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Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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sein.
    »Wir können uns jetzt hier auf offener Straße anschreien und gegenseitig beschuldigen …«, setzte er an.
    »Was heißt hier gegenseitig«, zischte Dana wütend dazwischen.
    Miller lächelte. Es wirkte überhaupt nicht mehr gequält oder gekünstelt, sondern nur noch nett, einladend und offen. So wie er es jahrzehntelang trainiert hatte. Diesen Vorsprung konnten ihm die beiden jungen Dinger nicht nehmen.
    »Was wissen Sie über das Objekt in Sektor …?« Valentina wiederholte ungerührt Millers Positionsangabe.
    »Nichts, meine Damen. Bitte glauben Sie mir, nichts. Ich wollte Sie nur …«
    »Ein wenig in die Irre führen …«, beendete Valentina Duchamp den Satz, während Dana den alten Schwerenöter mit ihren Blicken zu erdolchen versuchte.
    Miller nickte.
    Eigentlich nur aus dem Weg haben , dachte er, sprach es aber nicht laut aus. Stattdessen strahlte er die beiden Frauen abwechselnd an und versuchte, seinen Charme möglichst gleichmäßig zu verteilen. Bei Dana schien er damit wider Erwarten wenig Erfolg zu haben.
    »Was wissen Sie über das Relikt?«, fragte sie leise aber nicht minder bestimmt.
    »Relikt? Was für ein Relikt?« Wovon zum Teufel sprach der Captain da?
    »Tun Sie nicht so scheinheilig«, stieß Dana mit mühsam unterdrückter Wut hervor. »Sie wissen genau, wovon ich spreche!«
    »Nein, weiß ich nicht, meine Damen. Ich habe nicht die blasseste Ahnung …«
    »Ich glaube Ihnen kein Wort!« Dana spürte, wie die Wut in ihr hochkochte und wie schwer es ihr fiel, sie niederzuhalten.
    »Captain, Sie wissen überhaupt nicht«, sagte Miller mit einem verschmitzten Lächeln, das ihm so leicht fiel, wie die Melodie von King of the Road , »wie entzückend Sie aussehen, wenn Sie wütend sind.«
    Dana schüttelte heftig den Kopf. Wenn der alte Mann so weitermachte, würde sie im nächsten Augenblick explodieren.
    »Sie haben wirklich nicht den Schimmer einer Ahnung«, stieß sie stattdessen hervor.
    »Captain«, unterbrach Valentina sie, »ich fürchte, das bringt uns …«
    »Ich gehe vollkommen mit Ihnen konform«, riss nun Miller seinerseits das Wort an sich. »Wie ich schon sagte, wir können uns hier zur Belustigung der Passanten gegenseitig an die Gurgel gehen und zerfleischen, während …«
    »Wer schaut uns hier zu?« Dana fiel nun ihrerseits dem alten Charmeur ins Wort.
    Miller blickte sich um. Mittlerweile hatten sie sich vom Hof des Solar Lottery entfernt und waren die Rue Vegas ein Stück weit hinuntergegangen.
    »Niemand schaut uns zu«, erwiderte er verblüfft.
    »Während …«, sagte Valentina.
    Dana und Miller bückten sie erstaunt an.
    »Während …«, wiederholte die Agentin, »Sie wollten gerade etwas sagen.«
    »Während im Backroom des Solar Lottery genau jetzt Zschalloszsch und Sylvio Juliani und Machula Ravenscroft und die anderen Damen und Herren zusammensitzen und Abmachungen treffen, die sich der Besitzer des Solar Lottery die Tagesumsätze seiner ganzen Casino-Kette kosten lässt.«
    »Haben Sie da Ihre Finger im Spiel?«, fragte Frost.
    »Nein, Captain. Ich habe damit nichts zu tun. Zschalloszsch …«
    »Sie haben uns doch irgendwann erzählt, das Solar Lottery gehöre Ihnen«, sagte Valentina mit einer gewissen Schärfe in der Stimme.
    »Gehörte«, sagte Miller halblaut. »Es gehörte mir, und ich besitze immer noch die Grundbuchauszüge …«
    »Verstehe«, antwortete Dana. »Und jetzt binden Sie uns den Bären auf, Zschalloszsch würde gerade jetzt dort drin sitzen und Politiker und leitende Beamte des Hohen Rats der Solaren Welten kaufen … Merken Sie nicht, wie unglaubwürdig Sie sind?«
    »Warum hat Zschalloszsch dann die Antigrav-Safes mit den Tageseinnahmen sämtlicher Casinos hierher beordert«, sagte Miller heftiger, als er es eigentlich wollte. Mit einer knappen Geste wies er auf die riesigen Schwebe-Safes, die über die hohen Mauern des Hofs hinausragten.
    »Wir werden uns selbst davon ein Bild machen, ob an dem, was Sie sagen, etwas dran ist«, erwiderte Valentina Duchamp mit einer Bestimmtheit, die Miller so noch nicht von ihr zu hören bekommen hatte.
    »Und Sie kommen mit«, ergänzte Dana kühl.
    Nnneeiinn! , schrie Miller in Gedanken, fügte sich aber nach außen lächelnd in sein Schicksal.
    Mittlerweile folgte Olafsson in seiner bunten Phantasieuniform dem seltsamen Trio.
    Bravo , dachte Miller, unauffälliger geht’s nicht. Jetzt ist auch noch Duchamps Gorilla mit von der Partie.
    Der Sergeant, der den Leibwächter gab, hielt sich

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