Sternenfaust - 057 - Arena
denken. Brekken tastete mit kundigen Händen ihre geprellte Schulter ab. Dana stöhnte auf, als er sie berührte, biss aber die Zähne zusammen. Trotzdem konnte sie nicht verhindern, dass der Schmerz ihr die Tränen in die Augen trieb.
»Nichts gebrochen«, tröstete Brekken sie.
»Wenn nichts gebrochen ist, warum tut das dann so teuflisch weh?«
Draußen brüllten die Zuschauer jetzt begeistert auf. Taur und Skattor hatten die Arena betreten. Brekken stellte sich neben Kronn, um besser sehen zu können. Auch Dana gesellte sich zu ihnen, beinahe gegen ihren Willen. Einerseits verabscheute sie das, was sie gleich zu sehen bekommen würde. Andererseits hatte Brekken recht damit, dass ihr Schicksal vom Ausgang dieses Kampfes abhing. Falls sie sich darauf gefasst machen musste, im unmittelbaren Anschluss daran den Besitzer zu wechseln, wollte sie wenigstens darauf vorbereitet sein. So weit das unter den gegebenen Umständen möglich war.
Skattor und Taur standen einander gegenüber. Beide hatten ihre Rüstungen angezogen – wohl aus Prestigegründen, denn eine sah bedrohlicher aus als die andere – und trugen in je einer Hand ein Schwert und eine Axt. Sie starrten einander schweigend an und warteten auf das Signal zum Beginn des Kampfes.
Kaum war es gegeben, als sie schon losstürzten und wie wild aufeinander einschlugen. Es war von Anfang an ersichtlich, dass Taur der bessere Krieger war. In jedem Fall war er der mit der größeren Wut im Bauch. Er deckte Skattor mit Schlägen ein, die dieser kaum abwehren konnte. Skattor verlegte sich darauf, ihnen auszuweichen, schaffte es aber nur ungenügend, denn Taur bearbeitete ihn mit einer Vehemenz, als sei ihm seine eigene Sicherheit völlig egal.
Falls es Skattor gelang, einen Treffer anzubringen, so zeigte Taur davon keine Anzeichen. Weder zuckte er sichtbar zusammen, noch wurde er langsamer, noch war irgendwo Blut zu sehen. Dafür gewann er sehr schnell die Oberhand, drängte Skattor immer weiter zurück und brachte ihn schließlich zu Fall, indem er ihm mit einem Axthieb, den Skattor nicht abzuwehren vermochte, ein Bein abtrennte. Damit war dessen Schicksal besiegelt. Taurs nächster Schlag enthauptete ihn. Und wie um ganz sicher zu gehen, dass sein Feind auch wirklich tot war, hackte er noch weiter auf dem Toten herum, bis er nur noch eine unkenntliche Masse aus Fleisch, Blut und Knochen war. Und die Zuschauermenge tobte vor Begeisterung.
Dana und Brekken wandten sich ab, lange bevor Taur sein Zerstörungswerk beendet hatte.
»Es sieht so aus, als wären wir zumindest für den Moment einigermaßen in Sicherheit«, meinte Brekken.
Taur kam aus der Arena herangestapft und fletschte selbstzufrieden die Zähne. »Wir haben gesiegt!«, brüllte er und war bester Laune.
Dana wich hinter Brekken zurück, dass er zwischen ihr und dem Morax war. In dieser Stimmung war die Wahrscheinlichkeit groß, dass Taur ihr begeistert auf den Rücken oder irgendeinen anderen Körperteil in seiner Reichweite schlagen würde. Ihre Befürchtung bewahrheitete sich, denn der Morax schlug Brekken auf die Schulter, da er sie nicht erreichen konnte. Brekken stöhnte auf und brach in die Knie. Taur beachtete das nicht.
»Atraan hat mir ein großzügiges Angebot für dich gemacht«, sagte er zu Dana. »Aber ich verkaufe dich nicht. Erst wirst du noch ein paar Kämpfe für mich gewinnen. Denn du bist unter all meinem Gebundenen Kämpfern ab heute mein Champion! – Kronn, sorge dafür, dass sie und ihr Männchen entsprechend untergebracht werden. Und trainiere sie weiter, sobald sie sich erholt hat.«
Damit stapfte er davon. Brekken wandte sich zu Dana um und legte ihr grinsend die Hand auf die Schulter. »Also, für diesen erneuten Aufstieg in unserem Status, lasse ich mich doch gern als dein ›Männchen‹ bezeichnen.«
Dana schüttelte resigniert den Kopf. »Sei einfach still, ja?«
Und mit seiner Hilfe folgte sie Kronn in ihr neues Quartier.
*
Es war gemäß Bordzeit später Abend, als Stephan van Deyk nach seiner Schicht auf der Brücke seine Kabine betrat. Er würde noch ein paar Zeilen lesen und sich in Kürze schlafen legen. Doch vorher war es ihm noch ein Bedürfnis, etwas Bestimmtes zu tun.
Er schaltete den Bildschirm auf dem Tisch ein und rief ein paar Sternenkarten auf. Der Reihe nach ließ er sich Sterne anzeigen, die noch keinen Namen und keine Serienbezeichnung hatten. Schließlich fand er einen an der Grenze zwischen dem Territorium der Solaren Welten und dem
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