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Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Titel: Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Reichenthal«, sagte Diaz, dessen Gesicht jetzt zu einer Maske erstarrt war.
    Aber das war eine Lüge. Er wusste sofort, worauf dieses Gespräch hinauslaufen würde. Vorhin, als der Konzernboss die Konferenzschaltung mit seinen Lobbyisten im Hohen Rat erwähnt hatte, war dem Lordmanager bereits alles klar gewesen.
    »Die Mitglieder des Hohen Rates, mit denen ich gesprochen habe, sind der Ansicht, dass jedwede Eskalation die Stimmung in diesem Gremium gegen uns wenden wird. Sie raten uns daher dringend ab, es auf eine Zuspitzung der Lage ankommen zu lassen«, sagte Reichenthal auf eine sehr eindringliche Art und Weise, die Diaz aus tiefster Seele hasste. Für ihn war es das autoritäre Gehabe eines Mannes, der Widerspruch kaum zu ertragen vermochte.
    »Ihre Lobbyisten sind Feiglinge, Mr. Reichenthal«, sagte Diaz in einem eisigen Tonfall. »Man wird uns für Bluffer halten, wenn wir die STERNENFAUST einfach passieren lassen. Außerdem verpassen wir die einmalige Gelegenheit, Admiral Rudenko politisch kaltzustellen, was für das weitere Schicksal der Genetiker-Föderation von entscheidender Bedeutung sein kann!«
    »Ja natürlich, ich teile Ihre Argumente. Aber noch werden die entscheidenden Schlachten im Hohen Rat geschlagen …«
    »Von einer Bande unfähiger Angsthasen, deren genetische Ausstattung sie auf Genet oder Epikur nicht einmal dazu berechtigen würde, eine Prüfung als Straßenfeger abzulegen!«, schimpfte Diaz.
    »Tut mir Leid, aber im Rest der Solaren Welten gilt noch immer das Prinzip der Volksherrschaft – nicht die Herrschaft der Fähigsten, wie in den Drei Systemen .«
    Schön wär’s, wenn die Herrschaft der Fähigsten tatsächlich in den Drei Systemen verwirklicht worden wäre! , durchzuckte es Diaz. In Wahrheit ist es bis jetzt doch nur die Herrschaft des Geldes!
    »Ich denke, wir haben uns verstanden, Lordmanager«, sagte Sven Reichenthal zum Abschied.
     
    *
     
    Die STERNENFAUST erreichte die gegnerische Formation. Der Zeitpunkt, von dem an die andere Seite das Feuer hatte eröffnen sollen, war längst überschritten. Lieutenant Santos nahm lediglich ein paar kleine Kurskorrekturen vor, um nicht mit einem der Raumboote zusammenzustoßen, das mit voller Absicht auf Kollisionskurs zur STERNENFAUST gebracht worden war.
    Auf der Brücke des Leichten Kreuzers herrschte eine angespannte Atmosphäre. Sämtliche Brückenoffiziere waren hoch konzentriert. Mutawesi korrigierte laufend seine Beschießungspläne, sein Finger schwebte sozusagen die ganze Zeit über dem Auslöser der Gauss-Kanonen.
    Aber bislang war es nicht bis zum Äußersten gekommen.
    Wenn sie jetzt nicht feuern, haben sie ihre letzte Chance, uns zu stoppen, vertan , wusste Dana.
    Der Flug durch die Formation der Genetiker dauerte nur wenige Sekunden.
    »Wir haben es geschafft«, stellte Stein schließlich mit Blick auf seine Ortungsanzeigen fest und das Bild, das sich auf dem Panoramaschirm bot, unterstrich diese Aussage. Der Weg Richtung Genet war frei. Die Einheiten der Genetiker mussten zunächst ein Wendemanöver durchführen, ehe sie der STERNENFAUST folgen konnten. Sie konnten dem Leichten Kreuzer zwar noch hinterherfeuern, doch die Wahrscheinlichkeit eines Treffers war äußerst gering.
    »Es scheint, als hätten Sie Lordmanager Diaz richtig eingeschätzt, Captain«, äußerste Tong anerkennend.
    »Im Orbit warten inzwischen noch ein paar weitere Raumboote auf uns«, meldete Lieutenant Stein.
    »Ich glaube nicht, dass wir von denen jetzt noch ernsthafte Schwierigkeiten zu erwarten haben«, war Dana überzeugt. Sie wandte sich an Tong. »Sobald wir im Orbit von Genet angekommen sind, geben Sie mir bitte Bescheid, Michael. Bis dahin haben Sie die Brücke.«
    »Jawohl, Captain.«
     
    *
     
    Dana fand sich in einem der Aufenthaltsräume der STERNENFAUST ein, um eine Tasse Kaffee zu trinken – eine Angewohnheit, die sie nur noch mit einem Bruchteil ihrer Zeitgenossen teilte, da sich inzwischen Syntho-Drinks in allen nur erdenklichen Geschmacksnuancen den Markt zu annähernd hundert Prozent erobert hatten.
    Sie zog sich einen Becher aus dem Getränkespender und bemerkte Titus Wredan, den Piloten der Landefähre L-1. Er war ein hervorragender Pilot, der sich vor einiger Zeit bei der neu eingerichteten Jäger-Staffel beworben hatte. Die praktisch nur aus einem Gauss-Geschütz, einer engen Pilotenkabine und dem Unterlichtantriebsaggregat bestehenden Raumjäger waren mit dem neuartigen Mesonenantrieb ausgestattet und um ein Vielfaches

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