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Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Titel: Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Solaren Welten ruhte.
    In jenen drei Systemen, die sich vor kurzem zur inoffiziellen Genetiker-Föderation zusammengeschlossen hatten, sah man diese Fragen sehr viel liberaler. Schleichend hatte man sich seit Jahrzehnten von dem im Rest der Solaren Welten etablierten Standard in Fragen der Gentechnik entfernt. Genet – die mit ihrer Einwohnerzahl von etwa 9 Milliarden Menschen wichtigste Welt der Genetiker-Föderation – war seit langem ein Ort, an dem Reiche und Superreiche sich medizinische Leistungen oder Hilfe bei der Zeugung von Nachwuchs mit Eigenschaften nach Wunsch kauften. Ein wichtiger Teil des Bruttoplanetarprodukts wurde mit diesen Dienstleistungen erwirtschaftet. Genet – benannt nach Frank Genet, dem Captain des ersten Raumschiffs, das die Sonne Darelis erreicht hatte – war zu einem der reichsten Planeten innerhalb der Solaren Welten geworden. Der Übergang von therapeutischen und lebensverlängernden Eingriffen bis hin zu menschenverachtenden Manipulationen, die den Menschen auf einen Zweck reduzierten, war dabei fließend. War Ersteres noch legal, so verstieß Letzteres eindeutig gegen die Gesetze der Solaren Welten. Die Behörden des Darelis-Systems dachten jedoch gar nicht daran, in diesen Fällen eine Strafverfolgung zu unterstützen, geschweige denn, sie selbst in Gang zu setzen.
    Vor einigen Wochen hatten die drei Systeme Epikur, Darelis und Einstein nun auch offiziell erklärt, dass sie die Genetik-Gesetze der Solaren Welten nicht mehr als bindend betrachteten. Offenbar hatten die Genetiker damit kalkuliert, dass der Hohe Rat nicht eingriff, solange ihm auf Grund der Kridan-Gefahr das Wasser buchstäblich bis zum Hals stand.
    Jetzt hatte sich die militärische Lage etwas entspannt – und die nötigen Machtmittel waren frei.
    Im Rat debattierte man darüber, den Genetikern ein Ultimatum zu stellen.
    Die Wogen schlugen dabei hoch. Manche Redner waren der Meinung, dass man den Genetikern dieses Maß an innerer Autonomie zugestehen sollte, andere warnten, dass die Aufgabe einer gemeinsamen Rechtsgrundlage mit Sonderregelungen in drei Systemen der Anfang vom Ende der Solaren Welten als politische Einheit wäre. Wieder andere sahen in der Zuspitzung dieses Streits – in dem es nur vorgeblich um die Autonomie von drei Systemen ging – eine willkommene Möglichkeit, die Gentechnik-Gesetze im gesamten Bereich der Solaren Welten in der bestehenden Form zu kippen und letztlich zu liberalisieren. Diese Linie verfolgten vor allem die Lobbyisten von TR-Tec, dem von Thaddäus Reichenthal gegründeten Biokonzern, der die Politik der Genetiker-Föderation maßgeblich aus dem Hintergrund heraus bestimmte und sich eine gigantische Steigerung seiner Gewinne versprach.
    »Zwingen Sie uns nicht, Verteidigungsmaßnahmen gegen Sie zu ergreifen«, erklärte Jurij Diaz, der erst vor gut einer Woche von den regierenden Wissenschaftsräten der drei Genetiker-Systeme in sein Amt eingesetzt worden war. Dana hatte zuvor ein Geheimdienst-Dossier über Diaz gelesen. Intelligenzquotient 180, besitzt ein für vernetzte Denkoperationen die Entwicklung von Strategien optimiertes Gehirn , so erinnerte sie sich. Mag sein Auftreten noch so plump wirken, man sollte nicht den Fehler begehen, ihn zu unterschätzen.
    Dana blieb kühl. »Wir haben alles besprochen. Sie haben Ihre Befehle, ich die meinen. Ich werde meinen Vorgesetzten Grüße von Ihnen ausrichten – so wie Sie bitte die meinen an Mr. Reichenthal übermitteln.«
    Diesen Seitenhieb hatte sie sich einfach nicht verkneifen können. Natürlich ging sie davon aus, dass letztlich Sven Reichenthal, der gegenwärtige Vorstandsvorsitzende von TR-Tec, die graue Eminenz im Hintergrund war.
    Diaz lächelte dünn. »Sie täuschen sich bei weitem, Commander.«
    »Inwiefern?«
    »Bei uns herrscht das Prinzip vor, dass der jeweils Fähigste die Entscheidungen treffen sollte. Und Mr. Reichenthal ist sich sehr wohl bewusst, dass in dieser Situation meine Fähigkeiten die seinen auf Grund der unterschiedlichen genetischen Disposition um ein Vielfaches übersteigen.«
    »Nun, wenn das wahr ist, was Sie sagen, dann hat der Captain eines Raumschiffs mit dem Lordmanager der Genetiker-Föderation zumindest eins gemeinsam: Er muss ab und zu Befehle von Dummköpfen annehmen. Ich wünsche Ihnen noch einen guten Tag. Frost Ende.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen, aber Jurij Diaz’ Gesicht blieb gerade lang genug auf dem Schirm, um die Verwunderung sichtbar werden zu lassen, die sich in

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