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Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt

Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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macht dich da so sicher?«,knurrte Kuchta.
    Er und der Chef der Geheimpolizei befanden sich alleine in dem Arbeitszimmer, weshalb er ihn duzte. Schließlich kannten sie sich schon seit der gemeinsamen Ausbildung auf der kaiserlichen Kadettenakademie. Damals waren sie beide noch halbwüchsig und jung gewesen. Das schweißte zusammen.
    »Wir wissen, wo er sich bis vor kurzem aufgehalten hat, das heißt, die Schlinge zieht sich unerbittlich zu«, antwortete Mrallargal.
    »Rede!«, verlangte Kuchta. »Wie hast du das rausbekommen …«
    »Es ist den beiden Agenten, die beim misslungenen Überfall auf den Admiral gefangen genommen wurden, gelungen zu entkommen«, antwortete Mrallargal. »Natürlich sind sie direkt zu mir gekommen.«
    »Und? Wo steckt er?«
    »Er war oder ist vielleicht sogar noch in der Zzarrbatt-Kaserne, Majestät.«
    »Was? Das ist doch eine Ruschtu-Kavallerie-Einheit?«, erwiderte Kuchta erstaunt.
    »Ja. Er dachte wohl, es sei besonders schlau, sich bei einem Teil der Truppe zu verstecken, mit der ihn niemand in Verbindung bringen würde. Schließlich hatte er zeitlebens mit Dampfwagen- oder Luftschiffeinheiten zu tun. So etwas Altmodisches wie ein berittenes Regiment schien überhaupt nicht zu ihm zu passen …«
    »Gut, sehr gut«, sagte der Kaiser. »Die Zzarrbatt-Kaserne liegt, wenn ich mich richtig erinnere, mitten in der Steppe und ein gutes Stück von Kraydorr entfernt. Beeile dich und sorge dafür, dass Schirrban nicht wieder in die Hauptstadt zurückkommt.«
    »Schon veranlasst, Majestät. Meine Leute sind schon mit Luftschiffen unterwegs. An den Kommandanten der Kaserne ging der Befehl, dass niemand die Kaserne betreten oder verlassen darf. Das weitläufige, flache Gelände ist sehr übersichtlich. Er hat keine Chance, sich lange zu verstecken … Falls sich der Admiral noch – unter falschem Namen – in der Kaserne befindet, kommt er nicht mehr raus. Und falls ihn die Flucht der beiden Agenten bereits alarmiert und dazu bewogen hat, die Kaserne zu verlassen, dann schafft er es nicht weit. Schließlich verfügt Zzarrbatt traditionell nur über ein Fortbewegungsmittel, nämlich einen Haufen lahmer Ruschtus. Mit anderen Worten, wir kriegen ihn. Aber …«
    »Ja, was?«
    »Ich bitte um Erlaubnis, auch persönlich an der Jagd auf Schirrban teilnehmen zu dürfen, Majestät …«, sagte der Chef des Geheimdienstes.
    »Verstehe. Du hast das dringende Bedürfnis, Versäumtes nachzuholen …«
    »So ist es, Majestät.«
    »Dann will ich dich nicht länger aufhalten.«
     
    *
     
    Shonanga, die Geheimnisvolle, ließ sich durch den Park tragen. Die Disziplin, die sie ihrer Leibgarde eingedrillt hatte, begann Wirkung zu zeigen. Endlich sprachen sie sich auch untereinander nicht mehr mit ihren alten Namen an. Ein seltsamer, leiser Laut erklang tief in ihrer Kehle. Nur die Träger der Sänfte konnten ihn hören, aber sie würden nie verstehen, dass Shonanga kaum hörbar vor sich hin lachte.
    Vor allem hatte sie ihnen abgewöhnt, den Namen ihrer alten Gemeinschaft auszusprechen. Obwohl dieser Name, wie man ihr stolz berichtet hatte, für Angst und Schrecken im Imperium sorgte.
    »Wenn ihr wirklich etwas verändern wollt«, hatte sie ihnen eingeschärft, »dann müsst ihr euch ins Zentrum der Macht begeben. Angriffe von außen gegen Grenzregionen dauern viel zu lange, um einen so starken Gegner wie das Imperium nachhaltig zu beeindrucken. Geht mit mir, folgt mir bis zum Herzen des Feindes. Dann werden wir sehr schnell erfolgreich sein …«
    Es hatten sich mehr Freiwillige gemeldet, als sie gebrauchen konnte. Deshalb hatte sie sie alle einer harten Auswahlprozedur und zahlreichen Tests unterworfen. Zum Schluss wusste sie, dass sie sich auf diejenigen, die alle Prüfungen bestanden hatten, unbedingt verlassen konnte. Getarnt als Handelskarawane waren sie schließlich nach Kraydorr gekommen.
    Aber die Erinnerung schmerzte auch. Sie hatten die Katastrophe zu viert überlebt, hatten mit Hilfe dieses Wissenschaftlers den Eingang in die Hohlwelt gefunden. Doch anschließend waren ihre drei Kameraden an einer plötzlichen Krankheit auf so grausame Weise gestorben, dass es sie noch immer schüttelte, wenn sie sich daran erinnerte.
    Sie hatte mit ihrem kleinen Diagnose-Scanner schnell herausgefunden, dass ein heimtückischer, einheimischer Virus für die tödliche Infektion verantwortlich war. In ihrem Notfallgepäck befanden sich sogar einige Substanzen, aus denen sie ein Gegenmittel herstellen konnte, das gegen

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