Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)
Lösung.«
*
Die STERNENFAUST trat drei Lichtstunden von der Porta entfernt aus dem Bergstrom-Raum aus. Im Schleichflug strebte sie auf das Wurmloch zu und nutzte dazu die Austrittsgeschwindigkeit von 0,34 LG. Insgesamt vier Dronte-Schiffe patrouillierten in der Nähe des Wurmlochs herum. Aber da die STERNENFAUST ihren Antrieb und auch ansonst sämtliche verräterischen Systeme abgeschaltet oder auf ein Minimum reduziert hatte, war sie kaum zu orten.
Und wenn, dann wird es zu spät sein! , dachte Dana.
Inzwischen war es gelungen, den Plasma-Schirm wieder auf 50 Prozent seiner Leistung zu bringen. Aber im Moment war auch diese Defensivbewaffnung deaktiviert, da auch sie verräterische Signaturen aussandte, die von den Dronte angepeilt werden konnten.
Die Zeit verrann quälend langsam.
Acht Stunden später traten dreizehn weitere Dronte-Einheiten aus dem Zwischenraum. Aber sie würden die Porta nicht mehr rechtzeitig erreichen, um in das Geschehen noch eingreifen zu können.
Erst kurz vor der Porta wurden die Dronte-Schiffe auf die STERNENFAUST aufmerksam und eröffneten das Feuer. Der erste Treffer konnte durch den notdürftig wiederhergestellten Plasma-Schirm abgewehrt werden, aber ein weiterer Treffer ging in den Maschinentrakt und zerstörte das Impulstriebwerk. Ein Teil der Energieversorgung fiel aus. In einem Drittel des Schiffs gab es keine künstliche Schwerkraft mehr.
Jetzt tritt der Plan in seine entscheidende Phase , dachte Dana. Es geht um alles oder nichts. Sie berührte das Projektil, dass ihr als Talisman um den Hals hing. Bedenke, dass du sterblich bist. Nie hattest du so viel Grund daran zu denken wie jetzt.
*
Auf der Alpha Seite des Wurmlochs wartete die NEPTUN auf die Ankunft der STERNENFAUST. Sie befand sich gerade einmal eine halbe astronomische Einheit von der Porta entfernt und Lieutenant Batista ließ die Ortungssysteme auf Hochtouren laufen.
Außerdem hatte Commodore Soldo einen Teil seiner Flotte in Bewegung gesetzt, um gegen eventuelle Verfolger zu kämpfen, die versuchten, der STERNENFAUST zu folgen.
Tong wirkte von Stunde zu Stunde angespannter. In den letzten Tagen hatte er sich kaum Schlaf gegönnt. Er wusste, dass Danas Entscheidung, die NEPTUN vorauszuschicken, richtig gewesen war. Die Übermittlung der gewonnenen höchst bedenklichen Informationen hatte absoluten Vorrang. Auch vor dem Leben einer Raumschiffcrew, denn es ging hier möglicherweise um das Schicksal der gesamten Menschheit. Außerdem hätte die NEPTUN der STERNENFAUST wohl kaum wirklich helfen können.
Dennoch …
Das waren Dinge, die Tong der Verstand sagte. Und auch, wenn der Commander mit dem regungslos wirkenden asiatischen Gesicht nach außen hin nicht viel von seinen Emotionen zu zeigen pflegte, so hieß das nicht, dass er keine hatte.
Plötzlich war auf dem Hauptbildschirm der Neptun zu sehen, wie die STERNENFAUST in der Porta des Wurmlochs erschien. Umkränzt von einem wabernden Ring aus Licht.
Im nächsten Moment explodierte das Schiff.
Die STERNENFAUST wurde zu einem glühenden Feuerball. Eine künstliche Sonne, die kurz aufschien und einen Augenblick später für immer verlosch.
Tong starrte sprachlos vor Entsetzen auf den Bildschirm.
Er hörte kaum zu, als Batista starke Turbulenzen innerhalb des Wurmlochs meldete, die wahrscheinlich mit einem der gefürchteten Outbursts an 5-D-Strahlung einhergehen würde.
Tong saß einfach nur da und konnte nicht fassen, was geschehen war …
*
Dunkelheit.
Enge.
Wie in einem Sarg.
Zeitlosigkeit.
Alles Merkmale des Todes.
Dana Frost hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war und ob es überhaupt noch eine Zeit gab.
Sie erwachte durch ein grelles Licht und eine furchtbare Kraft, die ihr plötzlich auf die Brust drückte und sie kaum atmen ließ. Sie brauchte eine Weile, um zu begreifen, dass es die ganz normale Schwerkraft war, die auf ihr lastete.
Ihre Gedanken glitten zurück in die jüngste Vergangenheit, versuchten zu rekapitulieren, was geschehen war.
Kurz vor Erreichen der Porta sich die Besatzung in die Rettungskapseln des Schiffs begeben. Diese wiesen Ähnlichkeit mit Särgen auf, nur dass es einen Kopfhörer und ein Fenster gab. Man legte sich hinein, ließ sich aussetzen und schwebte im Anschluss mit der Austrittsgeschwindigkeit weiter. Ein Bergstrom-Sender sorgte dafür, dass man angepeilt werden konnte. Automatisch wurde einem ein starkes Betäubungsmittel injiziert, um den Metabolismus so weit wie möglich
Weitere Kostenlose Bücher