Sternenfaust - 062 - Bis in den Tod (2 of 2)
meisten von denen, die von den Transportern abgeholt wurden, werden wahrscheinlich inzwischen längst in Gefangenschaft der Morax geraten sein«, glaubte Dr. McFadden.
Galt und Masters waren dabei, an unterschiedlichen Positionen in Stellung zu gehen.
Stein drehte sich noch einmal um. Es gefiel ihm nicht, die beiden zurückzulassen. Aber sie waren nun einmal die Einzigen, die entsprechend ausgebildet und ausgerüstet waren, um den Angreifern Widerstand leisten zu können.
Schließlich folgte Stein den anderen.
»Die Strahlenschutzräume sind unterirdisch angelegt«, meldete Garcia nach einem Blick auf sein Ortungsgerät. »Offenbar kommt es hier regelmäßig zu einem Partikelregen wie beim Sonnenwind des Sol-Systems. Das Material, aus dem die Gebäude sind, zeigt deutliche Spuren davon auf der Nano-Ebene.«
»Momentan sind die Strahlungswerte aber absolut im Rahmen«, ergänzte Dr. McFadden mit Blick auf seinen eigenen Scanner, den er etwas herumschwenkte. »Aber das kann sich angesichts der dünnen Atmosphäre schnell ändern.«
»Zumal Kessimu VII zwar in seiner Geschichte eine Phase erheblicher vulkanischer Aktivität gehabt haben, aber inzwischen in seinem Inneren völlig erkaltet sein muss. Jedenfalls gibt es kein nennenswertes Magnetfeld.«
Stein hob die Augenbrauen. Noch eine Gemeinsamkeit mit dem Mars! , durchzuckte es ihn.
Sie fanden einen Antigrav-Schacht, der abgeschaltet war, sich aber leicht reaktivieren ließ.
*
Vielleicht hätten wir uns doch besser einen Landeplatz irgendwo mitten in der endlosen Steinwüste dieses Planeten suchen sollen! , überlegte Galt, während er sich mit seinem Gauss-Gewehr in Stellung begeben hatte.
Masters befand sich mehrere Hundert Meter von ihm entfernt bei einem anderen Gebäude. Die Position des Corporals hatte Galt ständig als Markierung in einer schematischen Übersicht vor sich, die im linken unteren Eck seines Helmdisplays sichtbar war.
Durch Blickkontakt ließ sich die Darstellung vergrößert anzeigen, wenn es wichtig werden sollte.
Ansonsten waren die beiden Marines ständig durch Helmfunk miteinander verbunden. Um während des bevorstehenden Gefechtes nicht durch die Helmkommunikation der anderen Überlebenden gestört zu werden, hatten sie auf einen anderen separaten Kanal geschaltet.
Die Morax entdeckten natürlich sofort das Beiboot der SIKANDER.
Eines der Sturmshuttles feuerte mit einem Projektilgeschütz auf die L-2. Die Projektile pflügten erst über den Boden und trafen im nächsten Moment die Fähre. Sie explodierte. Glühende Trümmerteile flogen durch die Luft und wurden jeweils von Feuerauren umflort. Eine Welle aus Druck und Hitze breitete sich aus, die im Umkreis von dreihundert Metern absolut tödlich war. Flammen tanzten aus dem Boden oder entstanden plötzlich in der Luft.
»Krieg führen ist auf einer Welt mit über vierzig Prozent Sauerstoff kein Vergnügen«, sagte Galt.
»Da sollten wir mal eine Übung auf dem Merkur durchführen, damit wir uns an so etwas gewöhnen.«
»Der Merkur hat eine Atmosphäre?«, wunderte sich Galt.
»Ja, auch wenn der Luftdruck mit 10^-13 bar so niedrig ist, dass es einem Laborvakuum sehr nahe kommt. Aber der Sauerstoffanteil beträgt 42 Prozent!«
»Kommen Sie von dort oder woher wissen Sie das?«
»Geburtsort: Goethe – im Zentrum des gleichnamigen Kraters. Lesen Sie nie die Personalakten Ihrer Leute, Sarge?«
»Ich will jedem eine Chance geben.«
»Oh …«
Son Galt registrierte über sein Ortungsgerät, dass selbst die Biozeichen der Skorpionkrabbler, die von seiner Anzugortung gespeichert worden waren, plötzlich in dem betroffenen Gebiet verloschen.
Habe ich mir doch gleich gedacht, dass die da nicht lange fackeln! , dachte Galt. Er überprüfte die Strahlungswerte. Es handelte sich offenbar um einen konventionellen Sprengsatz, ohne atomare Komponente. Die Werte waren nämlich normal.
Es war Galt durchaus klar, dass dies nichts mit einer plötzlichen Hinwendung zu humanitären Werten auf Seiten des Gegners zu tun hatte. Vielmehr sah Galt darin ein Indiz, dass die Morax es tatsächlich auf die Silos mit Mineralien abgesehen hatten. Deren Nano-Struktur wäre durch eine Verstrahlung in Mitleidenschaft gezogen worden und das wollte man auf der anderen Seite offenbar vermeiden.
Galt aktivierte die Zielerfassung seines Gauss-Gewehrs, die mit Masters’ System koordiniert wurde, um zu verhindern, dass die Marines auf dieselbe Maschine zielten.
»Es geht los, Corporal!«,
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