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Sternenfaust - 046 - Exodus der Mantiden

Sternenfaust - 046 - Exodus der Mantiden

Titel: Sternenfaust - 046 - Exodus der Mantiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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einige müde Grußgesten andeutend, an Qua’la vorbeidrücken und in einem Seitengang verschwinden.
    »Halt!«, rief Qua’la ihm hinterher.
    Tatsächlich blieb der alte Mantide stehen.
    »Kommen Sie, Pt’kx«, sagte sie. »Ich glaube, wir sollten miteinander reden. So kenne ich Sie ja gar nicht …«
     
    *
     
    »Der alte Diener kann uns möglicherweise noch sehr nützlich sein«, sagte Botschafter Hutter zu Qua’la. »Es war gut, ihn in die Botschaft mitzubringen …«
    »Ich hoffe nur«, sagte Dana, »dass sie wirklich nicht verfolgt wurden.«
    »Unmöglich«, erwiderte D’koh. »Eventuelle Spitzel haben vielleicht mitbekommen, dass Qua’la mit ihm zusammen den Palast verlassen und ihn in unsere Wohnung gebracht hat, aber danach sind wir so vorgegangen wie besprochen …«
    Dana erinnerte sich natürlich an die Maßnahmen, die sie besprochen hatten – Fahrzeugwechsel, Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel, Besuch zweier stark frequentierter Märkte, allesamt Vorgehensweisen, um mögliche Verfolger abzuschütteln – aber mittlerweile traute sie sich noch nicht einmal mehr selbst. Die Paranoia, von der Dr. Gardikov gesprochen hatte, machte vor nichts und niemandem mehr Halt.
    »Ein … ein Übermaß an Vorsichtsmaßnahmen … kann auch sehr lähmend sein«, warf Bruder William ein und erntete prompt einen finsteren Blick des Captains. Obwohl sie dem Christophorer am liebsten über den Mund gefahren wäre, musste sie ihm insgeheim doch recht geben.
    »Wir müssen rasch handeln«, sagte D’koh, »dann haben wir vielleicht noch eine Chance …«
    »Angenommen, wir erhalten einen Beweis für unseren Verdacht, was sollten wir Ihrer Meinung nach tun?«, fragte Schwester Janisa den Mantiden.
    »Wir müssen mit dieser Information umgehend an die Öffentlichkeit treten«, antwortete Kikku’h an seiner Stelle.
    »Was?« Es klang wie ein Aufschrei, der von Botschafter Hutter, Qua’la und Dr. Gardikov gemeinsam ausgestoßen wurde.
    »Sind Sie sich über die Konsequenzen im Klaren?«, fragte der Botschafter entsetzt.
    »Natürlich nicht«, stieß D’koh zornig hervor »Die Folgen einer derartigen Nachricht können überhaupt nicht im Einzelnen vorausberechnet werden. Immerhin betrifft das jeden Einzelnen und damit werden die möglichen Reaktionen unüberschaubar …«
    »Wie können Sie dann trotzdem einen derartigen Schritt in Erwägung ziehen«, fauchte der Botschafter ganz undiplomatisch. »Ein Schritt, der zu Aufruhr, Verhaftungswellen, Gewalt, schlimmstenfalls bis zum Bürgerkrieg führen kann …«
    »Weil uns keine andere Wahl bleibt«, sagte Kikku’h knapp. »Aber wir reden über ungelegte Eier, vielleicht malen wir ja alle schwarz und Königin Ggu’kha’tha ist überhaupt nicht von einem Dronte befallen …«
    Schön wär’s , dachte Dana.
     
    *
     
    Noch hatten sie keine freie Minute gefunden, um unter vier Augen miteinander reden zu können. Obwohl Bruder William diesen Moment fürchtete, konnte er ihn auch kaum abwarten. Wie so oft in letzter Zeit empfand er die Situation, in der er sich befand, als zutiefst widersprüchlich. Er wusste, dass er mit Schwester Janisa reden musste. Alle Worte und Sätze, die er sich bisher zurechtgelegt hatte, kamen ihm nichts sagend oder ausweichend vor.
    So auf gar keinen Fall , dachte er. Aber dann erfüllte ihn eine eigenartige Leere, die nichts anderes darstellte, als den Zustand blanker Ahnungslosigkeit.
    Das Schlimmste war, dass er – kaum dass er Schwester Janisa wiedergesehen hatte – sie noch immer höchst attraktiv fand. So attraktiv, dass schon die kleinste Bemerkung, die sie machte, ihn in heillose Verwirrung stürzte. Die böse, hinterhältige Stimme, die sich immer häufiger in ihm meldete, riet unverhohlen dazu, Aussprache Aussprache sein zu lassen, den Mund zu halten und wenn sich die Gelegenheit ergab, das Abenteuer mit Janisa fortzusetzen. Lass dir das bloß nicht entgehen! , riet die Stimme schamlos.
    Unmöglich! , stöhnte er in Gedanken. Und erst als sich diese unverschämte Überlegung in ihm bildete, fiel ihm auf, dass von Janisas Seite bisher keinerlei Versuche unternommen worden war, ihm versteckte Zeichen zukommen zu lassen. Sie war freundlich wie immer, es war auch nicht der Fall, dass sie ihn mied, aber selbst, wenn sie direkt neben ihm saß oder ging, gab es keine wie unabsichtlich wirkende Berührung oder ein leises in sein Ohr geflüstertes Wort.
    Weiß sie etwa schon …?
    Bruder William konnte es sich kaum vorstellen. Von allen

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