Sternenfaust - 057 - Arena
die Morax Otano dem Erdboden gleich gemacht hatten, bin ich hier gelandet. Und Sie?«
»So ähnlich. Die Morax haben mein Schiff angegriffen, sind eingefallen, es gab einen Kampf, und das Nächste, was ich weiß, ist, dass ich an Bord dieses Schiffes wieder aufwachte und plötzlich von einer Schiffskommandantin zur Sklavin mutiert war.«
Brekken Dabruun machte ein Geste zum angrenzenden Raum hin, in dem Grinin anderen Kenoor Anweisungen erteilte. »Grinin ist nicht gerade die freundlichste Gesellschaft. Nicht mal seine eigenen Leute mögen ihn besonders. Er spielt sich auf, als wäre er wie die Morax der Herr über Taurs Sklaven.«
Dana schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich ist er nur ein unangenehmes Exemplar seiner Art. Ich bin schon einmal einigen Kenoor begegnet und fand sie als recht vernünftige, friedliche und freundliche Wesen.«
»Nun, dieses unangenehme Exemplar kann uns das Leben ganz schön schwer machen«, warnte Dabruun sie. »Wer nicht spurt, bezieht Prügel. Und die beschränkt er keineswegs auf seine eigene Art. Also seien Sie vorsichtig im Umgang mit ihm.«
Dana nickte nur und strich sich mit einer müden Geste über die Stirn und schwankte ein wenig. Die Schwäche, die sie von Zeit zu Zeit spürte, machte sich wieder bemerkbar. Brekken Dabruun fasste sie an der Schulter und stützte sie, damit sie nicht umkippte.
»Geht schon, danke«, wehrte sie ihn ab.
»Es ist die Strahlung«, erklärte er ihr. »Wir sind hier umgeben von vergleichsweise hoher radioaktiver Strahlung – und noch ein paar andere Komponenten. Die Morax scheinen dagegen immun zu sein, aber wir sind es nicht. Soweit ich feststellen konnte, ist sie nicht so hoch, dass sie uns umbringt.«
Dana dachte an Bran Larsson. Doch, tut sie …
»Aber sie schwächt uns. Ich glaube, das ist zumindest einer der Gründe, weshalb die Morax immer wieder neue Arbeitskräfte von den Welten entführen, die sie überfallen. Die Arbeiter, die sie schon haben, werden im Laufe der Zeit zu schwach, um noch nützlich zu sein. Und die Kenoor sterben, soweit ich das beurteilen kann, überdurchschnittlich häufig. Vielleicht sind die Morax deshalb dazu übergegangen, verstärkt J’ebeem zu holen. Aufgrund unserer zwei Organpaare sind wir ein bisschen robuster. Aber ich habe festgestellt, dass unsere bei den Menschen sprichwörtlichen Reflexe darunter leiden.«
Dana war das meiste davon bereits bekannt. Die Morax waren, obwohl technisch relativ fortgeschritten, in manchen Dinge doch enorm rückständig. So bestand zum Beispiel ihre primäre Angriffswaffe aus Atombomben.
Grinin tauchte in der Tür auf. »An die Arbeit!«, schnauzte er Dana und Brekken Dabruun an.
Beide erhoben sich. »Wenn er einen Hals hätte, wäre ich geneigt, ihm den umzudrehen«, murmelte Brekken. »Dreimal täglich. Mindestens.«
Dana grinste. »Einmal würde genügen, wenn Sie es gründlich machen.«
Sie folgten Grinin, der sie anwies, die Platten mit dem Essen für Taurs Familie in dessen Speiseraum zu tragen. Taurs Familie war für menschliche Begriffe riesig. Falls sie vollzählig versammelt war, zählte Dana elf weibliche Morax, die der Stellung nach, an der sie um einen Tisch gruppiert waren, Taurs Harem einschließlich seiner Schwestern, Cousinen, Tanten sein mussten. An einem anderen Tisch saßen achtzehn junge Morax-Männer und männliche Kinder – Taurs Söhne. An einem weiteren hockten 24 junge Morax-Frauen sowie Mädchen, die Dana für seine Töchter hielt. Und das Oberhaupt der Sippe thronte an einem runden Tisch, den er mit niemandem teilte und ließ seine Sklaven einen Essensteller nach dem nächsten für sich auffahren. Sobald er sich an einem Gericht satt gegessen hatte, durften die Reste auf seinen Tellern an seine Familie verteilt werden.
Was die Tischsitten der Morax betraf, so fand Dana, dass selbst die gefräßigen Hyänen der Erde noch bessere Manieren besaßen. Überhaupt gab es kein Dana bekanntes Tier, das sich bei seinen Fressgewohnheiten schlimmer aufführte als die Morax. Bestecke gab es bei ihnen nicht. Feste Nahrung wurde mit den Händen zerteilt – vielmehr zerrissen –, flüssige wurde aus großen Schalen getrunken, und größere Bissen unzerteilt ins Maul geschoben und dort zerquetscht. Keinen Morax interessierte es, dass ihm die Hälfte dabei wieder zwischen den Lippen hervorquoll und, sofern sie nicht mit den Händen aufgefangen und zurückgestopft wurde, auf Körper und Fußboden fiel.
Mehrere Arbeiter waren ständig damit
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