Sternenfaust - 042 - Einsatzziel Sharrakk-Station
können, sollte einmal ein Notfall eintreten.«
Sie projizierte die nächste Ebene auf den Schirm. »Ebenen U4 und U3 sind im Grundriss identisch und beherbergen ausschließlich Wohneinheiten.«
»Wie viele Starr sind – vielmehr waren dort stationiert?«, fragte Roy Takashi.
»Zu meiner Zeit 157, ausschließlich Wissenschaftler und Techniker. Ich denke, wir können davon ausgehen, dass einige bei der Eroberung der Station gefallen sind. Die Überlebenden …« Tishaga zögerte kurz. »Die Überlebenden dürften inzwischen Besessene sein. Ich weiß natürlich nicht, ob die Dronte die Station überhaupt besetzt halten. Sie war nie sehr bedeutend. Und nach allem, was ich inzwischen über die technischen Fähigkeiten und den wissenschaftlichen Stand der Dronte erfahren habe, besteht nach meiner Einschätzung sogar die Möglichkeit, dass sie die Station aufgegeben haben. Oder dass sie die nur mit einer Notbesatzung halten.«
»Was wir erst erfahren werden, wenn wir dort sind, weshalb Spekulationen uns nicht weiterbringen«, wandte Captain Tenbrink wegwerfend ein.
Zu Danas heimlichen Freunde widersprach ihm Sergeant Amato nachdrücklich. »Um eine wirkungsvolle Taktik ausarbeiten zu können, brauchen wir alle Informationen, Captain, die wir bekommen können. Tishaga kennt die Station, und ihre Spekulationen, wie Sie es nennen, sind deshalb wohlbegründet. Ich werde sie keinesfalls von der Hand weisen. – Fahren Sie bitte fort, Tishaga. Vor allem wäre auch interessant zu wissen, wie klein eine Notbesatzung sein muss, damit die Station funktionsfähig bleiben kann.«
»Dazu sind nicht sehr viele Starr nötig. Auf Sharrakk gibt es nur drei Forschungsrichtungen: Waffentechnik – die größte Abteilung –, Astrophysik und eine unbedeutende pharmazeutische Abteilung, die nur den Bedürfnissen der Station diente. Sharrakk ist eine Wüstenwelt. Wir haben dort Medikamente und Lotionen erforscht, mit denen sich der Aufenthalt auf so einer Welt besser aushalten lässt. Diese Abteilung ist so unbedeutend, dass es nicht notwendig wäre, sie weiter zu betreiben. Astrophysik ist ebenfalls nicht allzu wichtig. Für die waffentechnische Abteilung sind, wenn sie in vollem Umfang aufrecht erhalten werden soll, ungefähr siebzig Starr notwendig.«
Tishaga machte eine nachdenkliche Pause. »Die Dronte brauchen möglicherweise weniger. Und wenn sie die Station einfach nur funktionsfähig halten wollen, ohne dort Forschungen zu betreiben, braucht man nicht mehr als zwanzig.«
Amato nickte zufrieden. »Das heißt, wir hätten es mit mindestens zwanzig und wahrscheinlich nicht mehr als 160 Dronte zu tun.«
»Falls sie die Funktion der Station in vollem Umfang beibehalten haben«, schränkte Tishaga ein. »Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass sie sie zweckentfremdet und ihre Besatzung aufgestockt haben. Obwohl ich das für eher unwahrscheinlich halte. Dennoch sollten wir mit dieser Möglichkeit rechnen.«
»Die Wahrheit darüber werden wir erfahren, wenn wir dort sind«, warf Tenbrink nochmals ungeduldig ein. »Wir sollten diese Besprechung verdammt noch mal nicht mit sinnlosen Spekulationen vergeuden.«
Dana öffnete den Mund, um ihm darauf eine passende Antwort zu geben, doch wieder kam Sergeant Amato ihr zuvor. Er fixierte Tenbrink mit seinen Schlangenaugen.
»Wenn Sie unsere Vorgehensweise langweilt, Captain, können Sie gern zu Ihren sonstigen Pflichten zurückkehren«, beschied er ihm kalt. »Da wir Marines diejenigen sein werden, die in die Station eindringen, ist Ihre Anwesenheit bei der Planung dafür ohnehin nicht vonnöten.«
Tenbrink hielt den Blick des Mannes nicht lange aus und blickte zur Seite. »Das könnte Ihnen so passen, Sergeant! Ich trage die Verantwortung für die Mission und werde ganz sicher nicht die Leitung bei der Planung aus der Hand geben.«
Amato gestatte sich ein süffisantes Lächeln. »Captain Tenbrink, laut ausdrücklicher Anweisung des Lord Managers Jurij R. Diaz obliegt die komplette Leitung des Einsatzes mir . Ihr Schiff ist lediglich das Transportmittel, das uns zum Einsatzort bringt. Und falls Sie keine konstruktiven Beiträge für die Planung leisten können – oder wollen –, schlage ich vor, Sie halten sich zurück und lassen uns unsere Arbeit tun.«
Dana musste sich mit Gewalt ein schadenfrohes Lachen verkneifen und bemerkte an den betont ausdruckslosen Gesichtern ihrer Leute, dass es denen nicht besser ging. Der Sergeant der Genetic-Marines war ihr jetzt beinahe
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