Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan
Rangabzeichen eines Captains trug. Er lächelte ihr zu.
»Van Deyk von der DAEDALOS«, stellte er sich vor.
»Frost von der STERNENFAUST«, antwortete sie und fügte hinzu: »Ungewöhnliches Treffen, zu dem man uns bestellt hat.«
Van Deyk nickte. »Und das bedeutet nichts Gutes«, stimmte er zu. »Wenn die Vermutung mit der Großoffensive der Kridan stimmt, stecken wir ganz schön in der Scheiße.«
Dana unterdrückte ein Schmunzeln bei van Deyks ungeschminkter Ausdrucksweise. Doch er konnte es sich leisten. Sie hatte schon von ihm gehört. Er stand in dem Ruf, ein ausgezeichneter Kommandant zu sein. Während des ersten Kridankrieges vor zwölf Jahren hatte er ein taktisches Manöver entwickelt, das seitdem in mehr als einer Schlacht von großem Nutzen gewesen war und nach ihm das »van-Deyk-Gambit« genannt wurde.
Prost hatte keine Gelegenheit mehr, etwas zu erwidern, denn Admiral Mark Takato, der Stabschef des Star Corps, betrat das Podium.
Er kam sofort zur Sache. »Meine Damen und Herren, Sie alle wissen von der Flotte, die die Kridan in der Nähe des Rasina-Sektors gesammelt haben – genau gesagt im Konor-System. Wir wissen nicht, wann und wo sie zuschlagen wird. Sicher ist nur, dass sie zuschlagen wird. Sie haben keine andere Wahl, denn die Friedensbewegung der Ketzer wird immer einflussreicher.« Er machte eine kurze Pause. »Diese Tatsache allerdings macht den bevorstehenden Angriff umso gefährlicher. Die regierungstreuen Kridan – und das ist immer noch die Mehrheit der Tanjaj – sind verzweifelt und haben nichts mehr zu verlieren. Ihre einzige Option lautet Sieg oder Tod. Und ich muss keinem von Ihnen erklären, was eine solche Haltung in einem Soldaten bedeutet.«
»Großartig!«, murmelte van Deyk. »Ein Haufen selbstmörderischer Fanatiker hat uns gerade noch gefehlt! Die Wahnsinnigen unter uns: Bitte treten Sie vor und melden Sie sich freiwillig!«
Der Mann, der an van Deyks anderer Seite saß, verbiss sich hörbar das Lachen, und auch Frost musste ein Schmunzeln unterdrücken. Captain van Deyk hatte wirklich einen eigenartigen Humor.
»Aber«, setzte Takato seine Ausführungen fort, »wir haben neue Informationen erhalten, die uns zum Sieg verhelfen werden. – Mr. Jackson, Sprecher von Far Horizon, wird Ihnen die Hintergründe darlegen.«
Der Konzernsprecher trat ans Mikrofon und aktivierte den Bildschirm an der Wand. Darauf wurde das System sichtbar, das unter dem Namen »Konors Stern« in den Sternenkarten registriert war.
»Die meisten von Ihnen kennen Konors Stern zumindest dem Namen nach«, begann er übergangslos seine Ausführungen. »Diese Sonne ist ein astrophysikalisches Wunderwerk und eine kleine Hölle für sich.«
Noch jemand mit einem schrägen Humor , dachte Frost.
»Konor wird von 16 Planeten umkreist. Ursprünglich waren es wahrscheinlich mal 18, doch die beiden inneren Planeten fielen irgendwann den gewaltigen Sonneneruptionen zum Opfer. Wie Sie sehen können, wird Konor von einem Asteroidengürtel umkreist, der vor dem ersten Planeten liegt. Die Eruptionen und Flares erfolgen immer noch und sind äußerst heftig. Far Horizon hatte auf dem äußersten Planeten eine Forschungsstation eingerichtet, deren Besatzung diese Eruptionen studierte, um Konzepte zu entwickeln, diese ungeheure Energie nutzbar zu machen. Dabei sind einige Besonderheiten zutage getreten.«
Franz Jackson machte eine kurze Pause, ehe er fortfuhr. »Die Eruptionen stören den Funkverkehr in erheblichem Maße und beeinträchtigen auch die Fernortung. Im Nahbereich fällt das nicht so sehr ins Gewicht. Das Wichtigste ist – und hier komme ich jetzt zu dem Vorteil, den Admiral Takato erwähnte –, dass es uns gelungen ist, die Intervalle der Eruptionen und Flares zu berechnen. Zwar sind diese Berechnungen noch nicht hundertprozentig ausgereift, aber sie erzielen schon jetzt eine Trefferquote von 92 %. Far Horizon stellt die Formel für diese Berechnungen dem Star Corps zur Verfügung.«
Er nickte Takato zu und Überließ dem Admiral wieder das Pult.
»Die Kridan haben Konors Stern gerade wegen des durch diese Flares verursachten Ortungsschattens als Sammelpunkt ausgewählt«, fuhr Takato fort, »weil sie hoffen, dass wir erstens dieses abgelegene System nicht ständig beobachten und zweitens ihren Aufmarsch, falls wir ihn anmessen sollten, für fehlerhafte Werte halten, die durch die Eruptionen verursacht werden. Diese Annahme ist grundsätzlich richtig, wie Sie feststellen werden, sobald Sie
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