Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)
dreißig Prozent herunter.
Beim nächsten schweren Treffer war der Plasma-Schirm weg, das war Frost durchaus klar.
Die Maschinen liefen auf Hochtouren.
Lieutenant Jefferson und seine Techniker-Crew versuchten, das Letzte aus den Aggregaten herauszuholen. Die Raketen wurden gestartet, um die Verfolger zu bremsen.
Sobald die STERNENFAUST den Pulk der Feindschiffe verlassen hatte, brauchten die Karalonier keine Hemmungen mehr zu haben, ihre Waffen einzusetzen. Obwohl Trefferwahrscheinlichkeit als auch die Wirkung des einzelnen Treffers mit wachsender Distanz abnahm, war das Risiko für die STERNENFAUST Crew noch immer erheblich.
Eine ganze Reihe von Fernschüssen der Karalonier ging daneben, doch da …
»Plasma-Schirm zusammengebrochen!«, rief David Stein.
»Jetzt geht es ans Eingemachte!«, lautete van Deyks Kommentar.
*
Während im Maschinentrakt fieberhaft daran gearbeitet wurde, den Plasma-Schirm wiederherzustellen, holten die Verfolger immer weiter auf. Außerdem waren mindestens fünf gegnerische Einheiten auf Abfangkurs gegangen. unter normalen Umständen hatten sie zwar keine Chance, die STERNENFAUST vor ihrem Eintritt in den Bergstrom-Raum tatsächlich zu stellen, um dann für ein Gefecht auf Parallelkurs zu gehen, aber das konnte sich sehr schnell ändern. Die STERNENFAUST brauchte nur einen Treffer in eines ihrer Triebwerke zu erhalten, wodurch sich die Beschleunigung nicht mehr durchhalten ließ.
Die Stunden krochen dahin.
Ein weiterer Treffer sorgte für einen Hüllenbruch im Heckbereich. Eine ganze Sektion musste geräumt werden. Es handelte sich überwiegend um einen Bericht mit Kabinen und Freizeitanlagen, der in der momentanen Gefechtssituation kaum besetzt war. Drei Tote und zwölf Verletzte waren die Bilanz dieses Treffers.
Die Sektion wurde abgeschottet.
»Eintritt in den Bergstrom-Raum möglich!«, erklang endlich die erlösende Meldung von Lieutenant Santos. »Bergstromaggregat aktiviert!«
Kurz bevor die Sternenfaust in den Zwischenraum wechselte, wurde sie noch einmal getroffen, allerdings nur gestreift. Der glücklicherweise unbesetzte Hangar der L-1 wurde vollkommen verwüstet. Die Raumfähre selbst war zu einem geschmolzenen Klumpen Metall geworden …
*
Dana Frost atmete tief durch.
Ein paar Tage Bergstrom-Flug lagen jetzt vor der Crew. Zeit, um die nötigsten Reparaturen durchzuführen, bevor man das Wurmloch passieren konnte. Dort war es allerdings notwendig, den Zwischenraum wieder zu verlassen. Eine Durchquerung der Porta war im Bergstrom-Raum nicht möglich. Man hatte mit Sonden entsprechende Experimente durchgeführt, die ergeben hatten, dass kein Raumschiff die dabei wirksamen interdimensionalen Kräfte überstehen konnte.
Es ist nur zu hoffen, dass Michael Tong es mit seiner NEPTUN bereits geschafft hat , dachte sie.
Dana erhob sich aus ihrem Schalensitz und wandte sich an van Deyk. »Ihr Plan war richtig, I.O.«
»Danke, Ma’am.«
»Sie haben jetzt die Brücke.«
»Jawohl, Captain.«
*
Dana Frost fand sich im provisorischen Labor ein, das für von Schlichten und seine Wissenschaftlergruppe eingerichtet worden war. Außerdem rief sie noch den Leitenden Ingenieur der STERNENFAUST und Bruder William hinzu.
»Gentlemen, die Karalonier verfügen über eine gewaltige Armada an Schiffen, von denen die meisten unserer Einheiten überlegen sind. Außerdem scheinen sie von einem ungebändigten Expansionsdrang erfüllt zu sein …«
»Captain, Sie sollten diesen Begriff – Karalonier – nicht für diese Monstren verwenden!«, wandte von Schlichten ein. »Das war die Bezeichnung der Karalon-Siedler, die sie sich selbst gegeben hatten, als sie voller Optimismus versuchten, sich im Trans-Alpha Gebiet ein neues Leben aufzubauen. Aber die Karalonier existieren nicht mehr, auch wenn mancher von ihnen noch als körperliche Hülle vorhanden sein mag.«
Frost reagierte gelassen.
Angesichts dessen, was sie und ihre Crew gerade hinter sich hatten, dachte sie nicht daran, sich darüber aufzuregen, dass von Schlichten ihr einfach ins Wort fiel. Außerdem brauchte sie die Fähigkeiten dieses genialen Wissenschaftlers im Moment dringender denn je.
»Welchen Begriff sollte ich Ihrer Meinung nach wählen, Professor?«, fragte sie zurück, und es gelang ihr dabei sogar, jeden spitzen oder ironischen Unterton zu vermeiden.
»Warum nennen wir sie nicht so wie sie sich selbst?«, fragte Jefferson. Er erntete dafür erstaunte Blicke. Daraufhin berichtete der
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