Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania
wild herumzufuchteln und mit den Beinen zu zittern.
»Das kann nicht sein«, krächzte sie und war gleichzeitig froh, wieder einen Ton hervorbringen zu können. Dann sah sie den wahren Grund für Kel-keks Zappelei. Eine Klaue hatte sich um seinen Hals gelegt und drückte unerbittlich zu.
Laetitia sah, noch immer fast vollständig gelähmt, dass der Agent versuchte, die winzige Waffe nach hinten zu richten, um denjenigen, der ihn mit aller Kraft würgte, endgültig zu erledigen. Augenblicklich begriff sie, dass Sun-Tarin mindestens ebenso betäubt sein musste wie sie.
Wahrscheinlich hat er die volle Dosis abbekommen, er hat ja längst geschlafen …
Ihr linker Arm bohrte sich nach oben. Sie bekam Kel-keks Handgelenk zu packen und umklammerte es ebenso fest, wie sich die Klaue des Austauschoffiziers um Kel-keks Hals gelegt hatte.
Im Gegensatz zu ihnen war der Agent jedoch nicht gelähmt und wehrte sich nach Kräften. Entsetzt sah Laetitia wie die freie Hand des Kridan nach der Waffe fingerte, die sich in der Hand befand, die sie umklammert hielt. Mit aller Macht drückte sie seinen Arm so weit weg wie möglich.
Immer wieder erwischten sie harte Tritte des Agenten, aber sie ließ ihn nicht los. Und auch Sun-Tarin, der ebenso pfeifend Atem holte wie sie, gab den Hals nicht frei.
Es kam Laetitia wie Stunden vor, handelte sich aber nur um Minuten. Endlich wurde das Treten, Zerren und die unvermittelten Bewegungen des Agenten schwächer und schwächer. Aber immer wieder mobilisierte er verborgene Reserven und bäumte sich auf. Aber Sun-Tarin wie Laetitia waren gleichermaßen erfahrene Soldaten und ließen ihn erst los, als sie sicher spürten, dass er tot war.
*
Es dauerte Stunden bis die Lähmung nachließ, trotz der entkrampfenden Mittel, die ihnen Dr. Gardikov auf der Krankenstation verabreichte. Es dauerte indes nur Sekunden, nachdem es Sun-Tarin gelungen war, den Alarmknopf zu erreichen, bis Hilfe herbeieilte.
Als Laetitia wieder aufstehen konnte, war der Austauschoffizier immer noch ans Bett gefesselt. Die Fortschritte, die er machte, gaben aber zur Hoffnung Anlass, dass auch er bald wieder vollständig wiederhergestellt sein würde.
Laetitia würde das jedoch nicht mehr mitbekommen. Es war besprochen worden, dass sie sich in ihrer Unterkunft im Regierungspalast, betreut von kridanischen Ärzten, endgültig auskurieren sollte. Dort war man auch sehr gespannt darauf, Kel-keks Leiche und vor allem die Gegenstände, die er bei sich hatte, in die Hände zu bekommen. Darunter zwei perfekt gestaltete Masken, von denen der vermeintliche Bolpor-Agent eine selbst getragen hatte. Eine weitere hatte er, als er in Sun-Tarins Kabine eindrang, dabeigehabt. Es war eine vollkommen gearbeitete Nachbildung von Sun-Tarins Gesicht. Ihm zum Verwechseln ähnlich.
»Sie sind zwar ein Mensch, aber ein exzellenter Soldat«, sagte Sun-Tarin, als sich Laetitia noch etwas wackelig auf den Beinen, von ihm verabschiedete.
»Es sah ganz danach aus, als hätte dieser Kerl vorgehabt, ihre Rolle einzunehmen«, sagte Laetitia. »Ihre Leiche hätte dann sein – falsches – Gesicht getragen. Er hätte es wahrscheinlich wie einen Selbstmord oder sogar einen natürlichen Tod aussehen lassen …« Sie machte eine Pause.
»Aber glauben Sie mir, diese Täuschung wäre ihm auch dann nicht gelungen, wenn ich nicht zufällig verdächtige Geräusche gehört hätte …«
Sun-Tarin verzog seinen Schnabel zu einem beinahe menschlich anmutenden Anblick. Es sah aus, als ob er lächelte. Dabei scharrte er mit dem linken Fuß unter der Bettdecke, überlegte es sich und zuckte schließlich verlegen mit den Schultern.
ENDE
Kampf der Orsonen
von Alfred Bekker
In jedem Krieg ist es wichtig, den Gegner möglichst gut zu kennen.
Doch über die Dronte wissen die Solaren Welten erschreckend wenig.
Die STERNENFAUST unter Captain Dana Frost wird mit einigen Wissenschaftlern an Bord nach Trans Alpha gesandt, um dies zu ändern.
Die Ausbeute ist zunächst gering – bis der Sondereinsatzkreuzer Debrais VII anfliegt.
* siehe STERNENFAUST Band 34: »Flucht in den Nexus«
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