Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt

Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt

Titel: Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
Vom Netzwerk:
bevorstehenden Invasion erfahren hatten. Aber wie war das möglich?
    Er stellte eine Verbindung zu den Schiffen der Bergbauteams her. »Landen Sie und nehmen Sie die Minen in Besitz«, wies er deren Subkommandanten Keris Nolar an. »Beginnen Sie schnellstmöglich mit dem Abbau.«
    »Jawohl, Kommandant«, bestätigte Nolar. »Aber ich muss Sie darauf aufmerksam machen, dass die Instandsetzung der Minen voraussichtlich sehr lange dauern wird. Eine genauere Zeiteinschätzung werde ich erst abgeben können, nachdem ich den Schaden begutachtet habe.«
    »Dessen bin ich mir bewusst, Subkommandant. Tun Sie Ihr Möglichstes.« Er unterbrach die Verbindung und rief einen anderen Flottenverband. »Verminen Sie den Orbit aller besiedelten Planeten, damit kein Shisheni-Schiff entkommt«, ordnete er an.
    Wenige Stunden später erhielt er die Meldung, dass alle Kolonien auf den fünf besiedelten Planeten mit Ausnahme von Shishena vollständig verlassen und die Siedlungen ebenfalls zerstört worden waren. Siron bewunderte diese Taktik der Shisheni. Sie sorgten dafür, dass ihre Angreifer es so schwer wie möglich hatten und möglichst nichts von dem bekamen, was sie haben wollten. Er war gespannt, wie es auf ihrer Hauptwelt aussehen mochte. Denn es war höchst unwahrscheinlich, dass sich das gesamte Volk aus seinem eigenen Sonnensystem entfernt hatte, um es kampflos den J’ebeem zu überlassen.
    Es sollte sich zeigen, dass er mit dieser Einschätzung zwar Recht hatte. Trotzdem wartete eine weitere unangenehme Überraschung auf ihn.
    Nachdem sein Schiff in die Umlaufbahn um Shishena eingeschwenkt war und den Planeten gescannt hatte, stand fest, dass sämtliche Siedlungen vollständig mit Emuyili überzogen waren, die Häuser, die Straßen, die Flächen dazwischen und die wenigen Raumhäfen, die es gab. Letztere waren vollkommen leer und die Straßen verlassen. Kein shishenisches Schiff befand sich im Orbit oder in Ortungsreichweite. Es war, als existierten die Schiffe nicht mehr.
    Dafür fanden die Scanner etwas anderes. Vor der Siedlung, die wohl die Hauptstadt darstellte, lagen über sechstausend Shisheni sauber in Elfergruppen aufgereiht – reglos und tot, wie weitere Scans zeigten.
    Siron ließ einen Funkkanal auf allen Frequenzen öffnen. »Hier spricht Siron Talas, Kommandant der 187. Flotte der ruhmreichen Söhne von Ebeem.«
    Die traditionelle Vorstellungsfloskel kam ihm ungeheuer lächerlich vor. Er fuhr rasch fort: »Betrachten Sie Ihr Sonnensystem als besetzt und für das ebeemische Reich annektiert. Jeder Widerstand ist zwecklos.«
    Noch so ein sinnloser, arroganter Spruch, der ihm zuwider war. Allein schon deshalb rechnete er nicht mit einer Antwort. Doch zu seiner hinter einer unbeweglichen Maske wohl verborgenen Überraschung erfolgte sie prompt. Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht eines Sauroiden.
    »Hier spricht Sishu’a, gewählte Herrscherin aller Shisheni. Sie sind nichts anderes als Diebe, die gekommen sind, um unser Emuyili zu stehlen. Falls Sie tatsächlich geglaubt haben, wir würden es Ihnen widerstandslos überlassen, nur weil Sie mit einer Übermacht gekommen sind, so irren Sie sich. Sicher haben Sie bereits bemerkt, dass wir unsere Minen auf den Förderwelten zerstört haben. Ferner haben wir jeden Vorrat an Roh-Emuyili vernichtet, desgleichen alle Verarbeitungsanlagen. Außerdem haben wir Sämtliche Konstruktionspläne für diese Anlagen aus den Datenbanken gelöscht und alle schriftlichen Aufzeichnungen ebenfalls vernichtet.« Sishu’a ließ diese Nachricht kurz auf die J’ebeem wirken. »Darüber hinaus finden Sie sämtliche Konstruktionsingenieure und auf Emuyili spezialisierte Bergbau- und Verarbeitungstechniker vor der Stadt. Sie haben sich freiwillig das Leben genommen, damit ihr Wissen nicht in eure diebischen Hände fällt.« Sishu’a raschelte zufrieden mit ihren Schuppen. »Mit anderen Worten: Sie werden nicht bekommen, was Sie haben wollen. Das Klügste wäre demnach, wenn Sie wieder nach Hause fliegen und uns ein für alle Mal in Ruhe lassen.«
    Sirons Bewunderung und Hochachtung für die Shisheni stieg gewaltig. Zu solchen Opfern wäre kaum ein J’ebeem bereit. Außerdem hatte er das Gefühl, dass die Möglichkeiten der Shisheni noch lange nicht ausgeschöpft waren und sie wahrscheinlich noch andere unangenehme Überraschungen für die J’ebeem auf Lager hatten. Deshalb war er geneigt, Sishu’a Recht zu geben, dass es wirklich das Beste wäre, wenn die Flotte umkehrte und die

Weitere Kostenlose Bücher