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Sternenfaust - 049 - Der Virus

Sternenfaust - 049 - Der Virus

Titel: Sternenfaust - 049 - Der Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Sprechen Sie weiter.« Mit einem Seitenblick auf den Kridan überprüfte sie dessen Aufmerksamkeit. Sun-Tarin ließ Wanda Ndogo nicht aus den Augen. Aus welchen Gründen auch immer – die junge Frau schien ihn zu interessieren.
    Die hoch gewachsene Massai nickte. »Die Überlebenden werden Hunger leiden. Schlimmen Hunger, Mangelerscheinungen dazu. Wir können sicher nicht alle an Bord der STERNENFAUST II nehmen, dazu fehlt hier ganz einfach der Platz. Man wird sie evakuieren müssen, aber bis entsprechende Schiffe vor Ort sind, wird Zeit vergehen. Besonders bei der momentanen Lage. Wassermangel gibt es auf dieser Welt wohl kaum – ein Problem weniger. Wir haben ausreichend Nahrungskonzentrate an Bord, zudem muss es in der Verwaltungssiedlung Lager geben. Das ist alles eine Sache der …«
    »Organisation«, beendete Dana Frost den Satz für Ndogo. Sie lächelte. In wenigen Sätzen hatte der Sergeant exakt den Grund umschrieben, warum Frost die dunkelhäutige Frau mit in den Einsatz nehmen wollte. Van Deyk hatte also nicht übertrieben – Wanda Ndogo begriff schnell, plante zügig, setzte um, was andere erst ewig lange diskutiert hätten.
    Frost wandte sich an den Kridan. »Sun-Tarin, ich will Sie natürlich auch dabei haben. Ich möchte Sie bitten, Sergeant Ndogo unterstützend zur Seite zu stehen.«
    Der Kridan nickte wortlos. Dann hatte er jedoch eine Frage, die ganz einfach gestellt werden musste. »Exakte Angaben über die Wirkungsdauer des Virus unter verschiedenen Umweltbedingungen existieren natürlich noch nicht, das ist klar. Dazu die momentan ablaufenden Tests. Doch wie haben Sie sich die Ausbringung des Erregers gedacht?«
    Dana Frost hatte auf eine ähnliche Frage bereits bei der Besprechung in der Zentrale gewartet. Interessant, dass es der Kridan war, der sie nun schlussendlich stellte.
    »Geplant war eine gleichmäßige – wie Sie es nennen – Ausbringung über den gewählten Testplanet. Doch in diesem Fall müssen wir anders vorgehen. Es fehlt uns ganz einfach die Zeit, also werden wir uns auf die nördlichen Polgebiete beschränken. Der Vorgang ist einfach beschrieben – wir setzen Sonden ab, die den Virus bis in die unteren Schichten der Atmosphäre transportieren, ihn dort aussetzen. Wie die Genetics bestätigen, ist die Art, in der die Wirtskörper – sowie die potentiellen Dronte-Opfer – von dem Virus befallen werden, multilateral. Atemwege, Hautkontakt, Tröpfcheninfektion – der Virus kennt da keine Grenzen. Zudem soll der Erreger die Eigenschaft besitzen, sich rasend schnell zu verbreiten.«
    Die letzten Aussagen waren von großer Wichtigkeit. Auf Wingat VII war sicher ausschließlich mit Menschen zu rechnen – also Sauerstoffatmern, doch das war nicht unbedingt die Regel. Die Mantiden, zum Beispiel, würden keinen Sauerstoff, sondern Selen benötigen, wenn sie nicht bereits vor den Dronte geflohen wären. Die Genetics behaupteten, dies sei kein Hindernis für den Virus. Frost wollte ihnen gerne glauben, doch Glaube allein reichte hier nicht aus.
    Beweise mussten her. Die Besatzung der STERNENFAUST II machte sich daran, diese nun endgültig zu erbringen.
     
    *
     
    Die Shuttle der STERNENFAUST II landeten ohne Zwischenfälle. An Bord befanden sich je 15 Marines, die in ihren schweren Panzeranzügen und mit ihrer Bewaffnung 30 eigenständige Kampfeinheiten darstellten, die – gemeinsam oder als Einzelindividuum – nur schwer zu überwinden waren.
    Das erste Shuttle war direkt auf dem Raumhafen niedergegangen, das zweite im Zentrum der Siedlung. Sergeant Roy Takashi leitete den Einsatz. Er hatte sich für dieses Vorgehen entschieden. An Bord der STERNENFAUST hatte man gespannt auf die Meldung des Sergeants gewartet. Die kam dann auch nur knapp zehn Minuten nach der Landung.
    »Takashi an STERNENFAUST. Ich melde Vollzug – der Raumhafen ist gesichert. Kein Feindkontakt. Das gilt auch für die Siedlung.«
    Van Deyk übernahm die Antwort. »Sergeant, was ist mit den Menschen dort?«
    Takashis Antwort kam ein wenig zögerlich aus den Lautsprechern. »Sir, ich korrigiere – keinerlei Kontakt. Entweder die Leute hier haben sich in den Gebäuden versteckt, oder der Virus wirkt bereits. Das werden wir erleben, wenn wir in die Gebäude vorrücken.«
    Dana Frost hatte das Gefühl, mahnende Worte wären noch einmal angebracht, auch wenn sie den Marines unter Takashis Leitung natürlich vertraute. »Sergeant Takashi, noch einmal zur Erinnerung: Niemand dringt in die Gebäude vor, ehe die

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