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Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania

Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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stimmte nicht mehr mit dem Lauf der Dinge und dem Lauf der Zeit. Er ist der erste Friedens-Deserteur …
    Sie hatte noch keine Vorstellung darüber entwickelt, wie sie sich selbst diesem Kridan gegenüber verhalten sollte. Und obwohl die zuständigen Stellen beim Hohen Rat und beim Star-Corps umgehend informiert worden waren, hatten sie noch keine Rückmeldung mit den notwendigen Anweisungen erhalten.
    Wahrscheinlich sind sich die hohen Damen und Herren selbst noch nicht im Klaren darüber, was sie mit ihm anfangen sollen …
     
    *
     
    Während Dana kaum Zeit blieb, Atem zu holen, geschweige denn, die rasante Entwicklung gedanklich gründlich zu verarbeiten, saß Laetitia Frysher im Mannschaftsraum der STERNENFAUST und plauderte mit ehemaligen Kollegen. Aus einem offenen Schott, das in einen Gang führte, drang intensiver Essensgeruch zu ihnen. Schräg gegenüber befand sich eine der Bordküchen und direkt daneben eine der beiden Kantinen, über die das Schiff verfügte. Philipp Harris beobachtete amüsiert, wie Laetitias Nasenflügel zu beben begannen.
    »Lass uns rübergehen«, sagte er. »Du siehst hungrig aus …«
    Laetitia grinste. »Und du lass gut sein«, erwiderte sie mit einem spöttischen Grinsen. »Die Geierköpfe haben keine schlechte Küche, sehr kalorienhaltig, sehr nahrhaft und es schmeckt jedes Mal so, dass man den Napf leer putzt, ob man will oder nicht …«
    »Napf?«, fragte Tommy Caruso erstaunt.
    »Kridan benutzen zum Essen schmale, lang gezogene löffelähnliche Gegenstände«, sagte Laetitia. »Für sie ist es das optimale Besteck um einerseits die Näpfe auszukratzen, andererseits die Nahrung in ihre Schnäbel zu schieben. Aus diesem Grund verwenden sie auch kaum flache Teller, sondern überwiegend kleine Schüsseln, deren Ränder nach innen gewölbt sind …«
    »Komisch«, entgegnete Harris. »Über so was hab ich mir bisher keine Gedanken gemacht. Bis eben dachte ich, unsere Laetitia müsse sich seit Monaten von Körnern, Würmern und Maden ernähren.«
    »Kridan haben mit Amseln so viel am Hut, wie du mit Garnelen«, antwortete Laetitia.
    »Wie kommst du auf Garnelen?«, fragte Caruso.
    »Sind das keine Garnelen, die nebenan gebrutzelt werden? Es riecht zumindest so …«
    »Nein …«, wehrte Harris ab. »Wenn ich mich nicht täusche, gibt es heute Braten-Nockerl von weganischem Kriechhasen. Das Tier ist so lecker, dass sich Umweltschützer auf der Wega dafür stark machen, Abschussquoten einzuführen, weil es sonst bald nur noch Zuchtkriecher gibt und die schmecken nicht halb so gut …«
    »Das heißt, mittlerweile seid ihr auf der STERNENFAUST alle verweichlicht«, sagte Laetitia. »Esst nur noch edelstes Wild und lasst euch nach euren Orgien von Zuchtsklaven der Genetics frische Luft zufächeln …«
    »Schön wär’s!«, rief Caruso lachend. »Aber wenn schon, dann willige Sklavinnen …«
    »Ich fürchte«, sagte Laetitia. »Ich muss wohl, kaum dass ich auf der STERNENFAUST bin, mal wieder ein paar Leute vertrimmen.«
    »Vorher solltest du dich stärken«, warf Harris ein. »Du siehst nicht danach aus, als ob du wegen der kridanischen Küche auch nur ein Gramm zugelegt hättest. Also beleidige uns nicht, wir haben nämlich alle Hunger …«
    »Okay, okay …«, gab Laetitia ihren halbherzigen Widerstand auf.
    Kaum saßen sie in der Kantine über ihren »Kriechhasen-Nockerl«, öffnete sich ein Schott zum Zentralgang des Schiffes. Eingerahmt von zwei Marines betrat ein Kridan die Kantine.
    »Oh, Sun-Tarin gibt sich die Ehre«, nuschelte Laetitia mit vollem Mund über ihren Teller gebeugt. Aber als sie aufblickte, erkannte sie ihren Irrtum. Die Eintretenden hatten sie nicht gehört und wandten sich, ohne sie weiter zu beachten, an die Theke, hinter der sich die Essensausgabe befand. Im Mannschaftsraum hatte sie hauptsächlich von ihrer Zeit in der Hauptstadt Kridanias erzählt. Da das Thema des Flüchtlings im Gästehaus diskret behandelt worden war, wusste Laetitia noch nichts über die Anwesenheit eines weiteren Kridan an Bord.
    Mit verschwörerischer Miene beugte sich Tommy Caruso deshalb zu ihr herüber und klärte sie halblaut mit kurzen Worten über die Ereignisse auf. Verstohlene Blicke flogen zu dem Tisch herüber, wo sich der Bolpor-Agent mitsamt seinen Beschützern niedergelassen hatte.
    Seit sich Sun-Tarin an Bord der STERNENFAUST befand, gab es einige Sitzmöbel, die für Kridan geeignet waren und Küchenchef Hellmar Clausson hatte eifrig jede verfügbare Information

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