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Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2)

Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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aufgeklärt werden, sodass zumindest keine offenen Fragen zurückgeblieben sind.«
     
    *
     
    »Ich brauche Ihren Rat, Bruder William«, sagte Dana, während sie in einem der Aufenthaltsräume der STERNENFAUST Platz nahm. Sie hatte sich aus dem Getränkeautomaten einen Becher mit Kaffee gezogen und war mit dem Ergebnis recht zufrieden.
    »Die Vorräte, die Sergeant Ndogo von Pictoris Major III geordert hat, sind gestern mit der Fähre eingetroffen«, sagte Bruder William. »Ich nehme an, dass dabei auch Kaffeepulver war.«
    Bruder William war ein Angehöriger des Wissenschaftlerordens der Christophorer und diente an Bord der STERNENFAUST mit den Privilegien eines Offiziers, ohne tatsächlich in die militärische Hierarchie eingebunden zu sein. Am besten wurde seine Funktion wohl als die eines Beraters beschrieben.
    Dana kannte ihn längst gut genug, um zu wissen, dass die schüchterne Art des jungen Mannes täuschte. In Wahrheit wusste er sehr genau, wovon er sprach und er hatte bisher vor allem bei der Kontaktaufnahme zu fremden Spezies großes Geschick bewiesen.
    Frost nippte an ihrem Kaffee.
    »Erzählen Sie, was Sie auf dem Herzen haben, Captain!«
    »Es geht um Stephan van Deyk.«
    »Er scheint mir sehr kompetent zu sein«, urteilte William, »auch wenn ich mir da natürlich nur bedingt ein Urteil erlauben darf.«
    »Nein, das sehen Sie schon richtig – und genau das ist das Problem, das ich mit ihm habe. Er ist fünfzehn Jahre älter und erfahrener als ich, hat zuletzt mit der DAEDALUS einen Schweren Kreuzer kommandiert, während ich nur die Kommandantin eines Leichten Kreuzers bin und zeigt mir einfach bei jeder Gelegenheit, dass er schneller und besser entscheiden würde als ich!« Dana seufzte hörbar. »Ich habe meinen Job im Griff, wie ich denke, und leide eigentlich auch nicht unter Minderwertigkeitsgefühlen – aber wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich einfach zugeben, dass van Deyk noch etwas mehr drauf hat!«
    »Wundert Sie das? Sie haben die Faktoren selbst aufgezählt, mit denen das zusammenhängt, Captain. Sie können sich noch so viel Mühe geben, Erfahrung ist nicht zu ersetzen. Eines Tages wird jemand anders vielleicht etwas Ähnliches über Sie sagen!«
    »Aber dieser jemand ist dann in der Regel ein Untergebener und kein Vorgesetzter – falls ich nicht irgendeine Dummheit begehe und man mich zurückstuft, wie es bei van Deyk der Fall war!«
    »Vielleicht sollten Sie sich mal mit Admiral Rudenko über dieses Problem unterhalten, Captain«, schlug der Christophorer vor.
    »Wie kommen Sie jetzt auf den Admiral? Der ist nun wirklich nicht der geeignete Kummeronkel für mich.«
    »Rudenko wurde vor 17 Jahren mit achtundzwanzig der jüngste Admiral in der Geschichte des Star Corps. Er hatte es nicht nur damit zu tun, in der Regel ältere und erfahrenere Untergebene zu kommandieren, sondern auch noch mit dem Vorwurf, seine Karriere nicht allein seiner Begabung, sondern auch politischer Protektion zu verdanken.«
    Frost schmunzelte leicht. »Ihr Vorschlag, die Sache mit dem Admiral zu besprechen war aber jetzt nicht wirklich ernst gemeint, oder?«
    Bruder William erwiderte das Schmunzeln. »Nein, Ma’am. Es war nur eine Anregung zum Nachdenken. Im Übrigen war das, was zu van Deyks Degradierung geführt hat, keine Dummheit, sondern war ein Akt der Menschlichkeit.«
    »Ja, da haben Sie wohl Recht.«
    »Und sagen Sie nicht, dass Ihnen das nicht hätte passieren können! Mit Verlaub, aber dazu kenne ich Sie zu gut. Es gibt Situationen, in denen jede Entscheidung, die Sie treffen, Sie nur tiefer in das Dilemma hineinführt anstatt Sie daraus zu befreien. Das ist nun mal so.«
    »Meine Frage ist, wie ich mich van Deyk gegenüber verhalten soll?«, präzisierte Frost.
    »Meiner Beobachtung nach ist auch für ihn die Situation nicht leicht. Versetzen Sie sich in seine Lage: Sie müssen den Befehlen eines Vorgesetzten folgen, von dem sie zu wissen glauben, dass seine Fähigkeiten geringer sind als ihre eigenen.«
    »Diese Gefühl kenne ich zu genüge!«, erwiderte Dana lächelnd.
    »Ich würde Ihnen raten, die Situation sachlich zu betrachten. Freuen Sie sich darüber, einen so außergewöhnlich fähigen Ersten Offizier zu haben, der Sie vielleicht vor der einen oder anderen Fehlentscheidung bewahren wird. Nutzen Sie seine Kompetenz für Ihre eigene Führung und vermuten Sie nicht unterschwellig jemanden, der daran denkt, jederzeit eine Meuterei anzuzetteln. Van Deyk denkt nicht im Traum daran, Ihnen Ihren

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