mittlerweile von etwas anderem abgelenkt. Durch die breite Glasfront war außer einer wabernden grauweißen Suppe kaum noch etwas vom Vorplatz oder der vorbeiführenden Straße zu sehen.
    »Die Tankwagen!«, rief Miller und spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach.
    Jetzt lief ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Zeit davon.
    »Die Tankwagen?«, wiederholten Dana und Valentina synchron.
    Je mehr sich der Nebel um das Solar Lottery ausbreitete, umso klarer begannen sie zu sehen. Miller beeilte sich, einige zusätzliche Informationen zu geben.
    »Zum Backroom«, zischte Dana und sprintete los.
    Valentina packte Miller am Ärmel und zog ihn hinter sich her. Keuchend versuchte er, das hohe Tempo mitzuhalten.
    »Dort vorne, direkt um die Ecke …« Er holte japsend Luft. »Wahrscheinlich bewacht eine Hundertschaft von Gorillas den Haupteingang zum Backroom, meine Damen. Deshalb sollten Sie den Hintereingang nehmen.«
    Er öffnete eine Metalltür, die in einen schmalen Gang führte. Er wunderte sich schon längst nicht mehr über die handlichen, aber nicht minder gefährlich wirkenden Nadler, die die beiden Frauen mittlerweile sichernd vor sich hielten. Nach wie vor hielt ihn Valentina am Ärmel seines Jacketts, aber nun ging sie hinter ihm.
    Dana blickte Miller misstrauisch an.
    »Keine Sorge, meine Damen«, versicherte er. »Ich kenne mich hier exzellent aus.« Schließlich habe ich das Gebäude selbst entworfen …
    »Wenn Sie diese Tür öffnen, dann stehen Sie direkt im Backroom, wahrscheinlich genau im Rücken von Zschallozsch.«
    »Verschlossen, verdammt, Miller. Sie gehen mir auf die …«, zischte Dana wütend.
    »Jetzt nicht mehr, meine Damen.« Miller fuhr mit dem Codegeber über die Sensorik. Ein fast kaum hörbares Klacken war zu vernehmen.
    »Bitte betrachten Sie es nicht als grob unhöflich, meine Damen. Aber ich möchte Ihnen den Vortritt lassen. Ich … äh … bin unbewaffnet. Sie nicht.«
    Valentina trat einen Schritt vor. Dana wollte gerade erneut nach der Tür greifen. Da spürte Duchamp, die Miller nach wie vor am Ärmel hielt, schräg hinter sich eine Bewegung. Gleichzeitig ertönte hinter ihr ein leises, schleifendes Geräusch. Und bevor sie sich ganz umgedreht hatte, hörten sie, wie sich mit einem »Viel Glück,

Weitere Kostenlose Bücher