Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan
einmal in den Ortungsbereich von Konor kommen. Deshalb schicken die Kridan auch ihre Truppen in einzelnen Verbänden, statt eine einzige große Flotte. Letztere würde beim Anflug nicht mit den Eruptionswerten zu verwechseln sein. Hinter den Asteroiden können sie sich ausgezeichnet verstecken.«
Takato blickte bedeutungsvoll in die Runde. »Wir werden den Spieß umdrehen und das, was die Kridan als eine Überraschung für uns gedacht hatten, in eine Falle für sie verwandeln. Das Herzstück des Plans, den unsere Strategen ausgearbeitet haben, sieht vor, die Eruptionen als zusätzliche Waffe zu benutzen. Die Intensität der Auswürfe und der dabei frei werdenden Strahlung reicht aus, um jede Panzerung zu durchdringen. Wir gehen davon aus, dass die Kridan in der kurzen Zeit, die sie sich im Konor-System aufhalten, noch nicht deren Regelmäßigkeit entdeckt haben.«
Franz Jackson schüttelte den Kopf. »Höchst unwahrscheinlich«, stimmte er Takato zu. »Unsere Wissenschaftler haben drei Jahre gebraucht, bis ihnen das aufgefallen ist. Schließlich ist dieser Zyklus nicht so auffällig regelmäßig wie ein Uhrwerk.«
»Deshalb werden wir die Kridanflotte so zu manövrieren versuchen, dass ihre Schiffe in möglichst großer Zahl an die Stellen und in die Reichweite der Eruptionen kommen, die wir dank der Formel von Far Horizon vorausberechnen werden. Trotzdem sind wir ihnen immer noch im Verhältnis 1:1,8 unterlegen. Und ich muss niemandem von Ihnen erklären, was das bedeutet.«
»Dass wir trotzdem noch eine verdammte Menge Glück und all unser Können brauchen«, brummte van Deyk als Antwort, unhörbar für den Admiral. »Halleluja! Ich hoffe, wir haben alle unser Testament gemacht. Nur für alle Fälle.«
»Je nachdem, wann der Kampf ausbricht«, fuhr Takato fort, »haben wir ohnehin nur zwischen zwei und vier Eruptionsflares zur Verfügung, die in der vorausberechneten Zeit ausbrechen werden. Das bedeutet konkret …«
Er erläuterte den Plan im Detail.
Je länger er sprach, desto mehr musste Frost Captain van Deyk Recht geben. Selbst wenn alles wie geplant funktionierte, würde das Star Corps noch eine Menge Glück und die Unterstützung sämtlicher im Universum existierenden Schutzengel benötigen, um diese Schlacht für sich zu entscheiden. Außerdem stimmte sie auch van Deyks Einschätzung hinsichtlich der Gefährlichkeit der kridanischen Kommandanten zu, die im Fall einer sich abzeichnenden Niederlage nichts mehr zu verlieren hatten. Für eine von beiden Flotten würde die Schlacht das Ende bedeuten. Und es war nicht abzusehen, welche das sein würde.
Nachdem die Besprechung zu Ende war, wurden die Kommandanten entlassen, um auf ihre Schiffe zurückzukehren.
»Ich wünsche Ihnen und Ihrer Crew viel Glück, Commander Frost«, verabschiedete sich van Deyk an der Tür von ihr. »Und allen anderen Schiffen natürlich auch.«
»Danke, Captain, dasselbe wünsche ich Ihnen auch. Alles Gute!«
Und in Gedanken versunken machte sich Dana Frost auf den Weg zur STERNENFAUST.
*
An Bord der STERNENFAUST herrschte bereits rege Betriebsamkeit, als Frost das Schiff betrat. Der Befehl zur Kampfvorbereitung war an alle Schiffe ergangen, während sie noch im Hauptquartier zusammen mit den übrigen Kommandanten ihre Befehle erhalten hatte. Dementsprechend war die Besatzung dabei, das Schiff vorzubereiten.
Frost rief die Führungsoffiziere im Konferenzraum zusammen und erläuterte ihnen die Lage und die geplante Taktik.
»Unsere Flotte wird sich schnellstmöglich am Treffpunkt sammeln«, schloss sie. »Geschlossen fliegen wir anschließend von da aus nach Konors Stern. Sobald wir die vorgegebene Stellung erreicht haben, verlassen wir den Bergstrom-Raum in Angriffsformation, aber im Schleichflug. Wir sind der Abteilung von Admiralin Kalid unterstellt. Alles Weitere erfahren wir von ihr, wenn es so weit ist. Fragen?«
»Mit wie vielen Gegnern haben wir es zu tun?«, wollte Waffenoffizier Lieutenant Robert Mutawesi wissen.
»Insgesamt haben wir es mit einer 1,8-fachen Übermacht zu tun«, antwortete Frost. »Damit stehen unsere Chancen nicht schlecht. Besonders auch im Hinblick darauf, dass wir die neuen Jägerstaffeln zur Verfügung haben. Und bevor jemand fragt, ich habe mich bereits erkundigt. Unser ehemaliger Shuttle-Pilot Titus Wredan befindet sich noch in der Ausbildung und nimmt nicht an dieser Schlacht teil.«
»Mir riecht diese konzentrierte Großoffensive sehr nach einer Falle«, wandte
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