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Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster

Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster

Titel: Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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erzielten Gewinn zu. Ein Anteil, den Kando gern für sich und seine Familie beansprucht hätte. Merlik konnte es förmlich hinter der Stirn des Patriarchen arbeiten sehen, wie er überlegte, diese beiden Dinge unter einen Hut zu bringen – zum größtmöglichen Vorteil seines eigenen Hauses.
    »Das sind überaus interessante Pläne«, stellte er schließlich fest. »Ich würde Ihnen gern Ihre Feldversuche gestatten. Doch ich fürchte, die diesbezügliche Ausstattung der hiesigen Labors und Farmen würde Ihren Ansprüchen nicht genügen.«
    Das war natürlich eine Untertreibung, die Kandos Bescheidenheit ausdrücken sollte.
    Merlik lachte. »Sie sind zu bescheiden, Patriarch Fanshur. Ich bin mir sicher, dass Ihre Labors besser sind, als Sie glauben. Ebenso wie die musikalischen Fähigkeiten Ihrer Töchter.«
    Merlik wusste genau, dass das die Antwort war, auf die Kando gehofft hatte. Der Patriarch biss auch sofort an. »Darf ich mir in diesem Fall erlauben, Sie zu bitten, mir morgen die Ehre zu erweisen, unsere Labors in Augenschein zu nehmen? Sollten sie Ihren Ansprüchen genügen, werde ich Ihnen gern Ihre Feldversuche genehmigen.«
    »Mit dem größten Vergnügen«, versicherte Merlik. »Und ein noch größeres Vergnügen wäre es mir, Kamiana und ihre Schwester musizieren hören zu dürfen.«
    Mit dieser scheinbar nebensächlichen Nennung von Kamianas Namen hatte er Kando subtil sein Interesse zu verstehen gegeben. Und der hatte es sehr wohl verstanden.
    »Es soll geschehen«, versprach er Merlik, der sich zufrieden mit der Entwicklung der Dinge in seinem Sessel zurücklehnte.
     
    *
     
    »Captain Frost, wenn Sie gestatten, würde ich mich gern den Marines anschließen.«
    Zu Danas Linken sahen sie große Vogelaugen über einen Schnabel hinweg abwartend an. Sun-Tarin war ein Mitglied des vogelartigen Volks der Kridan und der erste Austauschoffizier, der im Rahmen des neu entwickelten Programms im Star Corps Dienst als Berater tat.
    Als Captain der Imperialen Flotte und Kommandant eines Schlachtkreuzers war er noch bis vor fast einem Jahr ein erklärter Feind der Solaren Welten gewesen. Doch er hatte sich den veränderten Umständen in seiner Heimat angepasst und gehorchte seinen Befehlen, die ihn für dieses Programm auserwählt hatten, obwohl er anfangs davon wenig begeistert gewesen war. Manchmal traf das immer noch zu, doch sein Verhältnis zu den Menschen verbesserte sich ständig.
    »Sie wollen Ihren Panzeranzug testen, nicht wahr?«, erriet Dana.
    Sun-Tarin hatte kurz vor dem Start der STERNENFAUST zu dieser Mission von Kridania einen Panzeranzug geschickt bekommen, der in seiner Schutzfunktion den Anzügen der Marines zwar etwas nachstand. Doch stattdessen verfügte er über andere Vorteile. Dieser Anzug ermöglichte es dem Kridan, relativ gefahrlos an Außeneinsätzen teilnehmen zu können, ohne sein Leben allzu sehr zu gefährden. Der bevorstehende Einsatz der Marines war eine ideale Gelegenheit dafür.
    »Testen ist nicht der richtige Ausdruck, Captain«, antwortete Sun-Tarin. »Ich habe diese Art von Anzügen schließlich zu Hause schon oft getragen und weiß, wie sie funktionieren und ich mit ihnen umzugehen habe. Nein, ich habe es einfach nur satt, die meiste Zeit hier an Bord mit Beobachten und Beraten zu verbringen. Ich bin mir sicher, dass Sie mich verstehen werden. Ich bin ein Tanjaj, ein Krieger und Soldat wie Sie. Ich brauche ab und zu solche Einsätze, um dieser Stellung gerecht zu werden.«
    Dana nickte. »Das verstehe ich in der Tat, Sun-Tarin. Erlaubnis erteilt. Gehen Sie mit den Marines und sehen Sie nach, ob Sie tatsächlich einen Mantiden finden.« Obwohl ich mir das eigentlich nicht vorstellen kann. Andererseits weiß man ja nie.
    »Danke, Captain.« Der Kridan verließ die Brücke.
    »Captain, darf ich Sie daran erinnern, dass Sie eine Verabredung mit Dr. Gardikov haben«, sagte van Deyk. »Ich empfehle, dass Sie die einhalten. Sonst beruft sich unsere Ärztin noch auf Paragraf 156 A, Absatz 1 der Dienstvorschriften, der es ihr erlaubt, in medizinischen Fällen dem Kommandanten notfalls Befehle erteilen zu können.«
    Dana seufzte und sah van Deyk anklagend an. »I.O.! Ich habe mir von Ihnen mehr Rückendeckung erwartet und nicht dass Sie mit Dr. Gardikov gemeinsame Sache machen.«
    Van Deyk grinste breit. »Captain, wenn es um die Gesundheit meiner Vorgesetzten und damit unter Umständen die Sicherheit des Schiffes geht, würde ich sogar mit dem Teufel gemeinsame Sache

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