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Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt

Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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der außerhalb ihres Käfigs stand, musste sich verrenken, um hinausblicken zu können. Da er näher an das Fenster herankam, hatte er aber auch eine bessere Sicht.
    »Endlose Debatten zwischen Mrandil und dem Offizier der kaiserlichen Gardisten«, kommentierte er das, was er draußen erkennen konnte. »Ich vermute mal, dass Kuchta nicht da ist, aber zurückerwartet wird und währenddessen ein Kompetenzgerangel stattfindet, wer so lange den Oberbefehl über die Gefangenen bekommt.«
    Dana, Jefferson und William sahen nur die dicht gewachsenen Bäume und die von den Blättern verdeckte Andeutung von Mauern, hohen Fensterfronten und wuchtigen Säulen, die zum Kaiserpalast gehörten.
    Die Wartezeit in dem stickigen Wagen wurde für die Gefangenen zur nervenzehrenden Geduldsprobe.
    »Sollen wir nicht Schluss machen mit dem Spiel …«, knurrte Jefferson. »Die Dinge selbst in die Hand nehmen …«
    »Keinesfalls!«, zischte Dana, obwohl ihr anzusehen war, dass auch sie unter der Situation litt. »Wir wiegen diesen Kuchta und seine Leute in Sicherheit. Nur so erfahren wir mehr – vielleicht etwas Brauchbares. Wir können immer noch andere Seiten aufziehen, wenn es die Situation erfordert.«
    Bruder William nickte und schwieg, während Jefferson weiter wie ein Tiger in dem Käfig hin und her lief. Er konnte zwar extreme Temperaturen aushalten, aber nur im tiefkalten Bereich. Seine Wärmeempfindlichkeit war genauso wie die normaler Menschen und man sah ihm deutlich an, dass ihm die Hitze auf die Nerven ging …
     
    *
     
    Shonanga hatte den Trägern befohlen, die Sänfte unter dem schattigen Blätterdach einiger Baumriesen abzusetzen. Sie sah durch das vergitterte Fenster, dass sich Kaiser Kuchta ihrem Treffpunkt allein näherte. Seine Leibgarde blieb in Sicht- aber außer Hörweite zurück und auch Shonangas Begleiter hielten ehrfurchtsvoll Abstand.
    »Wie haben sich die Dinge entwickelt, Majestät?«, begann die Hohepriesterin des Raral-Kults das Gespräch.
    Kuchta hockte sich auf einen Schemel, der direkt neben der Sänfte stand und begann zu berichten. »Die Gefangenen treffen wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt in Kraydorr ein und werden direkt in meinen Palast gebracht, Geheimnisvolle.«
    Shonanga erkundigte sich ausführlich über die Art und Weise der Gefangennahme und mit welchen Sicherungsmaßnahmen man sie festhielt. Die Schilderung des metallenen Dampfwagens und des Stahlkäfigs schien sie zufrieden zu stellen.
    »Und sie führen keine Waffen mit sich?«, fragte sie.
    »Nein, alles, was sie dabei hatten, wurde ihnen abgenommen. Bis auf ihre Kleidung natürlich. Mit den beschlagnahmten Dingen beschäftigt sich derzeit Schribbur, ein Wissenschaftler, dem ich absolut vertraue. Er hat die Öffnung in die Außenwelt entdeckt. Ein genialer Mann …«
    »Sagt dem ehrenwerten Schribbur«, entgegnete Shonanga, »dass er mit den beschlagnahmten Gegenständen so schnell wie möglich zu mir kommen soll. Ich will sie unbedingt sehen. Sagt ihm außerdem, dass ich ihm bei vielen dieser Dinge erklären kann, wie sie funktionieren. Dadurch werdet ihr in der Lage sein, für euch brauchbare Geräte nachzubauen …«
    Dass es eher Jahrzehnte, als Jahre dauern würde, um Wissenschaftlern der Kress die Grundlagen beizubringen, mit denen sich die Technologie der Fremden verstehen ließ, verschwieg sie wohlweislich.
    »Wie geht es Eurem Bruder, Majestät?«, fragte Shonanga.
    Kuchtas Miene verzog sich in einer Weise, dass man nicht wusste, ob sie Bedauern oder das reine Gegenteil ausdrückte.
    »Er verhält sich wie ein kleines Kind, Geheimnisvolle«, antwortete er. »Die Tropfen, die Ihr mir gegeben habt, haben seine ganze Persönlichkeit beeinflusst. Was sage ich, sie haben sie schrittweise zerstört. Selbst wenn er wollte und es sich ergeben sollte – in dieser Verfassung kann er nicht mehr regieren. Das sehen selbst seine treusten Anhänger.«
    »Wie ich Euch vorhergesagt habe, Majestät. Geht jetzt zurück in Euren Palast und …« Ihre Stimme wurde so leise, dass Kuchta gezwungen war, sich ganz nah zu dem Gitter der Sänfte vorzubeugen.
    Flüsternd erteilte ihm die Geheimnisvolle ihre Anweisungen …
     
    *
     
    Als Kaiser Kuchta auf seinen prächtig geschmückten Ruschtu stieg und sich von seiner Leibgarde in den nahe gelegenen Palast zurückeskortieren ließ, kam ihm ein Gedanke in den Sinn, der ihm bisher noch nie durch den Kopf gegangen war: Wie sah die Geheimnisvolle eigentlich aus? Woher kam sie? Wer war sie wirklich?
    Er

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