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Sternenfaust - 022 - Im Tempel der Toten Götter

Sternenfaust - 022 - Im Tempel der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 022 - Im Tempel der Toten Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Vierzehnten Erwählten, du wirst an den Sitzungen teilnehmen. Sobald wir entschieden haben, was zu tun ist, werden wir euch unsere Entscheidung vortragen. Sainishin! «, beendete sie die Versammlung mit dem rituellen Schlusswort und stieg von der Kuppel. Siarin folgte ihr.
    »Du hast etwas Großes in Bewegung gesetzt, Siarin«, sagte Kurshak zu ihr.
    Die junge Rhukani konnte nicht erkennen, ob die Erste Stimme das als Zustimmung oder Vorwurf meinte.
    »Ich habe nur das getan, von dem ich überzeugt bin, dass die Götter es wollen«, antwortete sie schlicht.
    Kurshak pfiff amüsiert. »Ja, das auch. Aber gleichzeitig ist es auch etwas, das du schon lange gewollt hast.«
    »Ja«, gab Siarin unumwunden zu. »Ist es nicht erlaubt, eigene Pläne zu haben und eigene Ideen?«
    »Es ist erlaubt«, stimmte Kurshak wohlwollend zu. »Und du bist nicht die Einzige, die der Überzeugung ist, dass unser Volk stagniert, ja sogar degeneriert, weil wir seit unzähligen Generationen nichts Neues mehr entwickelt haben. Ich stimme dir zu, dass es höchste Zeit ist, das zu ändern, wenn unser Volk langfristig überleben will.«
    »Warum hast du dann nicht schon längst einmal diesen Vorschlag gemacht?«, platzte Siarin heraus.
    Die Erste Stimme leuchtete in einem wohlwollenden Goldgelb. »Weil ich kein Zeichen von den Göttern erhielt wie du. Und ohne deren ausdrückliche Zustimmung würde ich niemals einen solchen Schritt mit derart tief greifenden Folgen wagen.« Sie blickte Siarin wissend an. »Im Gegensatz zu dir, junge Pilgerin. Aber Rhukani wie du sind unsere Zukunft. – Komm also morgen zur Ratsversammlung.«
    Die Erste Stimme ging, und Shikum trat zu ihrer Tochter. »Dir wird eine große Ehre zuteil«, sagte sie ernst. »Egal was dabei am Ende herauskommt, du bist eine würdige Vertreterin des Hauses der Vierzehnten Erwählten.«
    Siarin, obwohl erfreut über das Lob ihrer Mutter, konnte sich des bedrückenden Gefühls nicht erwehren, dass nicht alles so glatt und problemlos verlaufen würde, wie es begonnen hatte …
     
    *
     
    Die STERNENFAUST verließ etliche Stunden vor Alard-9 den Bergstromraum und näherte sich dem System in Schleichfahrt mit ausgeschaltetem Antrieb. Dadurch war das Schiff auf größere Distanz nicht zu orten. Während es »lautlos« durch den Normalraum glitt, lief die Ortung auf Hochtouren.
    Alard-9 war ein astrophysikalisch hochinteressantes Fünffachsternsystem, in dessen Zentrum fünf Sonnen der Spektralklasse B8 in perfekter Balance umeinander kreisten. Darum herum liefen 32 Planeten auf stabilen Umlaufbahnen. Das System war erst vor 30 Jahren von dem Astronomen Alard Körrökinän entdeckt, aber noch nie erforscht worden. Körrökinän hatte seinen Ehrgeiz daran gesetzt, möglichst viele Sternsysteme zu entdecken, um ihnen seinen Namen geben zu können. Das war seine persönliche Art, sich eine gewisse Unsterblichkeit zu sichern. Die Erforschung seiner Entdeckungen überließ er anderen.
    »Irgendwelche Anzeichen von Kridan oder anderen Besuchern bzw. Einheimischen, David?«, fragte Frost.
    »Nichts«, antwortete der Ortungsoffizier. »Abgesehen von dem Funksignal scheint das gesamte System unbewohnt zu sein. Zumindest gibt es keine Anzeichen für die Existenz einer raumfahrenden Rasse. Um feststellen zu können, ob es bewohnte Planeten gibt, sind wir noch zu weit entfernt.«
    Er legte eine vergrößerte systematische Darstellung des Systems auf den Hauptbildschirm. »Die Aufteilung des Systems ist allerdings überaus bemerkenswert«, kommentierte Stein. »Und zwar abgesehen davon, dass Fünffachsternsysteme in unserer Galaxis nicht gerade die Regel sind. Geschweige davon, dass sie Planeten mit stabilen Umlaufbahnen aufweisen.«
    Frost betrachtete interessiert das Schema und sah auf den ersten Blick, was der Lieutenant meinte. Die fünf Sonnen im Zentrum des Systems waren gleich groß mit nur derart geringfügigen Abweichungen, dass man sie getrost vernachlässigen konnte. Außerdem hielten sie auf den Kilometer genau den exakt gleichen Abstand zueinander.
    »Interessant«, fand Frost.
    »Meinen Sie die Sonnen oder die Planeten?«
    »Was ist mit den Planeten, David?«
    »Ich habe ihre Umlaufbahnen berechnet.« Er legte die Berechnung ebenfalls als schematische Darstellung auf den Bildschirm. »Als Erstes fällt auf, dass alle Planeten eine perfekt kreisförmige Umlaufbahn haben. Das ist ungewöhnlich, denn fast alle uns bekannten Planeten kreisen auf Ellipsen um ihre jeweilige Sonne. Dazu kommt,

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