Sternenfaust - 042 - Einsatzziel Sharrakk-Station
astrophysikalischen und waffentechnischen Forschungen. Eine kleine, kaum bedeutende Abteilung beschäftigte sich auch mit pharmazeutischen Forschungen, aber niemals mit Genetik. Das kann ich Ihnen versichern.«
Jackson nickte. »Jedenfalls ist diese Vermutung der Grund, weshalb die Genetics ebenfalls an den Hauptrechner der Station wollen. Tishaga ist wohl die einzige überlebende Starr, die sich auf der Station auskennt und auch die Zugangscodes weiß.«
»Falls die nicht in den letzten Jahren von meinen Leuten oder jetzt durch die Dronte geändert wurden«, betonte Tishaga.
»Dieses Risiko müssen wir eingehen.« Er sah Dana und van Deyk an. »Ich würde Ihnen empfehlen, ein Auge auf die Genetics zu haben. Vielleicht tue ich ihnen Unrecht, aber ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass sie jeden Vorteil für sich nutzen werden, den sie finden können. Und ich hege ebenfalls den Verdacht, dass sie diese Vorteile nicht mit uns zu teilen gedenken.«
»Ich verstehe, Sir.«
»Kooperieren Sie mit den Genetics auf faire Weise, Captain, aber lassen Sie sich von denen nicht die Butter vom Brot nehmen.«
Dana sah ihren Vorgesetzten indigniert an. »Wann hätte ich das schon jemals getan, Sir?«
»Noch nie, soweit ich weiß«, gab Jackson schmunzelnd zu. »Also fangen Sie nicht gerade jetzt damit an. Und sehen Sie zu, dass Sie in einem Stück wieder zurückkommen.«
»Jawohl, Sir.«
»Um es noch einmal ganz klar zu sagen, Captain. Sie unterstehen meinem Befehl und Ihrem gesunden Menschenverstand. Captain Tenbrink hat Ihnen gar nicht zu sagen, auch wenn er sich das mit Sicherheit einbilden wird. Wenn er Probleme macht, lassen Sie ihn einfach zurück und führen Sie die Mission allein durch.«
»Ja, Sir. Muss ich sonst noch etwas wissen?«
Jackson schüttelte den Kopf. »Nein. Alle relevanten Informationen über die Sharrakk-Station wird Tishaga Ihnen mitteilen. Viel Erfolg.«
»Danke, Sir. Den können wir gebrauchen.«
Jackson nickte ihnen kurz zu und eilte hinaus. »Nun, jetzt wissen wir, weshalb Captain Tenbrink Sie unbedingt an Bord seines Schiffes haben wollte, Tishaga«, wandte sich Dana an die Starr, nachdem er gegangen war.
»In der Tat«, bestätigte sie. »Wer mich an Bord hat, ist dem anderen gegenüber im Vorteil und kann notfalls unabhängig agieren.«
»Das denke ich auch«, stimmte Dana ihr zu. »Diesmal ist Ihr Quartier auf jeden Fall geräumiger als das, in dem Sie sich aufhalten mussten, als Sie das letzte Mal hier waren.«
Da die STERNENFAUST unter normalen Umständen keine Kapazität hatte, zusätzliche 57 Leute aufzunehmen, hatte die für die Versorgung zuständige Sergeant Wanda Ndogo das Wunder fertiggebracht, die geretteten Starr und die Crew der STERNENFAUST auf engstem Raum zusammenzupferchen. Tishaga hatte zusammen mit elf anderen Starr mit Decken auf dem Boden des Konferenzraumes nächtigen müssen. Andere mussten sehr zum Missfallen des Leitenden Ingenieurs Simon E. Jefferson im Maschinenraum in den Gängen zwischen den einzelnen Maschinenblöcken lagern.
»Die Enge hat mir nichts ausgemacht, Captain«, versicherte Tishaga. »und meinen Kameraden auch nicht. Wir waren viel zu froh, noch am Leben zu sein und eine Chance zu haben, das auch weiterhin bleiben zu können. Trotzdem freue ich mich, es jetzt wohl etwas geräumiger zu haben.«
»Das kann ich Ihnen versichern. Wenn Sie sich eingerichtet haben, würde ich mich freuen, wenn sie an einer kleinen Vorbesprechung teilnehmen würden, um unsere Vorgehensweise zu planen, wenn wir Sharrakk erreicht haben. – I.O., zeigen Sie unserem Gast bitte das Quartier.«
»Mit Vergnügen. Wenn Sie mir bitte folgen wollen, Tishaga.«
Dana kehrte auf die Brücke zurück. »Lieutenant Jamil, geben Sie mir eine Verbindung zur SONNENWIND.«
»Verbindung steht«, meldete Jamil gleich darauf.
Auf dem Schirm erschien das Gesicht von Captain Tenbrink. »Was gibt es?«, fragte er kurz angebunden.
»Wir werden zusammen mit Tishaga eine Vorbesprechung über unsere Vorgehensweise durchführen, Captain«, antwortete Dana. »Möchten Sie zu diesem Zweck an Bord kommen oder wünschen Sie eine Videokonferenz?«
»Videokonferenz«, entschied Sanjuro M. Tenbrink knapp. »Wenn wir zu Ihnen an Bord kämen, würden wir zu viel Zeit verlieren, in der Sie die Starr schon einmal vorab ausquetschen und uns am Ende einen Teil ihrer Informationen vorenthalten könnten.«
Dana musste sich beherrschen, um Tenbrink darauf keine giftige Antwort zu geben.
Weitere Kostenlose Bücher