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Sternenfaust - 062 - Bis in den Tod (2 of 2)

Sternenfaust - 062 - Bis in den Tod (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 062 - Bis in den Tod (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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bis dahin kommt es darauf an, ruhmreiche Taten zu vollbringen …«
    »Wie ruhmreich ist es, Sklaven auf einem explodierenden Schiff zurückzulassen?«
    »Wie ruhmreich ist es, all den Besitz hier zurückzulassen, den wir nicht in unseren Shuttles mitnehmen können, du Närrin! Das ist dasselbe. Etwas, über das sich ein Morax-Krieger keine Gedanken macht.« Er trat näher. Eine der Frauen des Häuptlings steckte ihren mit Hauern bewehrten Kopf durch die Tür.
    Es war Poggra. Dana Frost erkannte sie daran, dass ihr der Hauer rechts unten abgebrochen war – bei einem besonders heftig durchgeführten Beißritual, wie die anderen Frauen Atraans lästerten.
    »Es wird Zeit, Gebieter!«
    Atraan drehte sich zu ihr um.
    »Behalte deinen Speichel und geh schon mal!«, sagte er. Wie Dana inzwischen wusste, bedeutete die Aufforderung, seinen Speichel zu behalten, eine durchaus höflich gemeinte Aufforderung, ein Gespräch auf einen späteren Zeitpunkt in intimerem Rahmen zu verschieben.
    Poggra war also keineswegs beleidigt, sondern stieß einen gurrenden Laut aus, der bei weiblichen Morax Ausdruck höchster Vorfreude war.
    Bei männlichen Morax war die Bedeutung desselben Lauts keineswegs so genau festgelegt, sondern hing stark vom Kontext ab. Zwischen offener Aggression und dem Ausdruck einer Emotion, die man wohl als das Morax-Äquivalent für Zuneigung bezeichnen musste, war alles möglich und wie man die jeweilige Bedeutung herausfinden konnte, hatte Dana in all der Zeit, die sie nun schon unter den Weltraumbarbaren zubrachte, noch nicht herausfinden können.
    »Warte nicht mehr zu lange, mein Lieblingsschlächter!«, gurrte sie. »Ich kann es kaum erwarten, wie du das Blut von Kommandant Taur spritzen lässt, wenn du ihm sein Schiff wegnimmst!«
    Mit diesen Worten verschwand Poggra.
    Da kann sich ja jeder Ehemann nur glücklich schätzen, wenn er so ein holdes Weib errungen hat! , ging es Dana durch den Kopf. Und in Atraans Fall sind es ja sogar gleich mehrere dieser Grazien …
    Der Häuptling der Zuur-Morax näherte sich Dana bis auf einen Schritt.
    So nahe, dass sie den ziemlich intensiven Ledergeruch in der Nase hatte, der von seinem Gürtel und den Schulterriemen ausging.
    »Vielleicht hat es für den weiteren Verlauf der Schlacht einen Vorteil für uns, wenn ich euch zur Rettung verhelfe …«
    »Ja, besonders im Fall einer Gefangenschaft!«
    »Das ziehe ich weniger in Betracht. Vor allem denke ich daran, dass ein Teil eurer Kräfte durch die Rettungsarbeiten gebunden wird. Und das Schiff, das uns angegriffen hat, wird ganz sicher in der Nähe der VONDRASH bleiben, bis sie explodiert.« Ein glucksender Laut drang tief aus der Kehle des Häuptlings. »Komm mit mir, Sklavin. Ich werde dir etwas zeigen!«
     
    *
     
    Der Morax-Häuptling brachte Frost in den Maschinentrakt. Über seinen Kommunikator nahm er zwischenzeitlich Kontakt mit Poggra und mit seinem Clan auf. Schließlich hatte er keineswegs die Absicht, an Bord der VONDRASH zurückgelassen zu werden. Die Selbstzerstörungsanlage war schließlich aktiviert.
    Unterwegs versuchte Dana über ihren Kommunikator Kontakt zu den sich offenbar nähernden Star Corps Einheiten zu bekommen.
    Möglicherweise lag eines der Schiffe ja in Reichweite.
    Schließlich empfing sie sogar die ID-Kennung der MARIA STUART.
    Gott sei Dank! , durchfuhr es sie.
    Sie meldete sich. Auf dem Mini-Display erschien das von Schlieren durchzogene Gesicht von Captain Brabak Gossan. Ein bekanntes Gesicht nach all der Zeit als Sklavin … Nichts kann besser für die nötige Dosis Euphorie sorgen, die ich wohl brauchen werde, um den Rest auch noch durchzustehen! Gleichgültig, wie dieses ganze Spiel auch immer enden mag …
    Sie hatte kaum einen einzigen Satz herausbringen, geschweige denn die MARIA STUART vor der drohenden Explosion warnen können, als die Verbindung bereits wieder abgebrochen war. So sehr sie auch an ihrem Gerät herumschaltete, der Kontakt ließ sich nicht wiederherstellen.
    »Gib es auf, Sklavin!«, sagte Atraan schließlich.
    Dana glaubte, die nonverbalen Signale, die diese Äußerung begleiteten, inzwischen gut genug interpretieren zu können, und erahnte ein gewisses Amüsement.
    Am besten mache ich gar nicht erst den Versuch, die Psyche eines Morax verstehen zu wollen! , dachte sie. Gleichzeitig versuchte sie, ihren Hass zu unterdrücken. Denn sie wusste, dass dieser sie nicht weiterbringen würde. Es hieß jetzt einen kühlen Kopf zu bewahren. Alles andere führte nur in

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