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Sternenfaust - 046 - Exodus der Mantiden

Sternenfaust - 046 - Exodus der Mantiden

Titel: Sternenfaust - 046 - Exodus der Mantiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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adeln.«
    »Für mich warst du schon immer eine Prinzessin, spätestens seit dem Augenblick, als ich dir das erste Mal begegnet bin«, unterbrach sie D’koh.
    Mit ihren beiden Feinarmen berührte sie ihn sanft am Kopf. »Schmeichler … Du weißt, was ich meine. Deine Zärtlichkeit bedeutet mir auch viel mehr als der Titel. Aber die Königin muss alle gesellschaftlichen Strömungen berücksichtigen. Ganz besonders dann, wenn die Kluft mitten durch eine Familie geht.«
    »Mag sein«, sagte D’koh in einem Tonfall, der deutlich machte, dass er mit den Worten seiner Frau überhaupt nicht einverstanden war. »Es war ein Fehler, ein großer, tödlicher, verhängnisvoller Fehler, Kukk’tar zum Flügeladjutanten und Oberbefehlshaber der Leibgarde zu machen …«
    »Der Hof -Leibgarde«, präzisierte Qua’la.
    »Leibgarde ist Leibgarde«, erwiderte D’koh. »Wie kann man nur einen ehemaligen Putschisten so nahe an die Königin heranlassen, noch dazu in einer derart verantwortungsvollen Position? Ich begreife das einfach nicht … Die Königin gefährdet sich damit selbst, holt sich ihren eigenen potentiellen Schlächter ins Haus!«
    Qua’la stieß ein paar unartikulierte Protestlaute aus. »Die Hof-Leibgarde beschützt ausschließlich Teile des königlichen Anwesens. So dumm wäre ihre Majestät niemals, ihre persönliche Sicherheit in die Hände eines Mannes wie Kukk’tar zulegen. Es ist im Grunde ein Repräsentationsposten, nicht mehr und nicht weniger.«
    »Aber …«
    »Moment, D’koh. Ich bin noch nicht fertig. Ich kenne das höfische Protokoll etwas besser als du, deshalb kann ich dir versichern, dass die Gelegenheiten, zu denen mein Bruder die Königin überhaupt einmal zu Gesicht bekommt, äußerst selten sein werden. Nur zu ganz bestimmten offiziellen Anlässen und vielleicht mal zu einer Feierlichkeit. Aber dann wird ihre Majestät ganz besonders gut bewacht. Von ihren eigenen handverlesenen Kämpfern. Und glaub mir, mit denen würde sich auch ein Raufbold wie Kukk’tar nicht anlegen. Denn auch mein Bruder ist alles andere als dumm …«
    »Wohl gesprochen, Prinzessin«, sagte D’koh nicht ohne Spott. »Was mir jedoch mindestens ebenso große Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass dein werter Bruder seine Stellung schon jetzt schamlos ausnutzt. Zwei Gardisten hat er aus völlig nichtigem Anlass hinrichten lassen …«
    »Das ist in der Tat sehr, sehr schlimm …«, erwiderte Qua’la leise. »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.«
    »Es ist empörend und es ist mindestens ebenso empörend, dass das Gesetz ihm in diesem Fall formell sogar recht gibt. Er hat die beiden Gardisten beim Achtzehner-Würfeln erwischt. Zweifellos ein Dienstvergehen. Und das fällt in seine Zuständigkeit. Jeder weiß, beim Wacheschieben wird Wache geschoben und nicht gespielt.«
    »Aber jeder andere Vorgesetzte hätte es mit ein paar Wochen Haft geahndet, schlimmstenfalls mit einer Degradierung oder Suspendierung«, sagte Qua’la. »Ich weiß, dass es nicht viel bedeutet, aber seine unverhältnismäßige Härte werde ich ihm nie verzeihen. Nie!«
    Gedankenverloren starrten sie in den Brutkasten. Ohne es auszusprechen war ihnen beiden klar, dass sie mit aller Macht, die ihnen zur Verfügung stand, dafür sorgen wollten, ihre Kinder zu besseren Mantiden zu erziehen. Die unruhigen Fühlerbewegungen Qua’las verrieten D’koh, dass sie sich zutiefst wegen ihres Bruders schämte.
    »Falls ich ihm irgendwann noch einmal begegnen sollte«, fuhr Qua’la fort, »und das wird sich kaum vermeiden lassen, werde ich mich jedenfalls nicht scheuen, ihn wegen seines Verhaltens zur Rede zu stellen. Selbst wenn die Königin persönlich danebensteht …«
    »Dann wollen wir mal hoffen, dass das recht bald der Fall sein wird«, sagte D’koh düster.
    »Wieso?«
    »Weil sonst deine Liste, die du mit Kukk’tar zu besprechen hast, so lang sein wird, dass sie jedes Protokoll sprengt …«
    »Was willst du damit sagen, D ‘koh?« Qua’las Stimme bekam einen aufgeregten Unterton.
    »Ganz einfach meine Liebe«, erwiderte D ‘koh, »er macht ohne zu zögern da weiter, wo er mit der Hinrichtung der beiden Gardisten aufgehört hat …«
    Qua’la starrte ihn mit großen Augen an. Es war offensichtlich, dass sie keine Ahnung hatte, worüber er gerade sprach. »Hat er etwa weitere Todesurteile vollstrecken lassen?«
    »Im übertragenen Sinne kann man deine Frage mit Ja beantworten. Ich sehe, du weißt noch nichts. Dein Bruder wurde von Minister

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